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Die fabelhafte Welt
der Amelie: LE FABULEUX DESTIN D'AMELIE POULAIN Darsteller: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Rufus, Yolande Moreau, Artus Penguern, Urbain Cancellier, Dominique Pinon, Claude Perron u.v.a. Regie: Jean-Pierre Jeunet; Drehbuch: Jean-Pierre Jeunet, Guillaume Laurant; Kamera: Bruno Delbonnel; Filmschnitt: Herve Schneid; Musik: Yann Tiersen Frankreich/Deutschland 2001 ; circa 121 Minuten Es mag etwa in der Hälfte der Laufzeit sein, das läuft Amelies Herzensbub Nino (Kassovitz) ungestüm seiner Zukünftigen hinterher. Er stürzt die Stufen von Sacre Coeur hinunter, der Unbekannten hinterher die im gleichen Moment auch Leinwand und Zuschauer berherrscht. In aller Eile rempelt Nino dabei ein Pärchen zur Seite, ein kurzer Augenblick, vielleicht das notwendige Klischee der Hast zu demonstrieren. Das Pärchen aber, das nur für ein, höchsten zwei Sekunden im Bild ist, wirkt wie das farbig gewordene Abbild von Belmondo und Seberg in Godards 'Außer Atem'. Nino stösst beide auf die Seite, um dem neuen Phänomen hinterher zu kommen, das einen langen Weg von der sogenannten Novelle Vague zum heutigen Kino in Frankreich gegangen war. Die Novelle Vague war wirklich eine neue Welle, die Lossagung von den festen Strukturen, die Befreiung vom künstlichen Kino. 'Außer Atem' war nicht der erste, aber mit Sicherheit der einflussreichste Film der Novelle Vague. Und diese Bewegung festigte die, eigentlich übertriebene, Unterscheidung von komerziellen und europäischen Kino. Dogma95 wollte dieses Kino wiederholen und stahl unverfroren all die Konzeptionen, die sich damals aus der Unzufriedenheit der Autorenfilmer ergab. Für die Vertreter der Novelle Vague ist es nun Zeit Platz zu machen, ihnen ist viel zu verdanken, aber Nino stösst sie auf der Jagd nach Amelie zur Seite, um eine neue Generation zu erwischen. Um Amelie zu beschreiben, nicht nur den Charakter der zarten dreiundzwanzigjährigen Audrey Tautou, sondern den Film überhaupt, müsste man sehr weit ausholen. Zu erklären, worum es in diesem Film geht, würde das Erlebniss verflachen, simplifizieren, es wäre ein halbherziges Unterfangen, das nicht im geringsten funktionieren würde. Aber wer 'Amelie' sieht, der wird auch den überragenden Rummel verstehen, den Journalisten lange vor dem deutschen Filmstart veranstalteten, nur weil sie sich die überwältigenden Eindrücke dieses Phänomens von der Seele schreiben mußten. Unter Cineasten war Jean-Pierre Jeunet schon mit 'Delicatessen' und Stadt der verlorenen Kinder' aufgefallen, düster und bildgewaltig. Und auch in Amerika machte er sich mit Alien Resurrection' nicht schlecht. Aber was er hier mit Guillaume Laurant als Drehbuch verfasst hat, wird noch lange sehr viele Menschen beschäftigen. Branchenblatt Variety prophezeit, das nach 'Tarantino-esken Filme' der letzten Jahre nun unweigerlich der 'Jeunet-Stil' angesagt sein wird. Und wer den Film gesehen hat, wird verstehen, das zu dieser Aussage nicht viel Fachwissen gehört. 'Amelie' ist hoch intellektuell und absolut kommerziell, er ist verträumt poetisch, sowie sadistisch böse. Und er ist unentwegt witzig. Ob ein verschmitztes Lächeln, oder ein kreischendes Lachen, nichteinmal die Meister des kommerziellen Lachens aus Amerika konnten einen so dauerhaft und ununterbrochen bei Laune halten. Es sei vor all den Filmen jetzt schon gewarnt, die sich im 'Jeunet-Stil' versuchen, es sind Unternehmen die zum Scheitern verurteilt sind. Eigentlich hätten Jeunet und Mit-Autor Laurant jede Seite ihres Drehbuches einzeln verkaufen können, und jede einzelne dieser Seiten hätte einen eigenen funktionierenden Kurzfilm hervor gebracht. Es ist eben eine eigene welt, die da entstanden ist, aber nichts frei Erfundenes. Die meisten Ideen, so beteuern die Autoren, sind Ansammlungen aus kuriosen Zeitungsartikeln. Mages sein, wie es will, soetwas allerdings in eine derartige Erzählstruktur ein zu binden, zu einem harmonischen Ganzen zu formen, so grandios auf die Leinwand zu übertragen, da kommt man um den Begriff des Genies nicht herum. Und weil sich 'die fabelhafte Welt der Amelie' so ubeschreiblich von all den anderen Kinostücken abhebt, wollten die Filmemacher ihrem Werk einen besonderen Rahmen verleihen. Auf den Filmfestspielen in Cannes organisierten sie eine Freilicht-Aufführung mit freiem Eintritt für die Öffentlichkeit. Soetwas macht die Presseleute mit ihrer Überheblichkeit für das Exklusive ziemlich zu schaffen. Aber so ist das in der Welt von Amelie und ihren skurrilen Mitmenschen, die doch alle aus dem wirklichen Leben zu kommen scheinen. Und das gefällt sogar Seberg und Belmondo. Und auch Jean-Luc Godard wird nach Jahren des Hungerns wieder stolz auf das französische Kino sein, das den scheinbar unüberwindbaren Brückenschlag von Kommerz- zum Programmkino mit einem einzigen Film so atemberaubend einfach erscheinen lässt. . . Der Fall Mona: DROWNING MONA Darsteller: Danny DeVito, Neve Campbell, Jamie Lee Curtis, Casey Affleck, William Fichtner und Bette Midler u.a. Regie: Nick Gomez; Drehbuch: Peter Steinfeld; Kamera: Bruce Douglas; Filmschnitt: Richard Pearson; Musik: Michael Tavera USA / 2000 , circa 95 Minuten Wer erinnert sich nicht, an das verträumte Städtchen Verplanck im Staate New York? Wahrscheinlich die wenigsten, denn Verplanck/New York war soetwas wie der Freilandversuch für eine neue Automarke. Yugo hiess die Marke, war unglaublich billig, klein und setzte sich nicht durch, nicht in Amerika und nicht in Europa. Nur in Verplanck fuhr und fährt vielleicht noch heute, der Yugo mit nicht-katalysierten Abgasen was das Zeug hält. Das ist geschichtliche Wahrheit, die Wahrheit über Mona Dearley (Midler) hingegen wird ein unbeleuchteter Fleck in den Büchern der Historie bleiben. Über aller Maßen unterschätzt und vollkommen von Kritik und Publikum ignoriert, inszenierte Nick Gomez eine bitterböse und oft rabenschwarze Komödiem, mit den hinreissensten Charakteren die sich überhaupt in Verplanck/N.Y. aufhalten können. Ob Ehemann Phil (Fichtner), oder Polizisten-Tochter Ellen (Campbell), vielleicht die Kellnerin Rona (Lee Curtis), oder Sohnemann Jeff (Marcus Thomas). Sie alle, und noch viel mehr, hatten einen guten Grund, dafür zu sorgen, das Mona Dearly mit ihrem Yuko in den Hudson River fiel und ertrank. Das der Hudson River hier eher wie ein See aussieht, mag daran liegen, das Drowning Mona anstatt in New York in Los Angeles gedreht wurde. Ansonsten sind die Schauplätze ideal als Ostküsten-Panorama in Szene gesetzt. Bild und manchmal auch der Ton verrät leichtfertig die niedrige Höhe des Budgets, aber selbst das fällt nicht groß ins Gewicht. Wenn Danny DeVito als ruhiger Pol des Chaoses mit seinem Yuko-Polizeiwagen versucht Licht in das Dunkel zu bringen, nimmt man alle Unanehmlichkeiten auf sich. Wie in einer Kopie eines legendären Agatha Christie Romanes ist von vorneherein jeder schuldig. In Rückblenden erklärt sich auch hervorragend, wie Mona psychisch und physisch ihre Familie und Mitmenschen tyrannisierte. Wer könnte da besser besetzt sein, als Bette Midler. Allerdings liegt hier der Haken an der Sache, sprich Film. Im Vertrauen auf die Wirksamkeit seines Stars, lässt Regisseur Gomez der Schnatterschnauze schlichtweg zuviel Spielraum. Nicht nur, das man als Zuschauer binnen kürzester Zeit bereit gewesen wäre, schnell einmal selbst die Bremsleitungen des bewussten Yukos zu kappen, an manchen Stellen beginnt Midler, geradeheraus gesagt, zu nerven. Ein munderes und völlig unterschätztes Vergnügen bleibt der Fall Mona allemal. Zum Ende hin wird um einen Gang zurück geschalten, aber unterhalten wird man bitterböse und mit hämischer Schadenfreude. In Amerika vollkommen ignoriert, wird es dieser kleine Perle hier nicht viel anders ergehen. Wer also Zeit, Lust und keinen Plan hat, sollte dies als absoluten Geheimtipp ansehen.
Family Man: Darsteller: Nicholas Cage, Tea Leoni, Don Cheadle, Jeremie Piven, Makenzie Vega, Jake/Ryan Milkovich, Saul Rubinek, Josef Sommer u.a. Regie: Brett Ratner; Drehbuch: David Diamond, David Weissman; Kamera: David Spinotti; Filmschnitt:Mark Helfrich; Musik: Danny Elfman USA 2000 / circa 125 Minuten Achtung: Spoiler im zweiten Absatz! Alle Jahre wieder... da muß es diesen einen Film geben, der so explizit wie kein anderer, moralische Werte und weihnachtlichen Charme versprüht, das es einem während der Vorstellung dieses permanente Grinsen ins Gesicht treibt. Es ist jene Art von unbarmherzigen Glücksgefühl, das einem vorgibt, die Welt kann gar nicht so schlecht sein. Aber es handelt sich dabei nicht um eine eingeführte Marktstrategie, sondern um das scheinbar tatsächliche Verlangen der westlichen Zivilisation, die Besinnlichkeit des angestrebten Festes auf einer perfekteren Ebene zu erleben. Die zwei Davids (Diamond, Weissman) machen es dem Zuschauer nicht lauwarm einfach, sondern setzen ihre Durchschnittsmenschen-Helden glaubhaften Höhen und Tiefen aus, die dennoch aus einer unwirklichen Situation heraus entstehen. Das Paradoxon, das Hollywood beinahe verlernen könnte. Dem Yuppie-Brocker Jack Campbell (Cage) liegt das Junggesellen Leben, mit viel Geld, seinem Ferrari und den Frauen zu seinen Füßen. Allerdings kommt ihm die Konfrontation mit dem vermeindlichen Räuber Cash (Cheadle) ins flauschige Leben, denn Cash glaubt besser zu wissen, was dem erfolgsverwöhnten Jack wirklich abgeht. Am nächsten Morgen befindet sich der Oberklassen-Yuppie im Bett neben seiner Jugendliebe Kate (Leoni), umgeben von zwei Kindern und einem sabernden Hund. Nicht zu vergessen, der Job als Reifenverkäufer im Laden seines Schwiegervaters und das biedere Haus in New Jersey. Jack braucht einige Zeit, um festzustellen, was mit ihm geschieht und versucht auch immer wieder seiner Umwelt klar zu machen, das dies nicht sein Leben wäre. Kate und seine Freunde tun diese Bemerkungen und Jacks auffallend wunderliches Verhalten als übertriebene Lebenskrise ab. In einer der beeindruckensten und wirklich herzerwärmensten Szenen erkennt Tochter Annie (Vega) das Jack nicht wirklich in diese Umgebung gehört. Regisseur Brett Ratner gönnt sich hier ein einziges mal, den Zuschauer wirklich an den Rand schmalziger Tränen zu bringen, ohne wirklich in den Kitsch ab zu rutschen. Ansonsten hält Ratner eine fantastisches Gleichgewicht von Höhen und Tiefen in der Geschichte, wie in seinen Charakteren. Am deutlichsten wird der Unterschied zu den vielen Weihnachts-Vorgängern, von 'It's a wonderful Life' bis zum thematisch gleichen 'Mr. Destiny' mit James Belushi und Linda Hamilton, am Ende der Geschichte. Jack Campbell hat einen Einblick in ein Leben erhalten, welches er gar nicht weiterleben darf. Es ist Weihnachtszeit, selbstverständlich bleibt ein Happy End nicht aus, aber es ist nur ein Schein-Happy-End, an dessem Schluß Jack sein Leben von selbst in die Bahnen lenken muß, um mit seiner Jugendliebe die Freuden erleben zu dürfen, die er sich selbst vorgelebt hatte. Vollkommen ungewohnt, darf sich Danny Elfman hier einmal in den leisen Tönen versuchen und setzt mit seiner Musik ganz unauffällig emotionale Punkt, ohne den Bildern vorweg zu greifen. Selten ist ein so rührig angehauchter Film angenehmer mit Musik untermalt worden. Und Kamermann Dante Spinotti weiß geschickt Jacks verwirrte Gedanken und Sinneseindrücke bildlich auf die Leinwand zu übertragen. Cage darf nicht einfach nur der harte und typische Wall-Street Kerl sein, sondern kann seinen Charakter jenseits des üblichen Yuppies anlegen, dem weniger sein plötzlich fehlendes Geld abgeht, als vielmehr die Verlorenheit in einer für ihn ungewohnten Umgebung. Tea Leoni hingegen kämpft charakterstark um den Fortbestand ihrer glücklichen Ehe und hat mehr als einmal die Gelegenheit zu emotionaler Höchstform auf zu laufen, ohne als hysterische Zicke deffamiert zu werden. Sie trägt diese Hauptrolle mit weitausgrößerer Bravour und Glaubwürigkeit als ihre misratene Charaterisierung in 'Deep Impact'. So gelungen dieses süße Weihnachtsplätzchen ohne gekünsteltes Tränenwerk und übertriebenes Schmalztöpfchen auskommt, bleibt dem 'Family Man' die Verdammnis zu einem Jahreszeit abhängigen modernen Märchen. Ausserhalb der besinnlichen Zeit kann dieser Film einfach nicht bestehen, dafür umso besser in dieser kargen Zeit inmitten von überproduzierten und emotionslosen Publikums-Beleitigern.
The Fast and the Furious: Darsteller: Vin Diesel, Paul Walker, Michelle Rodriguez, Jordana Brewster, Rick Yune, Chad Lindberg, Johnny Strong u.v.a. Regie: Rob Cohen; Drehbuch: Gary Scott Thompson, Erik Bergquist, David Ayer; Kamera: Ericson Core; Filmschnitt: Peter Honess; Musik: BT; Stunt Koordination: Mic Rodgers USA / 2001 ; 107 Minuten Das wäre genau der Film gewesen, wie ihn Roger Corman heute auch gedreht hätte. Corman hatte ebenfalls einen Film mit dem selben Titel gemacht, beide haben allerdings nichts mit einenader zu tun. Ausser, das er dieser Neue daher kommt wie ein echter Corman Knüller. Regisseur Cohen hat die besten Folgen der Serie 'Thirtysomething' inszeniert und 'Daylight' ans Tageslicht befördert, er hat das 'Rat Pack' wieder auferstehen lassen und Bruce Lees Leben ein Denkmal gesetzt. Nichts dürfte aber schwerer gewesen sein, wie dieses Werk, denn es erfordert weder Sinn noch Verstand, aber absolutes Geschick dies in eine sehenswürdige Packung zu pressen. Brian O'Conner (Walker) ist Undercover Agent des FBI und infiltriert die illegalen Strassenrennen in Los Angeles. Dabei gewinnt er das Vertrauen des charismatischen Renn-Königs Dominic Toretto (Diesel). O'Conners Ziel ist heraus zu finden, wer die sich häufenden Überfälle auf LKW mit wertvoller Ladung verübt. Das gleich drei Mann hoch am Drehbuch beschäftigt waren, mutet etwas übertrieben an. Aber vielleicht war es auch nötig, um das Script wirklich von allen Stolpersteinen einer wahren Handlung zu befreien. Cohen inszeniert dafür umso erstklassiger den Reigen um Benzin, Reifen und viel Chrom, denn nur darauf kommt es an und da wird man zurückversetzt in die gute alte Zeit, als Hal Needham noch die aufregenden Burt Reynolds Renner auf die Piste schickte. Neben der flotten Inszenierung und Cores Energie geladener Kameraarbeit, fällt der Filmschnitt von Peter Honess ganz besonders auf. An den entscheidenten Actionsequenzen verstört das Bild nicht mit übertriebenen und unübersichtlichen Stakkatoschnitten, sondern Honess schafft Punkte welche den Zuschauer auch Zeit lässt die Szene wirklich zu erfassen und trotzdem bleibt die Geschwindigkeit der Inszenierung durchweg erhalten. Hier qualmen die Reifen, brüllen die Motoren und rasen die Herzen. Ein Film der nie mehr vorgeben will, als er wirklich ist und damit den meisten Spaß bereitet. Allen voran der die Leinwand beherrschende Vin Diesel macht besonderen Eindruck, vermittelt den Zielgruppen Mädchen genug Sex-Appeal und den Jungs viel idealisiertes Vorbild. Paul Walker kann sich gerade noch mehr oder minder tapfer als einziger Blondschopf in der sonst ethnisch gemischten Schauspieltruppe bewähren. Und da sind dann natürlich all die schönen Autos, an denen man sich dank der Inszenierung erfreuen kann, wenn mann überhaupt keine Ahnung davon hat. Schliesslich geht es um den Spaß an sich und um Action. Nicht soviel wie der Trailer bisher versprochen hat, aber dafür ersklassig umgesetzt und atemberaubend koordiniert. Mit einer Ausnahme, ist das hier noch gute alte Fußarbeit, ohne die sonst üblichen Computer generierten Übertreibungen, oder mit Schnittechnik vorgetäuschten Extravaganzen. Mic Rodgers führte nicht nur beim zweiten Aufnahme-Team Regie, sondern hat auch mit der Stunt-Koordination überragende Arbeit geleistet. Hier fliegen, schlittern, schleudern und überschlagen sich die Karossen noch richtig und das richtig aufregend. So würde heute ein Film aussehen, wenn Roger Corman ihn noch machen würde. Er hat an diesem Film bestimmt eine helle Freude. Das Publikum wird es Rob Cohen danken, all die Action Fans, Motoren Anhänger und Musik Freaks. Zusammen eine geballte Ladung ohne Sinn und Verstand, aber verdammt kurzweilig und unterhaltsam.
Final Destination: Darsteller: DEVON SAWA, ALI LARTER, KERR SMITH, KIRSTEN CLOKE, DANIEL ROEBUCK, TONY TODD u.a. Regie: JAMES WONG; Drehbuch: GLEN MORGAN, JAMES WONG, JEFFREY REDDNICK; Musik: SHIRLEY WALKER; Kamera: ROBERT MCLACHLAN; Filmschnitt: JAMES COBLENTZ USA / 2000, circa 97 Minuten Die Handlung wird angerissen! Die Gruselveteranen aus dem X-Akten Reich und dem Millennium Kosmos springen auf einen Zug auf der längst abgefahren ist. Dabei besitzt die erste halbe Stunde soviel Potential für ein wirklich glaubhaftes Drama, aber schließlich sitzt man in einem Horrorstreifen. Devon Sawa macht einen sehr guten Eindruck, als Kram gebeutelter Teenager, der durch eine Vision fünf Klassenkameraden und eine Lehrerin vor einem Flugzeugabsturz bewahrt. Tatsächlich glaubt man in den ersten dreißig Minuten, das sich der Film zu einem ganz anderen, besseren Werk entwickeln könnte. Da stimmt Spiel und Charakterisierung, es funktioniert die Handlung. Das jemand angefeindet werden könnte, obwohl er Menschenleben rettete, eröffnen wundervolle Perspektiven. Aber hier geht es um ein Publikum zwischen 16 und 25 Jahren. Und der Tod ist verdammt sauer, das jemanden die Flucht aus seinem herrlichen Flugzeugabsturz gelang. Es schlachtet kein Michael Myers und es wütet kein Fischer, es gibt keine Masken und keine Psychopathen. Regisseur Wong muss sich einzig und allein darauf verlassen, das seine Kette von Ereignissen auch so funktioniert, das trotz unsichtbaren Gegners das Publikum sich in die Armlehnen verkrampft. Und so sind die obligatorischen Todesfälle so unglaublich durch eine Kette von Domino-Effekten ausgearbeitet, das es fast schon wieder Spaß machen könnte. Fast. Denn so originell sich das Schicksal auch über die Protagonisten ausbreitet, das Drehbuch wartet dabei mit immer unwahrscheinlicher werdenden Zufällen auf, das es letztendlich einen eher angestrengten Eindruck macht. Wong und die Mitschreiber Morgan und Reddick nehmen ihr Anliegen der gruseligen Unterhaltung schlichtweg zu ernst. Das hat die Scream- Reihe schon nicht getan und die überaus erfolgreiche Krawallverarsche Scary Movie erst recht nicht. Was will man auch raus holen, aus einem wiederbelebten Genre, das sich schon wieder tot gelaufen hat? Die wenigen Insider Witze beziehen sich lediglich auf die Namensgebungen für die Charakteren, die allerdings willkürlich von Max Schreck, Alfred Hitchcock, bis Lon Chaney reichen. Es bleibt einfach bei einem gut gemeinten Versuch, der mit schöner Kameraarbeit aufgewertet wird. Und fünf Jahre früher hätte er das Publikum vielleicht sogar von den Stühlen gerissen. Aber dafür haben wir eben alles schon zu oft gesehen. Final Destination wird nur für die untere, angesprochene Altersschicht interessant sein und selbst die wird schnell zu anderen Schlachterdramen im Videoregal greifen.
Final Destination 3 bandit
The Final Destination
- Final Destination 4
Final Fantasy: Die Mächte in Dir: FINAL FANTASY: THE SPIRITS WITHIN Darsteller-Stimmen: Aki Ross = Ming-Na , Captain Edwards = Alec Baldwin, Ryan = Ving Rhames, Neil = Steve Buscemi, Jane = Peri Gilpin, Dr. Sid = Donald Sutherland, General Hein = James Woods (Trotz oberflächlicher Recherche konnten die deutschen Synchronstimmen nicht rechtzeitig ermittelt werden) Regie: Hironobu Sakaguchi; Drehbuch: Al Reinert, Jeff Vintar, Story von Sakaguchi; Kamera: Motonori Sakakibara; Filmschnitt: Christopher Capp; Musik: Elliot Goldenthal; Charakter-Design: Shuko Murase; CG-Supervisor: Gary Mundell; Bestetzung und Dialog-Regie: Jack Fletcher USA / 2001 ; 106 Minuten Als man in der vierjährgen Vorbereitungszeit dran ging und das Konzept für einen Kinofassung des Videospiels 'Final Fantasy' entwarf, dachte Macher Hironobu Sakaguchi bestimmt nicht daran die westliche Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten zu erschüttern. Ein solides Fantasy-Märchen war geplant, das sich auf das mittlerweile neun, oder zehn Teile umfassende Videospiel stützte und Fans ebenso anlocken sollte, wie Freunde krachender Action und spiritueller Phantastereien. An und für sich wäre die Rechnung aufgegangen, wäre sich der Film mit seinem Ehrgeiz nicht selbst in den Weg gekommen. Als man anfing über das Konzept für eine Kinofassung zu reden, war die digitale Technik noch lange nicht soweit, wirklichen Schauspielern Angst ein zu jagen. Aber mit dem Fortschreiten der Produktion wollte Papa Sakaguchi genau dies erreichen. Die Amerikaner, Columbia Pictures eben, wollten keinen Genre üblichen Animee-Summs und die Japaner die Amerikaner vor allem überzeugen. Nun steht in einem kleinen Bürokomplex auf Waikiki Rechner Potential von 130 Millionen Dollar, das sich wohl erst bei weiteren Produktioen bezahlt machen wird. Das erste Ergebnis, 'Final Fantasy', hat sich alleine noch nicht bezahlt gemacht. Und dies liegt wahrscheinlich auch daran, das dieser Film wirklich noch nicht in der Lage ist, Angst zu macht. Die Geschichte ist einfach und schnell erzählt. Die Erde ist weitgehend durch Ausserirdische entvölkert worden, die letzten Menschen residieren in hermetisch abgeriegelten Schutzzonen. Mit ihrem Lehrer und Mentor Dr. Sid versucht die angagierte Wissenschaftlerin Aki Ross Erde und Menschheit gleichermaßen zu retten. Nur müßte Ross dabei dem regierenden Konzil beweisen, das die Erde soetwas wie ein Bewußtsein durch die Lebensenergie der Menschheit besitzt. Wer aber 'Final Fantasy' in Anspruch und Aussage weitergehend verfolgen möchte, muß schon weit tiefer gehen und viel weiter ausholen. Vor allem bleibt der Film ein in erster Linie festlicher Augenschmaus für das Fantasy begeisterte Publikum, bietet spannende Action-Sequenzen und sogar bedrohliche Atmosphären, welche sogar als wolliger Horror funktionieren. Doch unterschwellig dominieren doch philosophische Ansätze und geistige Lehren fernöstlicher Weisheiten. Mit Weiterführung der Handlung überrascht 'Final Fantasy' auch immer mehr, setzt Action nur noch ein, wenn es in den Kontext der Geschichte passt und ergibt sich seiner thematischen Auflösung, die schon Anfangs für viele Zuschauer überraschend gewesen sein muß. Beinahe entpuppt sich 'Final Fantasy' zu einem intelligenten Kinostück. Aber nur beinahe. Denn um letztendlich wirklich ernst genommen zu werden, müßten dem Drehbuch entscheidente Klischees entfernt werden und diese albernen, wirklich überflüssigen Auschrutscher konzentrieren sich auf den Charakter des General Hein. Denn wenn Sakaguchi und Co-Autor Sakakibara ihre Intensionen konsequent verfolgt hätten, wären sie ziemlich schnell darauf gekommen, das die Geschichte keinen unausgegorenen, unglaubwürdigen Militaristen benötigt, der nur aus purem Zerstörungswillen eine Super-Kanone einsetzen möchte und damit den finalen Showdown für sich beansprucht. denn was es mit den Ausserirdischen, diesen transparenten Giganten wirklich auf sich hat, wäre alleine wirklich ausreichend um den Film am laufen und dabei spannend zu halten. Aber ein Film steht und fällt nicht alleine mit einem funktionierenden Handlungsablauf. Er benötigt glaubhafte, überzeugende Protagonisten, welche die Feinheiten zwischen den Dialogzeilen transportieren können, jene kleinen unbewussten Charaktereigenschaften, welche aus einer blossen Abhandlung greifbare Charakteren und eine realistische Szenerie machen. Paradoxerweise gelingt diese feine Differenzierung nicht in den Szenen, wo sie beabsichtigt und auch notwendig wären. Hingegen lässt sich der Zuschauer in den Action orientierten Sequenzen perfekt von den Animationen täuschen, vor allem in der Eröffnungszenerie im alten New York, wo das nun beliebte Wort des Photo-Realismus durchaus seine Berechtigung findet. Art-Director und Programmierer haben sich mit sichtlichem Vergnügen an Landschaftsaufnahmen und Bildhintergründen ausgelassen. Science-Fiction- und Fantasy-Fans wird dabei vor Verzückung das Herz höher schlagen. Doch wäre es gelogen, würde 'Final Fantasy' nicht seinen gesamten Reiz aus dem vollkommen Computer animierten Schauspiel-Ensemble ziehen. Und diese als Schauspieler geführten Charakteren sind teilweise gelungen, aber auch zum teil sehr entäuschent zum Gesamtergebnis. Wieder ein Punkt, an dem sich der Film mit seiner Absicht gegenüber seiner Geschichte selbst in den Weg kommt. Die Erwartungen waren einfach zu hoch gesetzt, die Maßstäbe unerreichbar angelegt. 'Final Fantasy' muß sich nun mit dem meßen lassen, was die Produktion versprochen hatte, und wenn alle nur brav ihre Arbeit getan hätten, antelle von großspurigen Worten, wäre die Welt mit einem hervorragenden Fantasy-Spektakel gesegnet worden, an dem Genre-Fens noch lange Freude haben werden. Aber die Maßen waren nun einmal aufgeschreckt und so erwartet nun alle Welt den ultimativen Schlag in das Gesicht der 'herkömmlichen' Schauspielerei. Weit gefehlt, denn vor allem Aki Ross, Captain Edwards und General Hein zeigen und können nichts, was an emotionalen Ausdrücken nicht schon in 'Toy Story', oder 'Antz' gezeigt worden wäre. Kein Zweifel, das die Körperbewegungen fliessend und realistischer nicht mehr gezeigt werden können, aber schliesslich entscheidet das Gesicht über einen glaubhaften Charakter und da ist, leider an erster Stelle, Aki Ross mit einer unglaubwürdigen Augen- und starren Mundpartie ausgestattet, die weit entfernt von dem liegt, was einen Schauspieler das Publikum überzeugen lässt. Dagegen hält sich Doktor Sid in seinen wenigen Auftritten wacker als ein überzeugendes Beispiel von dem, was vielleicht doch noch möglich sein wird. Ohne Zweifel ist der Computer auf dem Vormarsch und mit Sicherheit wird alles besser und besser, aber wirklich beunruhigen kann 'Final Fantasy' auf der Ebene der Computer animierten Schauspielerei bei weitem nicht. Und wenn schon lautstark getönt wird, wieviel die Investition in Aki Ross' Haarsträhnen gekostet haben soll, müssten die Animateure wenigstens darauf achten das sich ihre 60 000 einzeln animierten Strähnen auch der Schwerkraft und Schwerelosigkeit entsprechend fallen und bewegen, erst dann macht dieser Aufwand wirklich Sinn. Die Bildkompositionen überzeugen mehr, als die Farb- und Lichtgestaltung. Schwindelerregende, simulierte Kamerafahrten sind ebenso wirkungsvoll eingesetzt, wie Schnitte von der Halbtotalen ins Close-Up. Auf der anderen Seite geht der Photo-Realismus soweit, das die Bilder in einer planen Lichtbestimmung liegen, sich weder Detaíls, noch Charakteren durch (ebenfalls simulierte) Lichtsetzung abheben. Film ist und bleibt die künstliche Umsetzung des Realistischen, doch seit jeher haben Animationsfilme mit dem künstlich erzeugten Spiel von Licht und Schatten ihre Probleme, und leider wurde diese auch bei 'Final Fantasy' nicht beachtet, oder konnten nicht behoben werden. Licht ist Stimmung und am wenigsten erzeugt der Film Stimmung mit einer durchdachten Bildkomposition, sondern rettet sich mit Schnitt und hervorragend eingesetzter Musik über dramaturgische Schwachstellen. Losgelöst von seiner Kampagne betrachtet, hebt sich 'Final Fantasy' weit von den Genre üblichen Werken ab, weiß die richtigen Akzente an den richtigen Stellen ein zu setzen und kann mehr mit seiner spirituellen Grundstruktur überzeugen, als man vermuten möchte. Die Regie macht reichlich Gebrauch von filmischer Ästhetik, wenn auch nicht konsequnt an den notwendig wichtigen Stellen, und gibt dem Zuschauer sogar etwas mit zum denken auf den Weg. Und egal ob Autoren philosophisch, religiös nicht übermäßig einfallsreich waren, funktioniert 'Final Fantasy' doch auf einer anspruchsvolleren Ebene als die amerikanischen Machwerke, welche das sowieso ständig im Kino unterversorgte Zielpublikum zu übertölpeln versuchen. Und letzendlich lässt der Film uns alle noch einmal aufatmen, denn die menschlichen Schauspieler haben noch für einige Zeit Gnadenfrist erhalten. . Darsteller: Harrison Ford, Paul
Bettany, Virginia Madsen, Mary Lynn Rajskub, Robert
Patrick, Robert Forster, Alan Arkin u.a. bandit Flags
of our Fathers
Fluch der Karibik: Am Ende der Welt – Pirates of the
Caribbean: At Worlds End
Flug 93
United 93 bandit Forrester - Gefunden: FINDING FORRESTER Darsteller: Rob Brown, Sean Connery, April Grace, Anna Paquin, F. Murray Abraham, Busta Rhymes, Michael Nouri u.a. Regie: Gus Van Sant; Drehbuch: Mike Rich; Kamera: Harry Savides; Filmschnitt: Valdis Oskarsdottir; USA / 2000 ; circa 133 Minuten Gus van Sant versucht anscheinend etwas zu verfeinern, oder zu perfektionieren, was er für sich selbst als Stilmittel entdeckt hat: Die Kopie. Wer van Sants Arbeiten kennt, wird schnell irritiert und gelangweilt sein. Wer sich weit gefächerter im Kino auskennt, wird von der Langweile in ratloses Erstaunen versetzt. Keine Frage, das man bei einem Film mit Sean Connery nicht viel falsch machen kann. Und es steht ausser Frage, das Rob Brown, als die junge Schreiberling-Entdeckung ein wundervolles Erlebnis bieten könnte. Aber Beiden kommt ein uninspiriertes Drehbuch mit einer langweiligen Regie in die Quere. Gus van Sant bringt es tatsächlich fertig, das der Zuschauer bei jeder winzigen Begebenheit dem Film schon längst voraus ist. Aber selbst in dieser unglücklichen Situation bekommt das Publikum anstelle von Überraschungen, nur abgedroschene Klischees präsentiert. Für den Regisseur eines Drugstore Cowboys und My private Idaho ein dürftiges Gastspiel. Nachdem van Sant es ganz toll fand Hitchcocks Psycho ein zu eins in Farbe zu kopieren, macht er sich jetzt an sein eigenes Werk. In diesem Fall ist es der inspiriert, packende Good Will Hunting. Ironischerweise sind bei Forrester die Charakteren wesentlich ausgeprägter und vielschichtiger angelegt. Das müßte als Pluspunkt durchaus zählen, aber van Sant gibt seinen Figuren hier kaum intelligente Sätze, geschweige denn den philosophischen Rahmen, den das Thema grundsätzlich abverlangt. In den entscheidensten Sequenzen sogar, rettet sich das Drehbuch über die Einfallslosigkeit mit laut eingespielter Musik. Das ganze Buch schmeisst mit sovielen Unglaubwürdigkeiten um sich, das die Produzenten-Beteiligung von Sean Connery ein Rätsel bleiben wird. Wieso ein Film über die Kraft des Schreibens zwei Schockeffekte benötigt, bleibt ebenso unergründlich, wie die schicken und neuen Klamotten eines Mannes, der schon Jahre das Haus nicht mehr verlassen hat. Die Struktur der Zufälligkeiten ist dazu nicht im geringsten förderlich. Als eingegrenztes Kammerstück für zwei Personen hätte Forrester auf der Bühne vielleicht mehr Erfolg. Auf alle Fälle macht das Drehbuch den starken Eindruck, als ob es unterschwellig wirklich weniger auftischen wollte, als was es im Endeffekt auf die Beine stellt. Die Qualitäten und Interaktionen von Connery und Brown sind unbestritten ein wundervoller Akt der Schauspielerei, hätte man ihnen nur etwas zu tun gegeben. Und wenn zur Auflösung hin Matt Damon in einem Kurzauftritt die Szene betritt, hat van Sant den Bogen des Erträglichen überspannt. Da macht es längst nichts mehr aus, das im Abspann die selbe 'Somewhere over the Rainbow' Interpretation gespielt wird, die schon Meet Joe Black im Abspann verwendete.
Die Fremde in Dir - The Brave One Darsteller: Jodie Foster, Terrence Howard, Naveen Andrews, Carmen Ejogo, Nicky Katt, Mary Steenburgen, Lenny Venito u.a.
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