C
Capote | ||
Catch me if you can | ||
Cats & Dogs | ||
The Cell | ||
Chicago | ||
Chill - Faktor | ||
Cloverfield | ||
Coraline | ||
Coyote Ugly | ||
The Chronicles of Narnia: The Lion, The Witch and The Wardrobe |
Abgeschminkt ; Allgemeinses Archiv ; Kritikarchiv ; Globes & Oscars
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Darsteller: Philip Seymour Hoffmann, Cathrine Keener, Clifton Collns Jr., Chris Cooper, Bruce Greenwood, Bob Balaban, Amy Ryan u.a. Regie: Bennett Miller; Drehbuch: Dan Futterman; Kamera: Adam Kimmel; Bildschnitt: Christopher Tllefsen; Musik: Mychael Danna; Ausstattung: Gordon Peterson, Maryam Decter, Scott Rossell USA / 2005; circa 115 Minuten Im November 1959 wird in Holcomb / Kansas
eine reiche Farmerfamilie ermordet aufgefunden. Die
Brutalität des Verbrechens weckt die Neugierde des in
New York lebenden Schriftsteller und Autor Truman Capote,
der mit seiner Kollegin Nelle Harper Lee nach Holcomb
reist, um einen Artikel über den Einfluss des
Verbrechens auf die kleine Gemeinde zu schreiben. bandit
Catch me if you can: Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tom Hanks, Christopher Walken, Nathalie Baye, Martin Sheen, Amy Adams, James Brolin u.v.a. Regie: Steven Spielberg; Drehbuch: Jeff Nathanson nach dem Buch von Frank W. Abagnale; Kamera: Janusz Kaminski; Musik: John Williams; Bildschnitt: Michael Kahn USA / 2002 ; circa 140 Minuten Als 1983 The Color Purple in die Kinos kam, da feierte man ein filmisches Meisterwerk, war aber gleichzeitig sehr irritiert. Es war ein Steven Spielberg Film und bis dato kannte man Hollywoods Wunderkind nicht von dieser ernsten, sozialkritischen Seite. Doch es kam noch weit schlimmer, Im Reich der Sonne, Amistad und natürlich Schindlers Liste. Zwischendrin hatte Spielberg noch die locker flockigen Jurassic Parks gedreht und war mit Private Ryan, A.I. und Minority Report zurück auf der dunklen, bedrohlichen Welle von bedeutungsschwangeren Tiefgängen. Es ist ein Wunder, das Hollywood 25 Jahre brauchte, um diesen Stoff überhaupt zu verfilmen. Frank W. Abagnale war ein Phänomen, ein Wunderkind, wie auch Spielberg einst gehandelt wurde. Abagnale war nie Arzt und nie Pilot, gab sich aber als solcher aus, mit Erfolg. Spielberg trat ähnlich auf, als er mit Trenchcoat und Hut über das Gelände der Universal Studios schlappte, sich als Produzent ausgab und einen Job erschwindeln wollte. Der zukünftige Regisseur war weniger erfolgreich als sein filmischer Ponton. Allein für seine Dreistigkeit, ließ man ihn, als er erwischt wurde, fürs Fernsehen arbeiten. So unterschiedlich waren die damaligen Figuren Spielberg und Abagnale also nicht, denn letztendlich arbeitete der Betrüger Abagnale ebenfalls für die, welcher er versuchte hinters Licht zu führen. So war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Frank W. Abagnale den Weg in die Kinos fand. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis Spielberg sich wieder einem Stoff zuwenden würde, der ihn in seiner Reputation als genialer Erzähler lockerer Geschichten bestätigen würde. Mit Sicherheit ist Catch me If You Can nicht Spielbergs bester Film, da hätte er mehr gegen seinen Hang zur Überlange arbeiten müssen. Mit Sicherheit aber, ist es Spielberg lockerster Film, eine Ode an die Leichtigkeit und an den Swing der sechziger Jahre. Frank W. Abagnale Jr. (DiCaprio) hat viel von seinem Vater (Walken) gelernt, welcher sich immer wieder einredete, dem Schicksal ein Schnippchen schlagen zu können. Die Trennung der Eltern ist für den sonst wohlbehüteten Frank keine Alternative und so begibt er sich wie Hans im Glück hinaus in die Welt und macht, was er am besten kann, er lügt und betrügt. Jetzt werfen beherzte Journalisten dem Film mit aller Inbrunst vor, es sei eine Schande, daraus einen heiteren, unbeschwerten Film zu machen, schließlich lagen bei Abagnale als Pilot und Oberarzt Menschenleben in Verantwortung. Nun, als Pilot ist er nie geflogen und als Arzt hat er nie eine Diagnose gestellt, geschweige denn operiert. Natürlich hätte einiges schief gehen können, aber gerade weil sich Frank W. so erfolgreich durchs Leben gemogelt hat, in dem nichts falsch lief, muss man die Geschichte so erzählen, wie es Spielberg tat. Und Journalisten als Moralisten ist doch schon ein Widerspruch. Frank fälscht Schecks, macht sich ein schönes Leben und doch hat er immer nur eines im Hinterkopf, er möchte die Familie zusammenhalten. Im irrigen Glauben, Geld, welches den Laden seines Vaters retten könnte, ist das Allheilmittel. Es ist eine typisch kindliche Naivität, die Frank W. Abagnale vorantreibt. Und es ist diese kindliche Naivität, die Leonardo so wunderbar beherrscht. Vergessen muss man das verkniffene Gesicht aus dem Mann mit der eisernen Maske, oder den Gangs von New York. Leo hat seine Wurzeln wieder freigelegt, die er in Gilbert Grape so sensationell gepflanzt hatte. Der Film funktioniert mit zwei entgegen laufenden Komponenten. Leonardo DiCaprio ist dann am besten, wenn er sich als strahlender, lockerer Sunnyboy durchs Bild bewegen darf. Sein Gegenpart Tom Hanks hingegen hält alle Pluspunkte, wenn er sich allzu ernst und verkniffen gibt. Als Sinnbild des eingewachsenen FBI Mannes, der nichts weiter kennt, als seinen Job ist Tom Hanks nicht gerade die erste Wahl, sollte man meinen. Und genau da liegen die kleinen Nuancen des zweifachen Oscar-Preisträgers. Ernsthaftigkeit ist bei ihm kein Drama und Humor keine Lachnummer. Wenn dem Charakter Hanratty ein Lachen über die Lippen kommt, dann mutiert er automatisch zum Mann den das Publikum nicht leiden mag. Umgekehrt ist er eine traurige Figur über die man einfach lachen muss, die aber niemals lächerlich wirkt. Das ist eben Tom Hanks. Aber Catch me ist kein Schauspieler Film, nicht allein. Er ist das triumphale Ergebnis des Dreiergespannes von zwei Schauspielern und dem Regisseur. Wie perfekt Spielberg die Geschichte beherrscht zeigt sich daran, dass er sich voll und ganz auf Abagnale zu konzentrieren versteht. Keine störenden Nebenhandlungen, kein verfälschende Drumherum. Was man über Hanks FBI Agenten Hanratty erfährt, ergibt sich in logischer Konsequenz aus Abagnales Geschichte. So etwas wird sehr selten zustande gebracht und funktioniert hier als Katalysator der Erzählung. Wo andere Filme dialogschwanger die Leinwand benutzen, arbeitet Spielberg sehr viel mit Bildern und Symbolen. Dialog wird sehr oft durch Gestik ersetzt. Und es ist das alte Thema des Hollywood-Wunderkindes, die Familie. Die Suche, das Verlangen nach der perfekten Einheit, nach der Geborgenheit. Das klang bei Spielberg sogar schon in Duell an und wurde bei E.T. am deutlichsten. Da war Peter Pan in Hook, das elternlose Enfant Terrible und Christian Bale, der sich allein durch die Kriegswirren im Reich der Sonne schlagen musste. Diese Manifestiertheit erkannte Kubrick sehr früh und gipfelte darin, das Spielberg letzten Endes sein ultimatives Familiendrama, um Verlust und Findung in A.I. fand. In Catch me dreht er erstmals die Seiten und stellt den Vater an die Seite des gebrochenen Helden. Und bei Christopher Walken als Frank Abagnale Sr. Darf man erstmals Facetten beobachten, welche man bei Walken nie für möglich gehalten hätte. Aber man darf den Film nicht vor dem Abspann loben. Spielberg beginnt seinen Film mit einem Ausschnitt aus der Ratesendung To tell the truth, ohne dies in den folgenden 135 Minuten jemals wieder aufzugreifen. Außerdem vergisst das Drehbuch eine Auflösung der Beziehung zwischen Abagnale und der einzigen Frau, die er scheinbar bereit wäre zu heiraten. Dinge, die den Film nicht weniger gut machen würden, ihn aber noch um einiges bereichert hätten. Dafür sticht der langjährige Spielberg Kollaborateur Janusz Kaminski endlich wieder einmal mit herausragender Bildgestaltung hervor. Munter mischt Kaminski das sechziger Jahre Ambiente mit den Bildstilmitteln die erst in den Siebzigern populär wurden. Gleißendes Gegenlicht, gefilterte Linsen und Szenen unterstützende Kamerawinkel. Kaminski kreiert nicht den reinen Retro-Stil, sondern verbindet alle Mittel des früheren Kinos, wo Licht nicht einfach nur zum hell machen diente und Bildkompositionen der Geschichte zur Seite standen. Weniger konsequent hingegen kann sich John Williams behaupten, der sich an seine Anfänge in der Band von Henry Mancini zu erinnern schien und einen flotten, stimmigen Jazz für die Titel komponierte. Zum letzten Drittel hingegen verfällt er wieder dem Drang mit großem Orchester Musik zu machen, welche man schon zur Genüge von ihm kennt. Genau der Retro-Stil missfällt vielen, die gerne Gefallen an Catch me finden würden. Nicht konsequent, zu übertrieben, zu bunt, zu flach. Aber auf die Kleinigkeiten achtet wird schnell verstehen, das der Film nicht das Sechziger-Jahre Flair der gut ausgeleuchteten Studio-Produktionen wiedergeben will. Es ist eine gelungene Verbeugung vor der Zeit, als das Kino sich gegen das Fernsehen behaupten musste und im Wandel begriffen war. In einer Szene tobt DiCaprio im Unterhemd durch die Szenerie und man glaubt eine junge Ausgabe von Brando in Endstation Sehnsucht zu erkennen. In den Frankreich-Szenen blinzelt Jewisons und Lumets harter, blaustichiger Realismus durch. Aber in erster Linie ist es Spielbergs Variante eines Rat-Pack Vergnügens, in der man glaubt jeden Moment würden Bishop, Davies, Martin und Sinatra um die Ecke springen. Und beim Titelvorspann erwartet man unwillkürlich den Namen Blake Edwards. Je mehr Spielberg in der Inszenierung auf fremde Einflüsse zurückgreift, desto eigenständiger wird sein Film. Es ist ein gutes Zeichen für einen Mann der nach Schindlers Liste glaubte, keinen Film wie Jurassic Park mehr machen zu können. Und es ist ein guter Film für Leonardo DiCaprio der zumindest in diesen 140 Minuten alles abschütteln kann, was nur im Entferntesten an Titanic erinnert. Mag sein, dass diese 140 Minuten eine ordentliche Straffung vertragen würden. So ein Vorwurf betrifft eine Menge anderer Filme ebenso und könnte auch diesem gut tun. Im Gegensatz zu jenen anderen Filmen aber, lässt Catch me if you can dennoch keine Langweile aufkommen, weil er einfach des Tempo der Inszenierung halten kann. Und dann sind da eben zwei Schauspieler, denen man sogar beim nichts tun gerne zuschauen würde.
Cats & Dogs: Darsteller: Jeff Goldblum, Elizabeth Perkins, Miriam Margolyes, Alexander Pollock Regie: Lawrence Guterman; Drehbuch: John Requa, Glenn Ficarra; Kamera: Julio Macat; Musik: John Debney; Filmschnitt: Michael A. Stevenson USA / 2001 ; circa 87 Minuten Es ist schwer, als Katzenbesitzer einen Film wie diesen zu beurteilen, noch dazu objektiv zu bleiben und nicht der Anschuldigung zu unterliegen aus persönlicher Rachsucht einen Film schlecht zu machen, obwohl er genau dies ist. Nach einem noch vergnüglichen und dank GCI genussvoll ausgereizten Intro in der sich eine Katze und ein Hund jagen, entfalten der Film sein wahres Ansinnen und verfällt ab da dem Stumpfsinn kleinbürgerlicher Kinderunterhaltung. der Anfangs in die Jagd verstrickte Hund wurde von den Katzen entführt und die organisierte Hundwelt läutet die Alarmglocken. Jeder Hundehütte ist mit Computer ausgerüstet, die Bill Gates um den Verstand bringen müßten und jeder Hund trägt ultra-moderne Halsbänder mit allen Möglichkeiten der Kommunikationsformen. Es gilt das Haus der Familie Brody vor der bösartigen Infiltration der Katzen zu beschützen, der der Professor des Hauses (Goldblum) ist nahe dran im eigenen Heim einen Impfstoff gegen Hundeallergie zu entwickeln. Sollte dies Wirklichkeit werden, wäre der Mensch entgültig dem hund total verfallen und die von der Katze erlöst (!). Der Plot ist erschreckend flach und nicht weniger sind es Requas und Ficarras Dialoge. Aus der prophezeiten Familienunterhaltung kristallisiert sich infantieler Spaß in dem Hunde mit Head-Sets und Computer handieren, während Katzen im Ninja Stil Wurfsterne schmeissen und in nicht funktionierenden Zitaten Matrix- und Crouching Tiger-artig durch die Lüfte wirbeln. Wo in Stuart Little die Katzen einigermaßen ausgewogene Rollen zugesprochen bekamen, beschränkt sich dieser Film auf eine demonstrative Anti-Katzen Haltung. Aber selbst den absoluten Hunde Befürwortern dürfte es schwer fallen einen auch irgendwie geartete Charme in der Geschichte zu entdecken. Regisseur Guterman weiß im Taumel der Effekte sowenig mit seinen menschlichen Protagonisten anzufangen, das es Jeff Goldblums und Elizabeth Perkins einzige Rolle geblieben wäre, würde es sich hier um ihr Debut handeln. Anstatt die hintergründigen Möglichkeiten dieser alternativen Realität zu nutzen, wird alles Talent auf die unmöglichsten Effekte verwendet und verschwendet. Da kommen sich immer wieder übel gerenderte Computer generierte Effekte, schlecht gearbeitete animatronische Puppen und unsaubere Synchronisation in die Quere. Es gibt Filme, wie Babe, oder Dr. Dolittle, die verstanden mit dieser ein wenig anderen Seite der Welt etwas anzufangen und somit einen wirklich differenzierten Charakter von Familienunterhaltung zu erzeugen. Cats & Dogs möchte scheinbar nur laut, aufdringlich und teuer sein. Die Rechnung ist zu Ungunsten des erwartungsvollen Zuschauers nicht aufgegangen. Und wer als Hunde-Liebhaber doch die eine oder andere unterhaltsame Episode für sich ausfindig macht, der wird im Gesamten dennoch nicht zufrieden sein.
The Cell: Darsteller:Jennifer Lopez, Vincent D'Onofrio, Vince Vaughn, Jake Weber, Dylan Baker, Marianne Jean-Baptiste u.a. Regie: Tarsem Singh; Drehbuch: Mark Protosevich; Kamera: Paul Laufer; Musik: Howard Shore; Filmschnitt: Paul Rubell, Robert Duffy; Productio-Design: Tom Foden; Art & Set-Decoration: Michael Manson, Dean Walcott; Kostüme: Eiko Ishioka, April Napier USA / 2000, circa 107 Minuten Was mit opulenten Bildern und ungewöhnlicher Musik beginnt, bietet letztendlich nicht viel Neues in dem Regiedebut von Video-Clipper Tarsem Singh. Mit der obskuren Mischung von Science Fiction, Horror, und Psychothriller versucht der Film neue Wege im Fach der Serienkiller zu beschreiten und scheitert ausgerechnet an der neuen Variante dieses Versuches. Eine Psychaterin (Lopez) die sich mit Hilfe technischer Raffinessen in die Gedankenwelt ihrer Patienten einklinken kann verspricht viel Potential und wenn ihr der Serienkiller (D'Onofrio) im komatösen Zustand auf den Tisch geknallt wird, erhofft man sich den ultimativen Alptraum. Was bleibt sind atemberaubende Bilder von Kameramann Paul Laufer, die bizarr und teilweise verstörend den Zuschauer in Beschlag nehmen. Und wenn sich Drehbuchschreiber Protosevich einige Hindernisse einfallen liess, mag doch niemals richtige Spannung aufkommen. Es bleibt trotz aller Stolpersteine offensichtlich, das Lopez nicht wirklich in Gefahr kommen kann, spielt sich die Handlung weitgehend in D'Onofrios Gedankenwelt ab und sie ist jederzeit in der Lage, diese zu verlassen. Selbst der Wettlauf mit der Zeit, ein auserwähltes Opfer muss innerhalb kürzester Zeit gefunden werden, wird derart von der Optik der Gedankenwelt überschattet, das jeder noch so aufgebauschte Höhepunkt dahinter untergeht. Die drei Hauptakteure Vaughn, D'Onofrio und, an der unangefochtenen Spitze, Lopez sind redlich bemüht und geben dem unverdienten Glanz der Geschichte wesentlich mehr Tiefe, als der Film im Ganzen wirklich besitzt. Es gibt tatsächlich nichts Neues zu erzählen, wenn es um das brutale Schreckensregime aberwitzig einfallsreichen Serienkiller geht. Und auch das kontrovers gemeinte Versatzstück, das dem getriebenen Täter die Vergebung erwartet, verläuft sich zwischen den überhäuften Ansätzen, eine etwas andersartige Geschichte erzählen zu wollen. Howard Shore präsentiert bis dato einen seiner aussergewöhnlichsten Soundtracks und Laufers Bilder sind überwältigend, aber wie bei unzähligen Videoclips, lösen sich die gutgemeinten Bilder in ein Nichts von Bedeutung auf. Regisseur Tarsem Singh hat ein schon flaches Drehbuch in die Hand bekommen, aus dem er mit seiner Vergangenheit als Video-Regisseur, ebenso wenig anfangen kann. Jennifer Lopez ist mit ihren zwei Dutzend Kostümen ein opulent gekleidetes Objekt männlicher Phantasien, aber selbst Eiko Ishiokas Kostüme lenken umgehend den Verdacht auf Recycling. Wer Coppolas 'Dracula' gesehen hat, erkennt sofort die ebenfalls von Ishioka entworfenen Stücke. Das Fehlen von erzählerischer Dichte und psychologischem Terror macht 'The Cell' zu einem sehenswerten Erlebnis, allerdings nur im wortwörtlichen Sinne. Aber gerade Sinn und Verstand scheint dem Film abhanden gekommen zu sein. D'Onofrios Charakter ist ein bedauernswerter Wicht, auch wenn er mit aller Kraft dagegen anspielt. Schreiber Protosevich hätte sich mehrmals Hopkins darstellung von Hannibal Lector zu Gemüte führen müssen , um zu verstehen, wo das wahre Grauen in einem wirklich gefährlichen Menschen steckt. 'The Cell' ist 08/15, bietet eigentlich viel, hinterlässt aber nicht das Geringste. Und das ist Schade.
Darsteller: Renee Zellweger, Catherine Zeta-Jones, Richard Gere, John C. Reilly, Queen Latifah, Colm Feore, Taye Biggs u.a. Regie:
Rob Marshall; Drehbuch: Bill Condon, nach der
Bühnenversion von Bob Fosse, Fred Ebb; Kamera: Dion
Beebe; zusätzliche Musik: Danny Elfman; Bildschnitt:
Martin Walsh USA / 2002 ; circa 113 Minuten Wo gibts das denn schon, das wild mordende Weiber wie Helden gefeiert werden und die Herzensguten auf der Strecke bleiben? Wo gibts das schon, dass die wild mordenden Weiber ihren verdienten Applaus einstreichen und die Moral auf der Strecke bleibt? Es sind die wilden Dreißiger, es ist Chicago und es ist ein Musical. Die hinterhältige Roxie Hart gegen die zickige Velma Kelly, die nicht miteinander können und sich doch fabelhaft ergänzen. Und mittendrin ein egomanischer Rechtsanwalt mit dem unkoscheren Namen Billy Flynn. Es ist Chicago und Bob Fosse würde Pirouetten drehen, könnte er noch erleben, was Rob Marshall in seinem Spielfilm Debüt auf die Leinwand brachte. Chicago ist laut, schnell und höchst unmoralisch. Chicago hat sehr wenig Handlung, aufregende Jazz Einlagen und fantastische Darsteller. Wer bemerken sollte, das Zellweger und Gere gewisse Schwierigkeiten haben, sei es im Tanz und im Gesang, den wird es wenig stören, denn es ist der Spaß, der die Sache ausmacht. Martin Walsh Bildschnitt lässt keine Langweile aufkommen, wie eine perfekt geölte Rhythmus-Maschine, donnert die Filmversion des bereits zum Bühnen-Klassiker erkorenen Musicals durch die knapp zwei Stunden. Und wesentlich gewitzter als in anderen Sangesstücken, verwebt Rob Marshall die Musiknummern in die Handlung, indem er die Songs meist wie gedankliche Rückblenden einbaut. Das erspart die üblichen Szenarien, wo jemand wie sinnlos in Gesang ausbricht, macht es dadurch erheblich interessanter und rundet die Sache wunderbar homogen ab. Bestes Beispiel in Richard Geres Step-Tanz, welcher grandios Billy Flynns arbeitendes Hirn in der Gerichtsverhandlung verdeutlicht. Doch da können Zellweger und Gere noch so gut sein, ebenso wie John C. Reilly, der mit der Mister Cellophan Nummer brilliert, an Catherine Zeta-Jones kommt niemand vorbei. Sie ist purer Sex und reines Dynamit. Noch nie konnte sich die Waliserin so ausgelassen und mit derart viel Freude selbst in Szene setzen. All that Jazz und vor allem der Cell Block Tango präsentieren Zeta-Jones, als ob Fosse Chicago für sie geschrieben hätte. Leider kann Dion Beebe mit der Kamera der Choreographie nicht gerecht werden und verschenkt zuviel optische Leckerbissen in den Tanz- und Songszenen an Close-Ups und perspektivischen Spielereien. Dafür gebührt dem bildlichen Aufbau allerhöchstes Lob. Viel Licht und Schatten beherrschen den Film und die Beleuchtung taucht alle Szenerien in passende Stimmungen für Ära und sowie die Handlung. Soweit Handlung vorhanden. Denn in erster Linie will Rob Marshall den Zuschauer in einen wilden Bilder- und Musikrausch versetzen, was ihm scheinbar mühelos gelingt. Und schließlich ist Chicago ein Musical und was wäre da unangebrachter als Tiefgang und ein überraschendes Handlungsgestrüpp. Nun wäre es wirklich vermessen Chicago als neuen Meilenstein zu betrachten, oder ihm sogar die Verantwortung für das Wiederaufleben des Genres zu übertragen. Aber Chicago, so wie es Rob Marshall seinem Publikum präsentiert, verkörpert mit den heutigen Mitteln, was die Musicals in den 50er und 60er Jahren so populär machten. Abschalten und entspannen (wenn man bei Catherine Zeta-Jones wirklicht entspannen kann), die Welt kann selbst im Kino traurig genug sein. Und auch wenn es sich um eine höchst unmoralische Geschichte um zwei Killer-Ladys handelt, Chicago ist hochgradig unterhaltsam, ansprechend und frei von allen Sorgen. Das muss auch einmal erlaubt sein.
Chill - Faktor - The Chill Factor Darsteller: CUBA GOODING Jr., SKEET ULRICH, DAVID PAYMER, PETER FIRTH, DANIEL HUGH KELLY u.a.; Drehbuch: DREW GITLIN, MIKE CHEDA; Regie: HUGH JOHNSON; 101 Minuten Auf einer unbekannten, entfernten Insel misslingt ein Experiment mit einer neuartigen und äußerst ausgefallen chemischen Waffe. Der zuständige militärische Oberbefehlshaber Captain Brynner (Firth ) überlebt zusammen mit dem entwickelnden Wissenschaftler (David Paymer) und wird wegen des Fehlschlags mit achtzehnfacher Todesfolge für ein paar Jahre aus dem Verkehr gezogen. Das große Opening ist auf der einen Seite sehr brutal, aber dennoch furios und glaubwürdig umgesetzt. Die Wirkung der neuen Waffe bleibt beim Zuschauer durch den gesamten Film eindringlich haften und das muß es auch, denn was folgt, ist nur leidliche Routine und man könnte durch den Wust an Klischees und Versatzstücken schnell die Aufmerksamkeit schwinden sehen. Da Captain Brynner, obwohl er alles tun wollte um seinen Männern zu helfen, eben nur einsitzt, damit er nicht reden kann, baut sich über Jahre sein filmisch eindimensionaler Hass auf. Darüber hinaus entwickelte er noch einen genialen Plan, mit einer Gruppe von Söldner stiehlt er die grauenerreckende Waffe, die ihre Wirkung erzielt, wenn sie über 50° Fahrenheit erwärmt wird. Klinkt wie 50 Meilen pro Stunde, bei einer berühmten Busfahrt. Und über 50°F breitet sich ein kleines Reagenzgläschen mit der Ähnlichkeit und dem Wirkungsbereich einer Atombombe aus. Zurück zu Speed', denn zwei sehr unterschiedliche Typen, der eine schwarz und ein Kleinganove (Gooding) und der andere weiß und Aushilfskellner mit Vergangenheit (Ulrich), haben plötzlich diese Bombe im Eiswagen des Schwarzen. Die Bombe erwärmt sich, die Söldner auf den Fersen und ständig urkomische Sprüche auf den Lippen, das Rennen mit bekanntem Ausgang bietet wenig Neues. Hugh Johnson hat als Regisseur alle Register gezogen, aber nichts dazu gelernt. Die schon längst bekannte Rezeptur von Gitlins und Chedas Drehbuch geben nicht viel Spielraum. Man muß eingestehen, das 'Chill Factor' einen guten, wenn auch nicht sonderlichen Unterhaltungswert besitzt, doch die Stereotypie macht es den verwöhnten Kinogänger sehr schwer. Einen herausragende Hommage gelingt Johnson dennoch, wenn die 'Helden' mit ihrem Laster eine Straße neben einer Schlucht entlang fahren müssen, die nicht einmal so breit wie der Truck ist. Das macht Lust auf mehr, was nicht erfüllt wird, dafür als lobenswerte Reminiszenz auf 'Lohn Der Angst' gewertet werden muß. Der Rest ist routinierte Mittelmäßigkeit.
Regie:
Matt Reeves; Drehbuch: Drew Goddard; Kamera: Michael Bonvillain;
Bildschnitt: Kevin Stitt; Monster-Kreation: Neville Page USA
/ 2007; circa 85 Minuten Einen
Film via Internet und seinen weitverzweigten Fan-Gemeinden zu bewerben
ist selbstredend auf das ‚Blair Witch Project‘ zurück zu führen.
Doch im Laufe der Jahre hat sich ein wenig geändert, viele Dinge sind
verständlicher, aber auch selbstverständlicher geworden. So konnte
sich Jeffrey Jacob Abrams auf seine treue Anhängerschaft von
‚Lost‘ und Alias‘ durchaus verlassen. Zu den ganz harmlos im
Netz aufgetauchten ‚11808‘ hat wohl wahrlich Drew Goddard das
Drehbuch geschrieben und Matt Reeves sollte Regie führen, aber jetzt
am Ende des Tages, führt kein Weg an Abrams vorbei, der in allen
Bereichen die Fäden in der Hand hielt. Der
Trailer fand seinen Weg an die Öffentlichkeit als erst die
Vorproduktion begann. Ohne Titel, benannte man das mysteriöse Stück
nach seinem Startdatum. Aus der Mundpropaganda wurde ein Hype, der
seines Gleichen sucht. Und da war noch kein Meter gedreht, der Trailer
entstand mit einer handelsüblichen Mini-DV Kamera. Das Internet hat
mit all seinen Vorteilen seine Wirkung getan. Würde es wirklich ein
Monsterfilm sein? Und wie würde es aussehen? Man sollte sich nicht
wundern, und das soll an dieser Stelle nur Spekulation sein, wenn all
die unterschiedlichen und keinesfalls zutreffenden Monsterbilder im
Netz von den Produzenten selbst initiiert waren. Plötzlich gab es
einen Titel. Plötzlich äußerte sich auch Produzent Abrams. Und
nichts führte wirklich weiter. Die ganz hohe Kunst der
Werbestrategie. Aus dem Starttermin wurde ‚Cloverfield‘ und das
Monster existiert schon seit Jahrtausenden im Meer. Da brachte der
ominöse Trailer bereits seit sechs Monaten die Hirne zum kochen. Als
krönenden Abschluss, und das gefällt den Machern von ‚Blair Witch‘
sicherlich auch sehr gut, fanden sich beim realen MySpace.com Einträge
der im Film wirkenden Charaktere. Das brachte die eigentlich noch
immer unwissenden Film-Freaks richtig in Wallung. Konnte ‚Cloverfield‘
wirklich der Titel sein? Denn schließlich lag das produzierende Bad
Robot Büro am Cloverfield Boulevard, doch diese Unwahrscheinlichkeit
findet seine Erklärung als militärischer Code-Name für die im Film
gezeigten Vorkommnisse. Und was gezeigt wird scheidet sicherlich die
Geister, aber es ist gigantisch. Dafür scheint das Internet gemacht
worden zu sein. Denn ohne das neun Monate lange Vorspiel, hätte
dieser mit lächerlichen 25 Millionen Dollar finanzierte Film kaum
einen hinter dem DVD-Brenner hervorgelockt. Ganz
einfach betrachtet, ist ‚Cloverfield‘ ein in vielfacher Hinsicht
schon tausendfach abgenudelter Monsterstreifen. Doch die Variationen,
mit denen dieses altbekannte Motiv umgesetzt wird, sind erstaunlich.
Dass Seekrankheit bei einem Film möglich ist, möchten sich hinter
ihrer Tatstatur versteckenden 13 jährige Naseweise in Internet-Foren
anders sehen, doch eines Besseren wird man kaum 30 Minuten in den Film
hinein belehrt. Die durch die gesamten 74 Minuten Hand gehaltene
DV-Kamera kommt nur dann zur Ruhe, wenn sie ein Protagonist auch
irgendwo abstellt. Das passiert aber auch meist in den Szenen, wo man
den zum Erbrechen bereiten Kopf sowieso von der Leinwand abwenden könnte,
weil nur die Dialoge
wichtig sind und keineswegs das Bild. Aber dies ist gewiss auch ein
Umstand der sich überhaupt nicht ändern lässt. Nein, in dieser
Beziehung ist ‚Cloverfield‘ gar nicht gelungen. Er ist geradezu
grotesk im Umgang mit einem im höchsten Grade interessierten
Publikum. Aber
‚Cloverfield‘ ist dennoch ein sehr guter, weil ganz anderer Film.
‚Cloverfield‘ führt mittenrein und das mit wenngleich viel zu
gelackten, überheblichen Menschen, dennoch glaubhaften Figuren, die
selbst in der deutschen Synchronisation nachvollziehbare Dialoge von
sich geben. Viel Sympathie erntet diese Volkssparte an Pseudo-Yuppies
nicht, doch da kommt schon wieder ein Touch künstlichen Realismus
hinein, weil man mit ihnen zwanghaft verbunden ist und dann doch den
Ausgang der Tragödie begreifen möchte. Die spärlichen Blicke auf
das Monster, sorgen für ihr Übriges. Und jetzt noch mal für alle,
die es noch nicht gehört haben. Ja, man sieht das Monster. Doch man
sieht das Monster, im Fan-Jargon auch Clovie genannt, nicht in der
Ausführlichkeit und Deutlichkeit, wie man es von seinen Film-Cousins
bisher gewohnt ist. Das wirkt nur am Anfang etwas enttäuschend, doch
bestätigt den abgelutschten Spruch, das weniger doch mehr ist. Okay,
‚Cloverfield‘ ist zum kotzen. Für die meisten. Aber es ist ein völlig
neuer Film, der mit seinen Mittel versteht richtig umzugehen. Ja, Matt
Reeves hat eine neue Art von Drehbuch für dieses Genre geschaffen und
Matt Reeves hat dieses großartige Konzept exzellent dirigiert, aber
hinter jedem Filmmeter stecken eindeutig die tentakeligen Einflüsse
des Jeffrey Jacob Abrams. ‚Cloverfield‘ ist, wie fast alle J.J.
Abrams Produkte, frei von Perfektion, aber erfrischend und spannend.
Gesamt betrachtet ist es als ganzheitliches Ereignis zu betrachten,
neudeutsch auch Event genannt. Eine überragende Werbekampagne, die so
unscheinbar wirkte und doch das Netz zum beben brachte. Und dann ein
Film, den man schon so oft gesehen, aber so dann doch noch nicht
gesehen hat. Außerdem bietet er unzählige Möglichkeiten für
Fortsetzungen und Variationen der bereits bekannten Geschichte. Überwachungskameras,
zum Beispiel. Oder die Ereignisse im Ozean, dort wo uns die
Schlusseinstellung ein ins Meer stürzendes Objekt zeigt. Als
ganz persönliche Anmerkung, muss gesagt werden, dass man trotz der
gravierenden Schwächen in der kameratechnischen Umsetzung ein Sequel,
Prequel, oder parallel spielende Geschichte einfach sehen will.
Weniger ist mehr, das trifft hier zu. Und nun freuen wir uns auf das
kommende ‚mehr ist manchmal auch mehr‘. Und
noch eine Bemerkung für alle Geeks, anderorts auch als Fachidioten
bezeichnet, die nicht glauben können, dass man mit einer Cassette und
einem Akku die ganzen Ereignisse wie im Film gezeigt, auch so
aufnehmen kann. Hand aufs Herz, ohne ins Detail gehen zu müssen: Die
DV-Cassette hätte mit nur einem Akku und nur einem Tape so und auch
in diesem Zeitraum aufgezeichnet werden können.
Coraline
Coyote Ugly: Darsteller: PIPER PERABO, MARIA BELLO, JOHN GOODMAN, ADAM GARCIA, IZABELLA MIKO, BRIDGET MOYNAHAN, TYRA BANKS, MELANIE LYNSKY u.a.; Regie: DAVID MCNALLY; Drehbuch: GINA WENDKOS; Kamera: AMIR MOKRI; Filmschnitt: WILLIAM GOLDENBERG; Musik: TREVOR HORN USA 2000, circa 100 Minuten Ja, wunderbar sind sie an zu schauen. Das verspricht schon die Werbung und die verspricht nicht zuviel. Doch was sich hinter heißen Rhythmen und choreographierten Körpern verbirgt, ist gar nicht weiter der Rede wert. Es sang sich Debbie Reynolds in Singin in the Rain nach oben, tanzte sich Travolta nur Samtags Nacht in die Herzen seiner Freunde, Patrick Swayze hatte the time of his life und für eine erfolgreiches Leben schüttelte Tom Cruise seine Cocktails. Mit der Meinung, das jede Kinogeneration ein Erfolgsdrama aus dem Reich der Unterprivilegierten brauche, schickt Power-Produzent Jerry Bruckheimer das scheue Jersey-Girl Piper Perabo ins Herz der Großstadt wo sie sich als Tänzerin, Sängerin und Songschreiberin behaupten darf. Wer vermutet, das mit doch so wenig Worten die ganze Handlung verraten wird, dem muß einfach Recht gegeben werden. Allerdings kann jeder Zuschauer aus allen Altersgruppen nach 10 Minuten das Ende der Geschichte voraussagen und nach 30 Minuten haben sich der Heldin schon soviele unwahrscheinliche Hindernisse in den Weg geworfen, das nur noch die brillant inszenierten Szenen in der In-Kneipe Coyote Ugly von Interesse bleiben. David McNally hat die Rahmenhandlung von Liebes- und Erfolgsstory derart konventionell umgesetzt, das es schon an einer Parodie grenzt. Die wirklich Aufsehen erregenden Sequenzen tragen so unverkennbar Bruckheimers Handschrift, das es rätselhaft bleibt, warum sich der Produzent überhaupt noch andere Regisseure wählt. Treibende Schnitte, starke Kameraeinstellungen und stampfende Musikfetzen. Was die Verbindung von pulsierenden Bildern und hämmernder Musik angeht, bleiben die Coyoten unschlagbar und immer wieder sehenswert. Wobei ins besondere Izabella Miko und Bridget Moynahan ins geile Licht pubertierender Jünglinge und neidischer Mädels gerückt werden. Das Chaos, der Fun, die Tanzszenen im Coyote Ugly, der ausgeflipptesten Bar New Yorks, sind Augenschein und Augenweite. Da werden Gäste mit Whyskie übergossen, es fängt die Theke Feuer und die Bedienungen bewegen sich als personifizierte Männerträume. Alles Andere ist Schrott. Piper Perabo macht niemals den Eindruck, als würde sie sich vom schüchternen Entlein zum strahlenden Schwan entwickeln können. Es macht sich sogar der Eindruck breit, das es ihr an wirklichem schauspielerischem Engagement fehlt. Das schüchterne Landei kauft man ihr genauso wenig ab, wie den selbstbewußte Star am bitteren Ende der Geschichte. Die Handlung ist dünn, selbst wenn sich dem heranwachsenden Sternchen alle denkbaren und unmöglichen Steine in den Weg legen, die Dialoge stehen an Öberflächlichkeit in nichts nach. John Goodman und Maria Bello sind daneben mit ihren Auftritten viel zu groß und dazu vergeudete Talente.
. Crocodile Dundee in Los Angeles: Darsteller: Paul Hogan, Linda Kozlowski, Alec Wilson, Jere Burns, Serge Cockburn, Jonathan Banks, Paul Rodriguez, Kaitlin Hopkins u.a. Regie: Simon Wincer; Drehbuch: Matthew Berry, Eric Abrams; Filmschnitt: Terry Blythe; Kamera: David Burr; Musik: Basil Poledouris U.S.A - Australia / 2001, circa 92 Minuten Wie lange haben Fans und Freunde darauf gewartet. Der Sonnen gegerbte, lederhäutige Buschmann ist zurück, muß sich den naturverbundenen Wegen der regierenden Staaten unterwerfen und hat mit seiner Dauerfreundin einen blonden Balk ins australische Outback gesetzt. Paul Hogan greift nach jahrelangem Nein und einigen filmischen Misserfolgen noch einmal zum berühmtesten Messer der Filmgeschichte. Aber das ist, 13 Jahre nach Teil 2, sicherlich 10 Jahre zu spät. Wer stolz seinen Kindern erzählt, darüber haben wir gelacht, wird von den Kleinen nur mitleidiges Kopfschütteln ernten. Die Zeiten sind vorbei, so traurig es klingen mag. Dabei ist der Film ansich eine wunderbare Fallstudie wie wirkliche Familienfilme auszusehen haben, doch darin zeigt sich weder daslahme Drehbuch, noch die hanebüchene Regie als zeitgemäß. Eben jene 10 Jahre zu spät. In einer Zeit, wo das wilde Explodieren und kaltblütige Morden diverser Agenten mit ihren Altersfreigaben als die gelungenere Familienunterhaltung angesehen wird. Und notfalls tun es auch Kriegsfilme mit Love Story, damit Mutti auch was davon hat. Paul Hogan hat sich überreden lassen und den Trend verschlafen. Der Titel ist Programm. Da wird sich nicht mit lästigen Schnick Schnack aufgehalten. Sue Carlton (Kozlowski) muss aus dem Ödland in die grosse Stadt L.A., weil es ihrem Vater nicht so gut geht und sie kurzzeitig seine Zeitung übernehmen soll. Vater bekommt deswegen noch lange nicht zu sehen. Berry und Abrams Drehbuch soll angeblich mit der hartnäckigen Mitarbeit von Hogan selbst entstanden sein, und es ist eines der schlampigesten Bücher, die in den letzten jahren in Hollywood die Runden machten. Während die ersten zwanzig Minuten in Australien noch mit feinsinnigem Humor und einfallsreichen Bildern gespickt sind, verfallen die Szenen in Los Angeles zu einer losen Aneinanderreihung von komisch gemeinten Einfällen. Das Timing, welches Regisseur Simon Wincer seinem Film aufzwingt ist geradezu schmerzhaft und vermasselt viele, wirklich gute Ideen. Wie sollte es schon anders sein, Sue deckt einen brisanten Fall in einem neuen Filmstudio auf und ihre journalistischen Instinkte werden wieder geweckt. Unterdessen machen Mick Dundee und der Spross Mickey (Cockburn) das Studiogelände unsicher, auf dem Sue gerade recherchiert. Einige Pointen holt sich der Film aus der Paramount - Studio - Tour, die es gar nicht gibt und lamendierenden Touristen, die sich lautstark wünschetn, die Universal Tour genommen zu haben. Und wer die Hintergründe besser im Auge behält endeckt kleine Schmankerl in Form beschilderter Produktionshinweise gerade in Arbeit befindlicher Filme. Vieles ist absolut absehbar, vieles überraschend originell und manches tatsächlich befremdent. So treffen die zwei Dundee - Männer völlig aus dem Kontext gerissen, auf einen meditierenden Mike Tyson. Um Sue bei ihrer Arbeit zu unterstützen, heuert der Krokodil-Jäger als Statist bei der ins Visier geratenen Produktion an und macht dort ebenso Episodenhaft uns Zusammenhanglos auf sich aufmerksam. Eigentlich gibt es gar keine Geschichte in diesem Film, auch wenn krampfhaft versucht wird, dies vor zu gaukeln. Umso verwunderlicher, wo Teil eins tatsächlich keine Geschichte auf zu weisen hatte und doch um einiges mehr Eindruck schinden konnte. 360 Millionen Dollar holte sich der erste Leinwandauftritt Paul Hogans 1986 weltweit. Da war Herz drin und viel liebevolle Detailversessenheit. Mit der unausweichlichen Fortsetzung wollte man schon wesentlich mehr erreichen und griff teilweise schmerzlich ins Leere. Der naive Charme seines Hauptdarstellers und die Augenweite seiner Angebeteten kamen prächtig mit den Alltag aus und zurecht. Das künstliche Konstrukt einer regelrecht an den Haaren herbei gezogenen Geschichte hatte damals keinem gut getan und heute noch viel weniger. Anstatt sich auf die Charakteren zu konzentrieren werden die Darsteller nur von einer Episode in die nächste gehetzt. Der ungehaltene Spass, der immer wieder durchbricht, wird grundsätzlich wieder vom Unvermögen der Regie gestoppt. Linda Kozlowski bekommt auffallend wenig zu tun. Ein sicheres Indiz der selbstredenden Unsicherheit des Drehbuches. Ein Mischmasch von den beiden ersten Teil sollte es werden und herausgekommen ist weit weniger. Ja, die ganze Familie ganz sich ungeniert den Spass gönnen. Mit nur 92 Minuten bleibt Crocodile Dundee dennoch kurzweilig und es wird auch jeder seinen Spassfaktor erhalten, das macht schon der ewig jugendliche Charme Paul Hogans und sein brillantes Timing in den wirklich komischen Sequenzen. Und wer glaubt das Grauen sei gerechtfertigt, das wieder einmal eine Kinder gerechte Rolle des Nachwuchses auf der Leinwand das nerven anfängt, sei beruhigt. Serge Cockburn macht als Dundee Spross eine sehr gute und ausgesprochen zurückhaltende Figur. Was als Gesamtwerk bei dem Ausflug nach Los Angeles entstanden ist, hat keiner des durchweg guten Ensembles verdient. Basil Poledouris hingegen hat die eingängigen Töne Peter Bests übernommen und zu symphonischen Höhen aufgeblasen, was die Stimmung der Vorgänger sehr gut in Erinnerung ruft. Noch in Australien, kann Kameramann David Burr herrliche Bilder einfangen, Stimmungen erzeugen und viel Atmosphäre einfangen. Mit einem mal, wenn der Ortswechsel nach L.A. vollzogen ist, ist auf der Leinwand nichts anderes als lustlose Routine zu sehen. Crocodile Dundee in Los Angeles kann man sich ohne schlechtes Gewissen ansehen, man kann sich anspruchslos unterhalten und noch einmal mit seinem Jugendidol der Naivität fröhnen. Simon Wincer, Matthew Berry und Eric Abrams aber, sollten sich andere Jobs suchen.
. Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia - The Chronicles of Narnia: The Lion, the witch and the wardrobe Darsteller:Skandar Keyens, Georgie Henley, William Moseley, Anna Popplewell, Tilda Swinton, James McAvoy,Jim Broadbent u.a. Regie: Andrew Adamson; Drehbuch: Adamson, Ann Peackock, Christopher Markus, Stephen Feeley nach dem Buch von C. S. Lewis; Kamera: Donald M. McAlpine; Bildschnitt: Sim Evan-Jones, Jim May; Musik: Harry Gregson-Williams; USA / 2005 ; ca. 137 Minuten Jetzt hat
Narnia auch uns. Die sieben Bücher, zusammen gerade mal
680 Seiten, waren bisher in Deutschland eher unbekannt.
Gehört die Narnia Serie von Clive Staples Lewis noch
heute in England und Amerika zur Standartlektüre, waren
hierzulande die kreativen Auswüchse von Lewis auf
weniger fruchtbaren Boden gefallen. Das könnte sich mit
einem Schlag ändern, wenn Disneys Bombast-Inszenierung
Der König von Narnia den Thron des
weihnachtlichen Familienfilmes bestiegen hat. Der wieder
zum lesen bekehrte Jugendliche dürfte allerdings mit den
fünfzig Jahre alten Geschichten so seine Schwierigkeiten
bekommen und letztendlich die bestimmt noch ausstehenden
sechs Verfilmungen abwarten, anstatt zum Buch zu greifen.
Haben Lewis Kollegen die Fantasywelt mit abstrakten
und ausufernden Konstrukten überfallen, blieb die
Narnia-Serie strikt der unverdorbenen Kinderseele
untergeordnet. Die simple, geradezu reine Erzählweise
Lewis entpuppt sich für Andrew Adamsons
Leinwandadaption als Herausforderung, derer er beinahe
unterlegen wäre. Der Humor kommt
keineswegs zu kurz und ist weder flach, noch absehbar,
dafür weniger selbstironisch als heute gerne viele Filme
wirken möchten. Man lege in diesem Zusammenhang
besondere Aufmerksamkeit auf eine versteinerte Wildkatze.
Die Spezial-Effekte dürften selbst die verwöhntesten
Augen zufrieden stellen. Bis auf drei CGI Hintergründe,
die eher den künstlichen Charme alter Rückprojektionen
haben, gehen Landschaften, Kreaturen und reale
Schauspieler eine Verbindung ein die vollends überzeugt.
Bandit |
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