N & O
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Nacht der Entscheidungen | Bringing out the Dead | |
Nachts im Museum | Night at the Museum | |
Nachts im Museum 2 | Night at the Museum: Smithsonian | |
Natürlich blond | ||
Der Nebel | The Mist | |
Nichts wie raus aus Orange County | Orange County | |
No Country For Old Men | ||
Nur noch 60 Sekunden | Gone in sixty seconds | |
Oben | Up | |
Oceans Eleven | ||
Oceans Thirteen | ||
Das Omen 2006 | ||
One Hour Photo | ||
Operation Kingdom | The Kingdom | |
Original Sin | ||
Otto - Der Katastrofenfilm |
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Nacht der Entscheidungen - Bringing out the Dead
Darsteller: NICHOLAS CAGE, PATRICIA ARQUETTE, JOHN GOODMAN, VING RHAMES, TOM SIZEMORE, MARC ANTHONY; Drehbuch: PAUL SCHRADER; Regie: MARTIN SCORSESE; Im ersten Absatz wird die Handlung angerissen! Scorsese ist zurück in Hells Kitchen und seinen Kumpel Paul Schrader hat er im Schlepptau. Die vierte Zusammenarbeit des Teams von unangenehmen Tiefgängen, hat es tatsächlich geschafft, eine glaubwürdige Weiterentwicklung des Taxi Drivers zu produzieren. Aber Schrader umgeht in seinem Drehbuch geschickt auffallende Parallelen. Der Anti-Held Frank ist merklicher in die undefinierbaren menschlichen Zwischenbereiche gerutscht, nicht mehr so konzentriert der kalkulierende Einzelgänger. Desto mehr lassen Regisseur und Drehbuchschreiber die Fülle der überzeugenden Haupt- und Nebenfiguren am Rande des Wahnsinns entlang toben und beschreiben drei Nächte an Bord eines Rettungswagens. Drei Nächte, in denen Frank (Cage) drei verschiedene Partner mit unterschiedlichsten Macken begleitet. Um die Geschichte in ihrer Härte und Kompromißlosigkeit funktionieren zu lassen, mußte die Geschichte in die frühen Neunziger verlegt werden, als die Straßen von New York noch dem Ruf gerecht wurden, den sie eigentlich nur in Ausnahmefällen verdient hatten. Huren, Junkies, Dealer und mittendrin die gebrochenen Helden, die Säufer das Leben retten, nur damit diese in der nächsten Nacht wieder von der Ambulanz geholt werden können. Und selbst wenn Scorsese seine Protagonisten am Ende in gleißendes Licht taucht, ihnen die Aura der wiedergeborenen Engel verleiht, dann nur weil sie schlafen und ihrem Schicksal nur für eben diese wenige Stunden entrinnen können. Der Weg zur Erlösung ist noch weit. Schrader hat die Romanvorlage soweit es ging von den extremen religiösen Symbolysmen befreit, doch Regisseur Scorsese kam nicht umhin, gewisse Versatzstücke zu Gunsten des Filmes ein zu weben. Da wird der Rettungswagen zum strahlenden Engel, der durch die verrohten Straßen brüllt und ein Dealer zum gekreuzigten Märtyrer für all die gequälten Seelen, welche er nicht erretten, aber ihnen helfen konnte. Die Konsequenz seiner Inszenierung, wird Scorsese nicht viele neue Freunde gewinnen lassen. Noch mehr als in den Vorgängern Kundun , oder Casino zieht sich der Regisseur von einer erzählerischen Struktur zurück und verzichtet, bis auf einen dünnen roten Faden, weitgehend auf Handlung. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Charakterisierung der Schauspieler und dies beherrscht Scorsese wie kein anderer. Lediglich sein alter Kumpel Francis Coppola konzentriert sich noch so intensiv auf die Glaubwürdigkeit seiner Protagonisten, doch hier wollte der gute alte Martin zeigen wer Herr im Hause ist. Dank seines einmaligen Ensembles ist dieses Vorhaben ergreifend gelungen. Hat sich Cage in den letzten Jahren zum Regierungswechsel an der Action-Front gemausert, läßt er hier seine extrovertierten Vorstellungen wieder hinter sich und bleibt stoisch zurückhaltend, aber niemals langweilig. Goodman, Rhames und Sizemore könnten von ihren Charakteren nicht unterschiedlicher, aber nicht besser gespielt sein und so gestalten sich glänzende Momente interaktiver Schauspielkunst. Cages erstes Leinwand-Zusmmentreffen mit Ehefrau Patricia Arquette ist in seiner Empfindsamkeit und ängstlichen Annäherung nicht weniger gelungen. Bringing out the Dead ist ein rasanter Bilderbogen menschlicher Abgründe, atemberaubend geschnitten und hervorragend photographiert. Da unterstützen sich comic-hafte Zeitraffer und ausgedehnte Einstellungen, wilder Schnitt und eine verdrehte Kamera. Was den Film wieder zu einem kleinen Scorsese-Meisterwerk werden läßt, ist die präzise Beobachtungsgabe des Regisseurs. Und gerade diese Präzision und die daraus resultierende Konsequenz bietet dem Zuschauer eines der düstersten Werke Scorseses. Und das muß man erst einmal verkraften können. . . Nachts im
Museum – Night at the Museum .
Nachts im Museum
2 - Night at the Museaum - Battle of the Smithsonian
Okay,
nur das Skelett eines Dinosauriers, aber das machte die Geschichte
noch viel interessanter. Warum alles in der Welt, mussten die Macher
noch einen nervenden Balg einbauen, der seinen Vater für einen
totalen Versager hält und am Ende total geläutert ist, weil Paps
den tollsten Job der Welt hat? Schlimm nur, dass Stillers Daddy tatsächlich
ein totaler Versager war. Und eigentlich am Ende noch immer dieser
Versager ist, denn dass durch einen Zauber alle Figuren im Museum
nachts lebendig werden, hat überhaupt nichts mit Daddy-O zu tun.
Sei es drum. Viel Geld in der Kasse schreit nach einer Fortsetzung
und um möglichst wenig falsch zu machen, behielt man das Team bei. Aber warum? Larry
Daley ist jetzt mit sinnlosen Erfindungen reich geworden, ist also
kein Nachtwächter mehr, also auch nicht mehr der totale Versager.
Doch all seine ausgestopften, oder aus Wachs hergestellten Freunde
des New Yorker Natural History Museum werden eingemottet und im
Bundesarchiv eingelagert. Larry ist darüber genau zwei Minuten sehr
traurig, danach geht er wieder zum Tagesgeschäft über. Bis aus den
Tiefen des Archivs in Washington ein Notruf erschallt.
. Natürlich blond: LEGALLY BLOND Darsteller: Reese Witherspoon, Luke Wilson, Selma Blair, Matthew Davies, Victor Garber, Jennifer Coolidge, Holland Taylor, Ali Larter u.a. Regie: Robert Luketic; Drehbuch: Karen McCullah Lutz, Kirsten Smith; Kamera: Anthony B. Richmond; Filmschnitt: Anita Brandt Burgoyne, Garth Craven; Original Musik: Rolfe Kent USA / 2001 ; circa 96 Minuten Es besteht kein Zweifel, das Reese Witherspoon immer hübsch anzusehen ist. Auch mit 'Legally Blond' erweist sich die kleine Amerikanerin als glaubwürdige, vor allem natürliche Komödiantin. Eine Frau, die weniger mit körperlichen Einsatz zu überzeugen versucht, als vielmehr im Zurücknehmen groß angelegter Gesten brilliert. Witherspoon ist ein atemberaubendes Talent gerade in den gehobeneren Komödien, die ein kleines dramatisches Potential vertreten dürfen. Sie war schon immer die kraftvollste weil erwachsene Schauspielerin im Gefolge einer neuen Generation, welche das ebenso neue Publikum an sich binden wollte. Witherspoon nimmt sich zurück wo andere sich profilieren möchten, aber sie kann ohne weiteres Einschränkungen durchbrechen, die andere nicht einmal erkennen würden. Dabei zählt sie nicht einmal zu der Garde jener Hollywood-Neuankömmlinge, die nur wegen ihres Aussehens eine Chance bekommen kann. Sie hat das Gespür das anderen fehlt und sie besitzt jene geheimnisvolle Aura, die eine Kamera so liebt. Und genau jene Vorzüge von Reese Witherspoon werden zum Verhängnis von Robert Luketics Regie Debut. Elle Woods (Witherspoon) heißt die vielversprechendste Augenweide auf der Uni in California. Nicht bösartig, nicht gemein, wie das für die Umschwärmtesten sonst üblich ist, sondern einfach nur blond und mit einem behaarten Etwas auf dem Schoß, das man schwerlich als Hund bezeichnen kann. Sie ist der Schwarm der Schule und insbesondere der gesamten Mädchenclique. Hier wird die Schule, entgegen den üblichen Possen, als intakte Gesamtheit präsentiert, denn es gilt hier den Klassenkampf gegen einen viel größeren Gegner zu verdeutlichen. Denn ihr Freund Warner (Davies) ist einer von der Sorte, die ihren sozialen Status durchaus auszunutzen verstehen und daraus resultiert auch einer der besten Sätze des Filmes, als er die Liebschaft mit Elle unerwartet, dafür um so herzloser beendet, "ich möchte Senator werden und brauche dafür eine Jackie und keine Marylin". Warner geht nach Havard um Anwalt zu werden. Für Elle kristallisiert sich heraus, was der Zuschauer schon längst weiß: Um Warner zurück zu erobern, muß sie auch in Havard studieren. In ihrer schrillen und vor allem pinken Art eckt sie bei den verbissenen Elite-Schülern mächtig an. Der Klassenkampf entbrennt, in dem sich Elle letztendlich an einem Mordfall beweisen kann. Und dann ist da ja noch Warner, den Elle endlich richtig zu durchschauen versteht. Alles an Legally Blond ist sauber fabriziert und wie geleckt inszeniert. Man merkt Regisseur Luketic an, wie sorgsam er darauf achtet, auch alle Regeln der feel-good-movies nicht nur zu erfüllen, sondern sich allein darauf zu beschränken. Wer Romy and Michelles High-School Reunion gesehen hat, weiß wie bissig, aber auch abwechslungsreich unterhaltsam die Auseinandersetzung mit dem wahrhaft blonden Geschöpfen sein kann. Das Problem im allgemeinen ist doch grundsätzlich ein falsches Vorurteil so darzustellen, das sich niemand ernsthaft angegriffen fühlen muss. Die Bemühungen in Legally Blond sind dahingehend schon krampfhaft zu spüren und da rettet auch Witherspoons feines Gespür für exaktes Timing nichts mehr. Diese aalglatte Inszenierung macht den Film zu einer weiteren und damit überflüssigen seichten Klamotte. Man kann allerdings nicht vorwerfen, dass das Ziel verfehlt wurde, weil sich ganz offensichtlich alles im risikofreien Bereich bewegen soll und auch ausreichend tut, ein Ziel damit überhaupt nicht ersichtlich wird. Vielleicht mit der winzigen Ausnahme, das Legally Blond jener berüchtigte Sleeper des amerikanischen Kinosommers war und nach 100 Millionen Dollar Einspielergebnis, der zweite Teil bereits in die Vorproduktion gegangen ist. Man muss ja nicht in Havard studiert haben, um festzustellen, das künstlerische Aspekte wenig mit dieser Entscheidung zu tun haben.
Der Nebel – The Mist Darsteller:
Thomas Jane, Toby Jones, Marcia Gay Harden, Laurie Holden, Andre Braugher,
William Sadler, Jeffrey DeMunn, Frances Sternhagen u.a. USA
/ 2007; circa 125 Minuten Maine,
das ist einer dieser sogenannten Neu-England Staaten. Es ist dieser eine Staat
in dem wirklich eine Menge grausliche Sachen basieren. Die Stadt Castle Rock zum
Beispiel, gibt es schon gar nicht mehr, soviel schreckliche Dinge haben sich
dort schon zugetragen. Der Teufel persönlich hat das beschauliche Maine
ebenfalls heim gesucht. Und nun die Apokalypse. Im wahrsten Sinne des Wortes
kann man hier von biblischen Ausmaßen reden. Ginge es nach dem Autoren Stephen
King, wäre Maine das schlimmste Fleckchen Erde das man sich vorstellen kann.
Und nach Frank Darabonts Verfilmung von ‚The Mist‘ kann man sich einiges
vorstellen. Nach
einem für den Sommer üblichen Sturm am See, begutachten Vater und Sohn Drayton
erst mal die Schäden an Haus und Bootshaus. Der Strom war ausgefallen, die
Lebensmittel im Kühlschrank bestimmt mittlerweile nicht mehr zu gebrauchen. Ein
kleines Schwätzchen mit dem Nachbarn, obwohl man sich eigentlich nicht mag und
schon gegeneinander prozessiert hat. Ein unvorsichtiges Hilfe anbieten, ein zähneknirschendes
Hilfe annehmen. In Zeichen der Not ist man doch für einander da. Das ist die
beschauliche Welt des Stephen King, die normale Welt, wie sie auch Frank
Darabont trefflich darstellen kann. Mit dem einfachen Typ von nebenan und den
widrigen Umständen, für die es sich zu leben lohnt. Aber
der Film verschwendet keine Zeit, bringt sein Anliegen auf den Punkt, langweilt
nicht, überfordert aber auch nicht. Im Supermarkt lange Schlangen an der Kasse,
überall ist der Strom ausgefallen. Und dann der plötzliche Nebel, ein Erdbeben
und Menschen die im Todeskampf schreien. Während sich die Unsicherheit im
Supermarkt langsam der Panik annähert, tritt eine Person aus der Unheimlichkeit
des Nebels in den Schutz des Supermarktes, „da ist etwas im Nebel“. An
dieser Stelle hat Frank Darabont mit seinem eigenen Drehbuch schon zu viele
Schleusen geöffnet. Da gibt es die Besonnenen, die Radikalen und den typischen
Hinterwäldler. Und es gibt Unmengen schauerlicher, aber unsichtbarer Monster.
Dann kommen die Vernünftigen und die Idioten. Es wird unentwegt sehr originell
und grafisch gestorben. Und zum Konflikt gesellen sich noch die wirklichen
Einheimischen und deren Kontrahenten, die nur ein Sommerhaus am See haben. So überraschend
gut ‚The Mist‘ auch beginnt und eine wirklich wundervolles Szenario schafft
und zu fesseln versteht, so schnell zerfällt er nach dem ersten Drittel in eine
Vielzahl verschiedener Filme. Und diese Filme finden kaum zueinander, während
der Zuschauer hin und her gerissen wird zwischen hervorragend inszenierten
Charakterszenen und schlecht umgesetzten Horrorszenarien. Oder umgekehrt, mit
effektiven Gruselmomenten und hanebüchenen Figuren-Zeichnungen. ‚The
Mist‘ hat alles Zeug zu einem richtig originellen Trash Ableger. Doch dies
wagt Darabont genauso wenig, wie ein grundsolides Charakterstück vor
fantastischen Hintergrund. Es ist nun einmal so, das sich Amerikas Trauma noch
einige Zeit auf den ‚11. September‘ reduzieren wird, und mit dieser
Situation will scheinbar weder Drehbuch, noch Regie etwas zu tun haben. Doch die
Saat ist eigentlich gelegt und keiner traut sich, diese aufgehen zu lassen. Es
geht um Angst, um die nicht greifbare Bedrohung, es geht um Gottglauben und den
Stellenwert in der Gesellschaft. Der blutige Horror, der von den im Nebel
versteckten Monstern ausgeht, wandelt sich unter der Führung einer mental
desorientierten, religiösen Fanatikerin in ein Schauerstück, in dem der
Mensch sein eigener ärgster Feind wird. Es ist alles da und klingt auch an,
doch so richtig weiß Frank Darabont nicht damit um zu gehen. Er stößt den
Zuschauer lieber vor den Kopf, indem er abgestandene Klischees auftischt.
Betrachtet man Darabonts vorangegangene Werke, ist der Aufbau dieses Filmes sehr
unverständlich. Schließlich ist er der Mann, der das Fantasy-Element in
‚Green Mile‘ für den rationalen Zuschauer zu einer Selbstverständlichkeit
machte. Thomas
Jane ist ein hervorragender Schauspieler, mit dem Problem, das er die
unmissverständliche Aura des All-American-Guy besitzt und nicht los wird. Es
wird klar, das er eine nicht veränderbare Größe in dem Spiel bleibt, Überraschungen
ausgeschlossen. Und wenn schon William Sadler in der Szenerie auftaucht, dann
steht fest, dass er sich noch ganz anders verhalten wird, wer er vorgibt. Sadler
ist einer der stereotypsten Darsteller im amerikanischen Film, der scheinbar mit
Gewalt ständig in ein und dieselbe Rolle gesteckt wird. Marcia Gay Harden,
sonst einer der Charakter stärksten Darstellerinnen, verkommt zu einer im
wahrsten Sinne des Wortes, kreischenden Nervensäge. An ihr lag es letztendlich,
wo der Film von der von Außen beeinflussten Angst, zur menschlichen
Selbstzerfleischung führen würde. Aber Harden ist derart überzogen, dass ihr
drastisches Ableben kein Bestandteil des Filmes mehr ist, sondern einzig als
explosionsartige Befreiung für den Zuschauer empfunden wird. Mittendrin verkümmert
eine gut angedachte Aussage. Der
Film macht in seinem Verlauf klar, das alles möglich ist und so passieren auch
einige unschöne Dinge, die das Publikum sehr erfreuen werden, denn dafür ist
man letztlich auch gekommen. Die manchmal unsichtbaren, aber oftmals auch sehr
präsenten Monster sind erfreulich effektiv eingesetzt. Michael Brooms Design
der absurd aussehenden Kreaturen mit
ihren noch unheimlicheren Fähigkeiten ist nicht Welt bewegend, aber doch
originell und frisch genug, immer wieder angenehm überrascht zu werden. ‘The
Mist‘ könnte ein ganz hervorragender Horrorfilm sein, hätte er den Mut auch
dazu zu stehen. Und das gibt den Ball zurück, dass der Film auch auf einer ganz
anderen Ebene funktioniert hätte, wenn die Einsicht da gewesen wäre, das man
nicht mit übertriebenen Klischees spielen muss, um verstanden zu werden. Grundsätzlich
ist er kein schlechter Film. Technisch gesehen, ist er mit Bildern, den
Effekten, ebenso im soliden Schnitt und seinem Sound sogar herausragend gut und
weit über dem Standard. Doch der Mix von schlichtem B-Movie und hochkarätigem
Kammerspiel darf einfach nicht ernst genommen werden, will man sich über die
nur manchmal langatmigen 124 Minuten hinweg amüsieren. Das Ende geht sehr
konform mit Stephen Kings Vorstellung einer Welt, die im Chaos einer unbekannten
Bedrohung versinkt. Dann aber geht Darabonts Phantasie einen Schritt weiter, zu
einem der radikalsten Enden eines Hollywood Filmes der letzten Jahre, welches
Diskussionsstoff für extrem hitzige
Debatten liefert. bandit . . Nichts wie raus aus Orange County ORANGE COUNTY Darsteller: Colin Hanks, Schuyler Fisk, Jack Black, Catherine O'Hara, John Lithgow, Harold Ramis, Jane Adams, Garry Marshall, Chevy Chase, Lily Tomlin, George Murdock und Kevin Kline u.a. Regie: Jake Kasdan; Drehbuch: Mike White; Kamera: Greg Gardiner; Filmschnitt: Tara Timpone; Musik: Michael Andrew USA / 2001 ; circa 81 Minuten Eigentlich hat diese Teenie-Komödien überhaupt nichts neues zu bieten. Mit der Ausnahme vielleicht, das sie ohne zottigen Humor und Fäkal-Witz zu unterhalten weiss. Diese Teenie-Komödie bringt auch keine neuen Aspekte über die Schwierigkeiten beim Erwachsen werden, oder Beziehungen innerhalb der Familie. Es ist eine nette, unkomplizierte Komödie, mit einer vielleicht zweifelhaften Auflösung und doch absolut sehenswert. Es ist nach drei Leinwandaufritten Colin Hanks erste Hauptrolle, die er mit bravouröser Leichtigkeit meistert und in der man das Potential für grössere Aufgaben durchaus erkennt. Talent muss wohl vererbbar sein. An seiner Seite bewährt sich auch Shuyler Fisk mit erstaunlicher Glaubwürdigkeit. Zusammen setzen sie sich genial, geschickt gegen die Riege alter Haudegen wie Black, Lithgow, Ramis, Chase, oder auch Kline durch, ohne diese zu überrennen, oder auszustechen. Dafür sorgt auch eine überragende Regie des Aufsteigers Jake Kasdan, der seine Protagonisten allesamt chaotisch, turbulent und mit derben Marotten über die Leinwand dirigiert, ohne auch nur einen seiner Charakteren unsympathisch erscheinen zu lassen. Shaun Brumder (Hanks) ist der durchschnittliche All-American Boy, der eine reizende und ihm zur Seite stehende Freundin (Shuyler) hat und mit seinen besten Freunden am liebsten den Tag auf dem Surfbrett verbringt. Doch gerade am Strand entdeckt Shaun ein Buch des Autors Marcus Skinner, welches ihn beim lesen so aufwühlt und mitnimmt, das für Shaun die Zukunft klar deffiniert scheint. Er will Schriftsteller werden und setzt sich mit grossen Erfolg sofort an die Schreibmaschine. Und mit dem Ziel als erfolgreicher Autor vor Augen, steht für Shaun auch fest, das Orange County, jener Landstrich unterhalb Los Angeles', für eine Zukunft nicht in Frage kommt. Doch der Weg zur Stanford University, und damit raus aus Orange County, ist Dank seiner turbulenten sozialen Umgebung weit lehrreicher als Shaun Brumder anzunehmen wagte. Nur schade das Schreiber Mike White hierzu nicht viel neues eingefallen ist, als seine Figuren einer geradlinig und bekannten Umgebung auszusetzen. Orange County ist niemals so erkennbar falsch, was den Wunsch zur sozialen Flucht nachvollziehbar rechtfertigen würde. Umgekehrt ist die Auflösung alles andere als originell. Neben den sympathisch, skurilen Figuren, hätte ein kräftiges Überarbeiten des Buches auch mehr soziale Komik und eine homogenere Tiefgründigkeit hervorgebracht. Nun ist es aber so, das trotz allem 'Orange County' eine ansehnliche und willkommene Abwechslung im derb, unlustigen Dschungel der heutigen Teenie Streifen ist und sogar die Eltern des Zielpublikums begeistern kann. Man kann sich endlich wieder einmal treiben lassen und gut amüsieren, ohne auf weitere geschmacklose Schocks vorbereitet sein zu müssen. .
No Country For Old Men Darsteller: Josh Brolin, Javier Bardem, Woody Harrelson, Kelly MacDonald und Tommy Lee Jones u.a. Regie und Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen, nach dem Roman von Cormac McCarthy; Kamera: Roger Deakins; Bildschnitt: Roderick Jaynes (aka Ethan und Joel Coen); Musik: Carter Burwell USA
/ 2007; circa 122 Minuten ‚No
Country‘ ist mit Abstand das kraftvollste Stück, das die übernatürlich
anmutenden Coen Brüder bisher auf die Leinwand gebracht haben. Mit
ihrem Faible für abseitige Charaktere, skurrile Ereignisse und
Bilder, die kein anderer auf das Publikum los lässt, ist eine
Kollaboration mit Cormack McCarthy nur eine Frage der Zeit gewesen.
Die Zeit war reif, die Coens bereit und ‚No Country For Old Men‘
überwältigt mit einer atemberaubenden Wucht. Selten
war etwas bei Ethan und Joel so, wie man es erwartete. Und noch
seltener lagen sie daneben. Selbst der vielfach verschmähte
Ladykillers‘ hatte Qualitäten, für die andere Filmemacher nicht
die Energie aufbringen würden. Es geht darum einen Stil zu
entwickeln, den Stil zu halten und mit diesem Stil in verschiedene
Richtungen arbeiten zu können. Es sind die abseitigen Charaktere, die
skurrilen Ereignisse und einnehmenden Bilder. Aber nur im richtigen
Mix und im perfekten Ineinandergreifen von diesen filmischen Mitteln,
gelingt die Magie, welche manchmal in unserer Zeit für das Kino
verloren geglaubt wird. Wenn
Tommy Lee Jones am Ende seinen vererbten, aber auch über Jahrzehnte
geliebten Job aufgibt, da hat man mit der Karriere der Coen Brüder
ihren ersten Film erlebt, den man tatsächlich gesehen haben muss, um
ihn zu begreifen. Ein Film den man gesehen haben muss, weil er sich
den Worten oftmals entzieht. Doch man sollte gewahr sein, das ‚No
Country‘ kein einfacher Film ist. Eigentlich ist er sehr schwer
verdauliche Kost. Er ist wortkarger als die Coen-Filme davor, ist um
ein wesentliches brutaler, allerdings nicht im grafischen Sinne und
Handlung ist auf ein erstaunliches Mindestmaß reduziert. Javier
Bardem hat jetzt schon das Gütesiegel der ausgefallensten
Leinwandfrisuren von Christopher Walken übernommen und wenn man dann
noch den nicht zu identifizierenden Akzent des Spaniers hört, weis
man sehr schnell, das alles was man befürchtet, auch wahr werden
kann. Und genau das ist das Verstörende an ‚No Country‘,
Situationen mit denen der Zuschauer nur schwer Schritt halten kann.
Unbequem, eiskalt und immer dieses verschmitzte Lächeln des schwarzen
Humors. Doch
es ist noch ein Schritt rückwärts von Nöten, um zu erklären. Es
gibt allemal bessere schauspielerische Leistungen in anderen Filmen.
Einige Filme sind um Längen besser photographiert. Da sind wesentlich
brutalere Filme im Umlauf. Und man hat schon bei anderen Gelegenheiten
mehr gelacht. Die Coens sind nicht Wunderknaben mit allumfassendem Können.
Aber sie wissen exakt um ihre Dosierungen. Der unbedarfte
Wohnwagen-Bewohner, der immer zu einem philosophischen Gespräch
bereite Killer und ein ausgedienter Cop, der den Wandel der Zeit nicht
wahrhaben will. Es ist das Jahr 1980. Was für uns heute selbstverständlich
ist, reift in den Anfängen der Reagan-Ära zu einem unheilbaren
Geschwür. Eine Welt die keine Helden mehr verträgt, in der Rücksicht
und gegenseitige Hilfe unmöglich werden, wo Geist und Moral alle
Grenzen durchbrechen. Eine Welt, die mit dem nicht mehr klar kommt,
was sie einst groß machte. Verloren, müde, gebrochen muss das Tommy
Lee Jones sich selbst eingestehen, der noch zwei Filmstunden vorher
mit dem Pferd anstelle des Dienstwagens zum Tatort kommt. Am Ende könnte
ein Filmbild nicht trefflicher sein. Und es könnte kaum schmerzlicher
sein. Es
ist ein aufregender Film, spannend und unheimlich gut im Kontext
fotografiert. Er lässt sich Zeit, und daraus zieht er seine Dynamik.
Es ist ein Film, der nicht nur 1980 spielt, sondern Ende der Siebziger
auch in dieser Form so gemacht worden wäre. Vielleicht nicht so
perfekt umgesetzt. Die Coen Brüder verweigern sich geschickt und ganz
bewusst dem aktuellen Kino, mehr als bei ihren Vorgängerfilmen. Es
ist kein Film für jedermann, für manche vielleicht sogar nicht
fassbar. Doch als Gesamtkunstwerk muss man ihm seine Lorbeeren
zugestehen. Wann schon bilden Darsteller, Dialog, Schnitt, Bild und
Rhythmus eine so homogene, traumhaft bösartige Symbiose. Es hat schon
etwas Abartiges zu sagen, dass schöner der Verfall nicht gezeigt
werden könnte und die Unmoral kaum verführerischer sein kann. Der
Film selbst funktioniert im Grunde wie sein Thema. Ein traurig schönes
Bild von einem Land, in dem ältere Männer sich nicht mehr zurecht
finden.
Nur noch 60 Sekunden - Gone in 60 seconds Darsteller: Nicholas Cage, Robert Duvall, Giovanni Ribisi, Angelina Jolie, Delroy Lindo, Chi McBride, Christopher Eccleston u.a. ; Drehbuch: Scott Rosenberg; Musik: Trevor Rabin; Schnitt: Tom Muldoon, Chris Lebezon; Regie: Dominic Sena; USA 200, circa 117 Minuten Handlung im dritten Absatz! Als H.B.Halicki 1974 seine verwirrenden Action-Streifen '60 Seconds' auf die Zuschauer losliess, ging es dem Autonarr lediglich darum, den Asphalt zu polieren und mächtig viel Blechschaden zu erzeugen. Wer sich mit der äusserst eigenwilligen Inszenierung anfreunden konnte, wurde mit fesselnden Autostunts und einem 40 minütigen Verfolgungsrausch belohnt. Wäre Halicki ein längeres Leben beschienen gewesen, könnte man sich Auseinandersetzung mit dem heutigen Film ersparen. Der Actionfreak starb in den 80ern bei einem Stunt während der Dreharbeiten zu seiner Fortsetzung der 'Blechpiraten' von 1974. Man hätte sich einiges, und dem Zuschauer noch viel mehr, ersparen können. Selbst Freunde des neuen Action-Helden Nicholas Cage dürften Schwierigkeiten haben, dieser Jerry Bruckheimer Produktion eine positive Reifenspur ab zu gewinnen. Nicht zu vergessen die Fans von Angelina Jolie, welche so hoch in der Werbung angepriesen, nichts weiter als ansehnliches Beiwerk mit nur wenigen Auftritten darstellt. Aber dies allein wäre leicht zu verschmerzen. Die meisten Actionfilme gehen ohne viel Sinn und Verstand auf die Leinwand, lassen dafür aber den Adrenalinspiegel steigen. Bis auf eine einzige Schnittsequenz, fehlt es aber diesem Film in allen Punkten an ordentlicher Umsetzung, bis hin zum Titel. Dem früheren und jetzt sauberen Autoknacker Memphis Raines (Cage) bleiben drei Tage um seinem, in seine Profession gefolgten Bruder (Ribisi) das Leben zu retten. Der Kleine konnte keine 50 versprochene, geklauten Luxuswagen liefern und das macht den neuen Unterweltler im Block (Eccleston) ziemlich sauer. Besorgt der alte Meister für seinen dilettantischen Bruder die gewünschte Ware, kann die Sache schnell vergessen werden. Auf die Schnelle bekommt der zuständige Beamte für Autodiebstähle im Polizeipräsidium (Lindo) noch Wind von der Sache und klebt Memphis noch zusätzlich am Hintern.... ...man sollte als wirklich objektiver Kritiker, keinem Zuschauer dem Spass an einem Film nehmen. Wenn ich sage, das es ausreichend ist, den Trailer im Kino gesehen zu haben, dann ist das keine selbst gefertigte Meinung, sondern eine objektive Betrachtung der Tatsachen. Alles ist im Trailer, und wenn jemand entgegen hält, da würde man nicht viel zu sehen bekommen, dann sollte man sich auf meine Aussage verlassen, das es auch im kompletten Film nicht viel mehr zu sehen gibt. .
Oben - Up
Oceans Eleven Darsteller: George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Don Cheadle, Andy Garcia, Julia Roberts, Bernie Mac, Casey Affleck, Scott Caan, Shaobo Qin, Eddie Jemison und Carl Reiner & Elliott Gould Regie: Steven Soderbergh; Drehbuch: Ted Griffin; Kamera: Peter Andrews (=Soderbergh); Filmschnitt: Stephen Mirrione; Musik: David Holmes USA / 2001 ; circa 116 Minuten Das Bellagio Casino in Las Vegas hat eine Sehenswürdigkeit, die sich gegenüber dem Lichterglanz und der bombastischen Dekadenz des Casino-Strips wohltuend abhebt. Das Bellagio präsentiert den Spielern, Touristen und sonstigem Gesindel eine phänomenale Show mit Wasserspielen, jede Viertelstunde und natürlich umsonst. Das Bellagio lädt ein zum Verweilen, zum entspannen und zu guter Musik. Meistens sind die Wasserspiele mit Liedern von Frank Sinatra unterlegt, dem Urgestein des Strips. Manchmal spielt man am See vor dem Bellagio auch eins von Dean Martin. Erinnerungen werden wach. Überhaupt, wie Erinnerungen wach werden, wenn man einfach nur so die Atmosphäre genießt, wie sie nur Las Vegas zu bieten hat. An keinem Ort der Welt verliert man so gerne so viel Geld und an keinem Ort der Welt kann man sich so jenseits der Wirklichkeit bewegen. Einen Film über Las Vegas zu drehen ist an sich nichts bedeutendes. Einen Film über Menschen zu drehen die sich perfekt in das verzerrte Weltbild von Vegas einfügen dagegen, bleibt eine Herausforderung. Wie hat dieser Mensch auszusehen? Wie ist dieser Charakter beschaffen? Als Grundlage schufen Sinatra und seine Spießgesellen 1960 die Prototypen jenes ebenso abgehobenen, der Wirklichkeit entschwundenen Mannes, der sich tatsächlich als solcher durch und durch bezeichnen konnte. Oceans Eleven war niemals ein ernst zu nehmender Film, vielmehr die Spielwiese des albernen Auslebens exzentrischer Lebensweisen. Das dies Regisseur Steven Soderbergh gerade recht kam, liegt dabei auf der Hand, betrachtet man die Schaffenskünste des eigentlich ebenso abgehobenen Filmemachers. . Die neue Variante von Qceans Eleven als Remake zu bezeichnen ist an sich schon richtig, doch schuf Soderbergh seinen eigenen kleinen, funktionierenden Kosmos. Die Helden von damals sind einfach gegen die Vorbilder von heute ausgetauscht und der Regisseur dirigiert sie genauso wenig ernsthaft durch eine entrückte Welt der Phantasie. Genau das lässt diesen Film so perfekt geraden, wie er eben das Publikum begeistert. Hier wird einem nichts vorgemacht, obwohl man mehr als genug davon zu sehen bekommt. Dieser anscheinende Wiederspruch löst sich ganz einfach auf. Teilweise fehlt dieser raffinierten Rififi-Variante ein konkreter Spannungsaufbau, aber wer ehrlich ist, hat dies gar nicht so sehr vermisst. Sehr schöne Menschen bewegen sich äußerst cool durch eine Landschaft, die sich wie eine zweite Haut um sie legen zu scheint. . Was ist cool? Es ist keine Charaktereigenschaft und es ist nichts definierbares. Soderbergh ist ein cooler Regisseur, der mit einer Menge von coolen Leuten einen überaus coolen Film gemacht hat. Das ist Fakt. Und wenn auch jede Definition versagt, bleibt es dennoch Bestand. Wenn als Ablenkung zum Millionen-Coup ein Boxkampf im legendären MGM-Grand statt findet, dann ist das keine kleine Studiokulisse mit irgendwelchen Schwergewichtigen Hau-Drauf-Burschen. Über Wochen hinweg hatte Soderbergh mit seinem gesamten Team alle Örtlichkeiten des realen Bellagio zur Verfügung. So verschmelzen zwei Welten. Die des Bekannten und Wirklichen und jene Phantastereien, welche die Geschichte so sympathisch machen. Ausgelassen und mit keiner Spur von Seriosität bleibt immer noch der eigentliche Coup. Das Ausräumen des Tresorraumes der dreigrößten Casinos, Bellagio, MGM und Mirage. Hier dreht das raffinierte Drehbuch erneut am Rad der Spielerei. . Wer trotz der schön anzusehenden Menschen und gelungenen Dialoge sich nicht auf die Handlung konzentriert, verpasst schnell den Anschluss und mit diesem die nettesten falschen und richtigen Fährten, die sich jemand für eine Geschichte dieser Art einfallen lassen kann. Clooney ist kein Sinatra und Brad Pitt kein Dean Martin. Sie sind schlichtweg anders und trotzdem ebenso unvergleichlich cool. Auch wenn die Bilder, von Soderbergh selbst, perfekt komponiert wurden, auch wenn die Geschichte noch so raffiniert gestylt ist, der funktionierende Punkt des Filmes bleibt einfach, das sich niemand tatsächlich für wichtig hält, oder wirklich ernst nimmt. Damit ist alles gewonnen, für alle Beteiligten, für Soderbergh, der seiner Reputation mehr als gerecht wird und für ein begeistertes Publikum. Und wenn alle Protagonisten zu einem letzten Wiedersehen am Ende die Wasserspiele am Bellagio genießen, dann hätte auch Sinatra seine Freude gehabt. Es kommt eben nicht darauf an, wie viel Whisky man trinkt, sondern wie man das Glas hält. Das ist wie beim Filme machen. Und wie hier die Gläser gehalten wurden, ist das einfach nur cool.
Ocean‘s 13 – Ocean‘s ThirteenDarsteller:
George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Bernie Mac, Carl Reiner, Don Cheadle,
Casey Affleck, Scott Caan, Shaobo Qin, Andy Garcia, Eddie Izzard, Elliott Gould,
Leddie Jemison und Al Pacino, Ellen Barkin, David Paymer, Vincent Cassel Regie:
Steven Soderbergh; Drehbuch: Brian Koppelman, David Levien; Kamera: Peter
Andrews; Bildschnitt: Stephen Mirrone; Musik: David Holmes; Set Designer: Aric
Cheng, Todd Cherniawsky USA
/ 2007; circa 122 Minuten Selbst
das größte Problem, ist kein Problem. Die Devise des Filmes, ist die Devise
der Filmemacher. Nach dem Amok gelaufenen ‚Oceans 12‘, der das neue Rat-Pack
weniger cool, als eher überheblich losgelöst von allen Konventionen agieren
ließ, kehrt der Nachfolger zu seinen Wurzeln zurück und lässig wird der Las
Vegas Strip unsicher gemacht. Aber
Steven Soderbergh hat sich das wohl zu lässig vorgestellt, aber man lebt nun
mal im neuen Jahrtausend und da hat die Technik ein erhebliches Wort mit zu
reden. ‚Oceans 13‘ ist rasantes Kino, das schnell auf den Punkt kommt, nie
seinen Rhythmus verliert und unglaublich coole Leute präsentiert. Aber es ist
jene Technik, die es notwendig macht, noch viel mehr Technik in einen Plot zu
investieren, in dem man das modernste Casino in Las Vegas ausräumen will. Das
Zwischenmenschliche beschränkt sich auf wenige, prägnante Sequenzen, hauptsächlich
die treffenden Halbsatz-Konversationen zwischen Clooney und Pitt. Der Spaß hört
auch vor Insiderwitzen nicht auf, wenn Clooneys Danny Ocean zu Pitts Rusty sagt,
er soll mal zur Ruhe kommen, sich ein paar Kinder anschaffen. Ansonsten besteht
der Plot zu diesem flotten Amüsement aus vornehmlich Taschenspielertricks um
Impulsröhren, Computermanipulationen, magnetisches Plastik, Chemikalien und
jede Menge künstliches Haar. Das
Drehbuch hat sich einfach zuviel vorgenommen, als das die Figuren richtig zur
Geltung kommen könnten. Da macht sich der Vorteil von einem dritten Teil
bemerkbar, wo man die Charaktere längst lieb gewonnen und kennen gelernt hat.
Man muss aber dem Film zu Gute halten, das er trotzdem mit 122 Minuten ein
ideales Maß erreicht hat, wo man eben wegen der hervorragenden
Darstellerensembles leicht versucht sein könnte, viel mehr Zeit heraus zu
schinden. Ein
optisches Highlight ist dieses mal das künstlich erschaffene, dem Coup von
Oceans Männern ausgesetzten Bank-Casino, welches sich Dank grandioser
Computertricks phantastisch in den echten Vegas Strip einfügt. Es
wurde auch darauf verzichtet wieder in einem echten Casino zu drehen. Der Film
forderte Warners größte Bühne in welcher die protzig realistische, zweistöckige
Casino-Kulisse entstand. Aber selbst daraus macht Soderberghs Kamera, unter
seinem bekannten Pseudonym, kein großes Aufheben. Soderbergh ist Darsteller
Regisseur und das merkt man auch an seiner Kameraarbeit, wie er Akzente zwischen
seinen Protagonisten setzt und damit eine zusätzliche Pointe schafft, anstatt
die humorvollen Passagen ins Lächerliche auszuspielen. mainstream
. Das Omen The
Omen mainstream
. One Hour Photo: Darsteller: Robin Williams, Connie Nielsen, Michael Vatran, Gary Cole, Dylan Smith, Eriq La Salle u.a. Regie & Drehbuch: Mark Romanek; Kamera: Jeff Cronenweth; Bildschnitt: Jeffrey Ford; Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek; Ausstattung: Tom Foden USA / 2002 ; circa 95 Minuten Es ist eine kleine, eine unscheinbare Geschichte. Es ist eine Geschichte über einen kleinen, einen unscheinbaren Mann. Und es ist ein kleiner, fast ein unscheinbarer Film. Aber nur fast, wäre er nicht so gewaltig in seinen Ansprüchen und seiner Umsetzung. Es gibt Filme, die durch ihre Darsteller getragen werden, dann die Filme die sich den visuellen Reizen überantworten. Arthouse nennt man das eine, Mainstream das andere. Mischt man beides, kommt es oft vor, dass anstelle der Kunst etwas Künstliches heraus kommt. Mischt man die richtigen Leute, hat man One Hour Photo. Es gibt diese Dreifaltigkeit, die sehr selten im Kinogeschäft unserer Tage geworden ist, aber einfach funktioniert, vorausgesetzt es handelt sich um die passende Chemie zwischen dieser Dreifaltigkeit. Der Regisseur erklärt seine Absichten, der Kameramann erklärt die dazu gehörigen Bilder, der Ausstatter perfektioniert die Absicht des Regisseurs im Bild des Kameramannes (oder frau). Sy Parrish heißt diese Figur, die Robin Williams erfunden zu haben scheint, die so gnadenlos mit ihrer Umwelt verschmilzt, das es sogar dem Zuschauer schwer fällt, sie wahr zu nehmen. Sy ist einer jener Typen, die man gerne als Loser betrachtet, mit denen man nichts zu tun haben möchte, weil man fürchtet ihre Langweiligkeit würde auf einen abfärben. Sy ist einer dieser Typen, bei denen man nicht im Geringsten verwundert ist, dass sie weder Familie, noch Hobby haben, wenn man sich überhaupt wundert. Denn Menschen wie Sy Parrish regen selten zum weiteren nachdenken an. Sy leidet seit zehn Jahren den Entwicklungsservice bei einem Supermarkt. Ein gewissenhafter Mensch, einer, der seine Arbeit ernst nimmt. Erst wenn die hübsche Nina mit ihrem neunjährigen Jake an die Theke kommt, Filme abgibt und zwei Abzüge pro Bild verlangt und Sy bei Anzahl pro Bild eine 3 einträgt, glaubt man einen Fehler entdeckt zu haben. Aber Sy macht keine Fehler, er ist nur der Mann den keiner wahrnimmt, der deswegen nie in den Genuss einer Familie gekommen ist, sich aber längst seine eigene Welt der Fantasie zusammen geträumt hat. Es ist die Familie Yorkin, die bei diesen Fantastereien die Hauptrolle spielt. Sy muss also drei Abzüge pro Bild machen, sonst bleibt er außen vor, sonst kann er sich nicht teilnehmen an all den Geburtstagen und Festivitäten, an all den glücklichen Momenten im Leben der Familie Yorkin. Einmal erklärt Sy aus dem Off, das Menschen nur die glücklichen Augenblicke im Leben festhalten, wenn ein Fremder die Welt nur durch Bilder kennen lernen würde, das müsste er annehmen, das wir eine sehr glückliche Menschheit sein müssen. Entgegen all den üblichen Erwartungen ist es aber keineswegs die wirklich attraktive Nina (Nielsen) die Sy ganz für sich, im stillen Kämmerlein begehrt, es ist tatsächlich die ganze Familie, als Einheit, als funktionierende Lebensmaschinerie. Es sind die zarten vorsichtigen, aber sehr schüchternen Annährungen von Seiten des Fotolaboranten, welche die Yorkins auf den verschüchterten Sy Parrish aufmerksam machen, aber auch nicht mehr als man einen freundlichen, nächsten Nachbarn wahrnimmt. Für Menschen wie Sy schon ein Strohhalm im niederreißenden Strudel der Einsamkeit. Auch wenn die größte Wand in seiner Wohnung akkurat mit all den illegal abgezogenen Bildern der Yorkins gepflastert ist, wenn sein einziger Lebensinhalt Tagträume als guter Onkel der Familie zu sein scheint, ist Sy niemals der Psychopath, den man gerne in ihn zu erkennen glaubt. Aber in der geschickten psychologischen Charakterisierung Williams in seine Rolle und der grandiosen Umsetzung des Drehbuches durch Regisseur Mark Romanek, steigt die Spannung teilweise ins unerträgliche. Denn wenn auch Williams sich nicht als der Psychopath entpuppt, den man erwartet, ist er dennoch sehr unberechenbar und somit Angst einflößend. Wie Williams durch die Gänge des Supermarktes wandelt, wie er selbst im Restaurant in Beleuchtung und Kulissen zu verschwinden scheint, das ist Handwerkskunst vom feinsten. So was mag den Ruf nach Künstlichkeit laut werden lassen, entwindet sich aber mit Jeff Conenweth grafischen Bildern, die sich mit Tom Fodens perfekten Ausstattung perfekt stilisieren, jeder Kritik. Die Einsamkeit und gleichzeitig das unberechenbare Potential des Sy Charakters wird nicht einfach nur sicht-, sondern emotional spürbar. Und wenn diese traurige Figur auf einmal bemerkt, das der von ihm so verehrte Familienvater seine Frau betrügt, ist auf einmal alles möglich und man merkt, das man schon längst die Grenze zum psychologischen Krieg zwischen Film und Zuschauer überschritten hat, wenn man Anfangs noch dachte, einer einfachen, doch fesselnden Charakterstudie aufzusitzen. Mit nur 99 Minuten Laufzeit, legt Romanek ein Tempo vor, das einen an den Kinosessel schnürt. Selten gibt es dieser Tage die sich mit einer Laufzeit unter 2 Stunden begnügen, Romanek hingegen hat aus seiner erfolgreichen Videoclip- und Werbe-Karriere die Würze aus der Kürze mit herüber gerettet. Mehr als erfolgreich. Kaum sichtbare Gesten des Hauptdarstellers verfeinern die Psyche in seinem handeln. Es ist nicht der in uns allen inne sitzende Voyeurismus beim Anblick äußerst intimer Fotografien, die bei Parrish das Interesse wecken. Es sind diese unbeschwerden, teils belanglosen Momente die in Schnappschüssen festgehalten werden, welcher sich der Außenseiter zu Eigen macht. Und das macht mitunter den Eindruck, als ob er viel tiefer eindringt in ein Leben, das nicht für ihn bestimmt zu sein scheint, das Eindringen in eine viel weiter reichende Intimsphäre. Daraus entwickelt sich eine wesentlich intensivere Ausgestaltung aus dem Genre des Thrillers, der oftmals so beklemmend den Zuschauer einbezieht, dass das Ende des Filmes wie ein riesiger, befreiender Schlag wirkt. So wird aus der kleinen, unscheinbaren Geschichte über den kleinen, unscheinbaren Mann, ein großer, überwältigender Film.
Operation: Kingdom
– The Kingdom
. Original Sin: Darsteller: Antonio Banderas, Angelina Jolie, Thomas Jane, Joan Pringle, Allison Mackie u.v.a. Drehbuch & Regie: Michael Cristofer, nach dem Roman Waltz into Darkness von Cornell Woolrich; Kamera: Rodrigo Prieto; Filmschnitt: Eric A. Sears; Musik: Terence Blanchard USA / 2001, circa 116 Minuten Was am Ende in Erinnerung bleibt, ist der verschwenderische Ausstattungs Pomp. Vielleicht noch etwas von Antonio Banderas' einfühlsamen, differenzierten Darstellung. Dagegen wirkt Angelina Jolie, als begehrenswertes Objekt der Lust etwas fehl am Platz und meist zu dick aufgetragen. Der erst scheu agierenden Unbekannten (Jolie), die sich den kubanischen Kaffeebaron Durand (Banderas) angelt, kann Regisseur Cristofer wenig Überzeugung abringen. Liebe, Lust und Leidenschaft bestimmen die Beziehung deraus Amerika stammenden Julia (Jolie) und Durand, bis diese nach kurzer Ehe mit Sack und Pack und dem gesamten Vermögen das Weite sucht. Da ist Durand ihr schon soweit verfallen, das er alles zurück lässt, nur um Julia wieder zu finden. Was er am Ende wirklich findet, ist ein grausames Spiel mit den Gefühlen und der Abhängigkeit. Regisseur Cristofer selbst verfasstes Drehbuch gelingt es kein bisschen die Klischee beladenen Fassaden zu durchbrechen. Besonders Thomas Jane als intreganter Fadenzieher kämpft gegen eine Wand der Genre üblichen Versatzstücke. Seine Beziehung zu Julia kann ebenso wenig plausibel gemacht werden, wie Durands Verlangen nach der Frau, die jede Gelegenheit nutzt ihn nach Strich und Faden zuhintergehen. Das Jolie und Jane auch anders können, haben sie längst bewiesen. Unter der Regie von Cristofer kann sich allerdings nur Banderas behaupten und das Beste aus seiner Rolle der Liebe und Lust verfallenen Marionette machen. John Jensen, Jorge Sainz und Beth Rubinos malerische Ausstattung erzeugt sehr viel Atmosphäre und lässt ein gutes Gespür für die Zeit der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert erkennen. Was aber schliesslich mit den Charakteren passiert, wie lieblos diese oft abgehandelt werden, liefert dann doch nur ein enttäuschendes Ergebniss. Und das bei einem so vielversprechenden Ensemble. . .
OTTO - Der Katastrofenfilm Darsteller: OTTO WAALKES, EVA HASSMANN, REINER SCHÖNE, u.a.; Musik: DARIUS ZAHIR; Kamera: Bogdanski; Regie: EDZARD ONNEKEN; 90 Minuten Wenn Anfangs jedes englische Shit' mit das ist eine Katastrofe' untertitelt wird, dann ist das lange nicht der Brüller, könnte aber als Running-Gag durchaus funktionieren. Noch vor dem Titelvorspann ist diese Gelegenheit längst verpufft. Hier wird der Name zum Programm. Selbst nach acht Jahren Kalauer-Abstinenz von der großen Leinwand, schafft es der Welt berühmtester Ostfriese nicht, sich neu zu erfinden. Im Gegenteil, der Blödel von Beruf kann sich nicht einmal mehr wie sonst kopieren. Waren die Ottos 1 bis 4 Truhen des ewig wiederholten, ausgelutschten Humorschatzes, nimmt der Spaßmacher unverhohlen aus allen Ecken und Enden der Republik, was der flache Witz zu bieten hat. Am auffälligsten bleiben natürlich die Spezial Effekte, die nicht gerade auf amerikanischer Höhe liegen, aber doch respektable Bilder bieten. Drei, vier Gags zünden, zeigen, das alles nur eine Frage der Inszenierung wäre und einer intensiven Bearbeitung des Drehbuches. Peinlich, ist jener Gedanke, der einem beim Anblick des an sich humorlosen Treibens immer wieder durch den Kopf schießt. Und dann wird hemmungslos von Forest Gump', Baker Boys', Speed 2', oder natürlich Titanic' abgekuckt, ohne die dargebotenen Schnipsel erstens erkennbar, und zweitens zu eigenen Gunsten originell zu kopieren. An manchen Stellen versagt ganz offensichtlich der Schnitt, wo aus einer Szene eigentlich etwas heraus zu holen wäre. Vielmehr legte sich dafür der Tontechniker ins Zeug. Da stampfen die Maschinen, es pfeift die Musik und die Effekte hauen aufs Trommelfell. Glückwunsch, aber der berühmteste englische Dichter und Schreiber hat diesen Zustand schon in einem seiner Titel verewigt. Das Otto Waalkes noch nie auf den Spuren des leisen, oder gar intelligenten Humors wandelte, war schon immer klar. Man nahm es ihm auch nie übel. Doch wenn 18 Millionen Mark im Topf liegen, muß doch irgend jemand auf das Buch achten. War dieses Werk am Ende als Abschreibungsobjekt vorgesehen? Mit Gewissheit kann man sagen, das Der Katastrofenfilm' nicht annähernd seine Kosten einspielen wird, aber das hätte er auch nie und nimmer verdient. |
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Abgeschminkt ; Allgemeines Archiv ; Kritikarchiv ; Globes & Oscars
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