WOMEN TALKING
– Bundesstart 12.02.2023
Wo die Geschichte angesiedelt ist, bleibt zuerst vage. Mädchen und Frauen in identischen Gewändern und Hauben, Jungs und Männer in karierten Hemden mit Denim-Latzhosen. Es ist eine unwirklich anmutende Szenerie, bei der Bildgestalter Luc Montepellier die Farben fast verschwinden lässt. Der Film baut sich auf wie eine Allegorie auf die Anfänge der Emanzipationsbewegung. Es gibt drei gemalte Bilder unter denen Frauen ihr Kreuz zur Abstimmung machen können. Sie können weder lesen noch schreiben. Die Bilder stehen für aufgeben, kämpfen und weggehen. Es sind Optionen, was für eine Haltung die Frauen in der Gemeinde gegen die Männer und gegen gewälttätige Repressalien einnehmen werden. Und Sarah Polley inszeniert das so strukturiert und bildlich raffiniert, dass die stark verblasste Farbpalette die wortlos inszenierte, aufkommende Spannung noch intensiviert.