TENET – Bundesstart 26.08.2020
Wenn der Abspann von TENET beginnt, nüchterne weiße Buchstaben auf schwarzen Grund mit ‚The Plan‘ von Travis Scott aus wummernden Surround-Lautsprechern, beginnt man im Gedanken den Film automatisch von vorne. Was ist mit dem ‚Protagonisten‘ nach der fulminanten Eröffnungssequenz wirklich geschehen? Und wie fügt es sich in den weiteren Handlungsverlauf? War es Zukunft oder Vergangenheit, wenn, dann in welche Richtung? Auf alle Fälle wird es nur sehr wenige Zuschauer geben, die diesen Film nach dem Besuch einfach als Loch im Raum-Zeit-Kontinuum abhaken werden. Kinetische Polarisation ist programmiert, denn wer auch immer sich diese 150 Minuten angetan hat, will auch verstehen. Das wird aber nicht ohne Kontroverse, Leidenschaft oder Resignation funktionieren. Vielen Zuschauern wird Christopher Nolans Messlatte für das Konzept des irrealen Verwirrspiels zu hoch angelegt sein. Wer nicht bereit ist, den ganzen Weg zu gehen, wird kaum Freude daran haben.