B
Banditen | Bandits | |
Being John Malkovich | ||
Legende von Beowulf | Beowulf | |
Der Beweis | TheProof | |
The Big White | vormals Immer Ärger mit Raymond | |
Black Hawk Down | ||
Blair Witch 2: Book of Shadows | ||
Blood Diamond | ||
The Body | ||
Bounce-Chance für die Liebe | Bounce | |
Bourne - Ultimatum | ||
Bowling for Colombine | ||
Bridget Jones: Schokolade zum Frühstück | Bridget Jones Diary |
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Brokeback Mountain | ||
Brokedown Palace | ||
Brothers Grimm | ||
Bruce Allmächtig | Bruce Almighty | |
Burn after Reading |
Banditen -
Bandits
Darsteller: Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Cate Blanchett, Troy Garity, Brian F. O'Byrne, Stacey Travis, Bobby Slayton, January Jones u.a. Regie: Barry Levinson; Drehbuch: Harley Peyton; Kamera: Dante Spinotti; Filmschnitt: Stu Linder; Musik: Christopher Young USA / 2001 ; circa 122 Minuten Barry Levinson ist ja unbestritten einer der führensten Regisseure im Bereich gelungener Schauspielführung. Sein seltsamerweise absolut missachteter Liberty Heights zeichnete sich geradezu als nonstop Feuerwerk kleiner Gesten und großer Wirkungen, sowie faszinierender Ehrlichkeit aus. Levinson brachte dem Rainman Oscars und dem Schwanz das wedeln mit dem Hund in Wag the Dog bei. Die schwere Niederlage mit Sphere unterstreicht die Fähigkeit des Regisseurs mit Schauspielern alles fertig zu bringen, das aber auch der Stoff stimmen muss. In Banditen stimmt der Stoff und die Schauspieler allemal, also kommt was kommen musste, Levinson schießt über sein Ziel hinaus. Das Land kennt die Ausbrecher Joe und Terry (Willis, Thornton) bald nur noch als Sleepover-Banditen, Bankräuber die den Bank-Direktor in der Nacht zuvor besuchen, ihn als Geiseln festhalten und noch vor Beginn des Bankbetriebes am Morgen das Geld abstauben. Wie unterschiedlich die verschiedenen Direktoren auf das Erscheinen der bekannten Gesichter reagieren, ist schon eine Drehbuchklasse für sich. Und weil sich Joe, der Harte und Terry, der Hypochonder bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor Freundlichkeit überschlagen und mehr mit Rücksicht auffallen als mit ihren Waffen, sind die erfolgreichsten Bankräuber der Geschichte auch bald die beliebtesten Gangster im Volk. Bis die frustrierte Hausfrau Kate (Blanchett) in beider Leben tritt, das Duo zum Trio vervollständigt und ordentlich die Hormone zum rotieren bringt. Von da an verselbständigt sich die Geschichte, der Film verliert seine klare Linie und Levinson ist mehr damit beschäftigt sich ständig wiederholende Szenerien in neue Kulissen zu pressen. An der Spitze der Pluspunkte stehen natürlich die drei Hauptdarsteller, welche lässig jede Situation mit fantastischem Feingefühl auflösen. Dabei kommen ihnen auch keine aufdringliche Dialoge, oder überspitzte Inszenierungshilfen in die Quere. Selbst Willis stoische Gesichtsmuskulatur bringt eine facettenreiche Darstellung zustande. Thornton bekommt von Autor Harley Peyton bei diesem Spiel die besten Pointen zugestanden und macht ihn schon zum sicheren Kandidaten für einen Woody Allen Ersatz in einem von dessen Filme. Wenn Blanchett auch mit sehr viel eindringlicher Energie die Leinwand erfüllt, hat Levinson doch die meisten Problem mit ihr. Ihr erstes Erscheinen im kalten, bläulichen Licht eines Eisschrankes lässt einiges vom Kommenden erahnen und wenn sie sich den beiden Männern auf einer Felsklippe offenbart, ihre wehenden Haare wie loderndes Feuer angestrahlt, drohendes Unheil ankündigen, dann sind das Zeichen einer perfekten Inszenierung. Aber wirklich greifbare Motivation vermisst man in Blanchetts Charakter schmerzlich. Sie ist die einzige, die mit Worten klar machen muss, was sie bewegt und gerade daran scheitert. Als Fluchtwagenfahrer hat es Troy Garity schon besser und bleibt genauso ein unsicherer, wie unscheinbarer Faktor, allerdings mit größtmöglicher Wirkung. Das Thema ist fast schon so alt, wie Film überhaupt, inklusive der Beliebtheit der Banditen, wie ihre geplante Flucht nach Mexiko. Und so sind sich die Macher auch überhaupt nicht zuschade, kräftig aus dem Topf bekannter Klassiker zu schöpfen. Ob Bonnie and Clyde, oder sogar die berühmte Mauer von Jericho aus Es geschah in einer Nacht. Zitate und Dialoge sind erstklassig umgesetzt, aber gleichzeitig bleibt der realistische Hintergrund verschwommen und unausgewogen. Zu sehr liegt das Gewicht auf die exzellent pointierte Beziehung der Charakteren untereinander, als das die Glaubwürdigkeit der Geschichte überhaupt die notwendige Beachtung findet. Ganz gewollt entzieht sich Banditen einer Typisierung als Komödie, Drama, oder Gangsterfilm. Als reiner Ensemble-Film funktioniert er durchaus als kurzweiliges Vergnügen, leider bleibt davon am Ende nicht soviel hängen, wie Regisseur und Schauspieler sonst in der Lage wären zu manifestieren.
Being John Malkovich: Darsteller: JOHN CUSACK, CAMERON DIAZ, CHRISTINE KEENER, JOHN MALKOVICH; Drehbuch: CHARLIE KAUFMAN; Musik: CARTER BURWELL; Regie: SPIKE JONZE; 112 Minuten Mit Brian DePalma zu drehen, bedeutet immer, das viele Menschen den Regisseur fragen: Warum? DePalma hat eine sehr schlichte Antwort, immer und immer wieder: Warum nicht? Wie ein Motto herrscht dies vor, wenn man 'Being John Malkovich' über sich ergehen läßt. Kaufmans erstes produziertes Drehbuch umgeht alle Formen und Regeln, die sich die Branche mühsam erarbeitet hat. Nur R.E.M. Sänger Michael Stipe hatte so viel Verständnis, etwas Geld locker zu machen, für etwas, das jedem Studio einfach zu absurd sein mußte. Und Regisseur Spike Jonze zauberte aus dem gegen den Strich gebürsteten Buch eine Farce, ein Drama, eine Komödie und alles mögliche, das es in sich hat. Das Schauspieler Malkovich sich selbst verkörpert, darin kann noch nicht viel Besonderes gesehen werden. Wie er sich darstellt, das kostet nicht nur Nerven und aberwitziges Selbstbewußtsein. Malkovich brilliert einzig dadurch, das er einfach er selbst ist und stellt damit seine bisherigen Leinwandauftritte rigoros in den Schatten. Bemerkenswert ist auch Cameron Diaz aufdringlicher Mut zur Häßlichkeit, der soweit geht, das man sie in den meisten Szenen gar nicht erkennt. Und über John Cusack zu lobhulden wäre nur Zeitverschwendung, wer seine Genialität noch nicht erkannt hat, der hat einiges versäumt. 'Being John Malkovich' ist der abgefahrenste Trip, den sich Amerika seit langem erlaubt hat. "Das Bewußtsein ist unser Fluch," erklärt Cusack gleich zu Anfang und für den Rest des Filmes wird dann einfach das Bewußtsein des Zuschauers durch die Mangel gedreht. Das war nun das höchste an Worte, was man über den Film verlieren kann. Alles andere wäre Polemik und könnte niemals vermitteln, wie atemberaubend anders dieses Meisterwerk gelungen ist. Jeder möge mir den Ausdruck 'Meisterwerk' verzeihen, wer ins Kino geht wird es aber verstehen. Oder mich hassen. Das ist es eben bei diesem Film: Man weiß nie...
Die Legende von Beowulf
– Beowulf
Der Beweis Proof bandit .
. The Big White vormals Immer Ärger mit Raymond mainstream .
. Black Hawk Down: Darsteller: Josh Hartnett, Ewan McGregor, Tom Sizemore, Eric Bana, William Fichtner, Sam Shepard, Ewen Bremner, Gabriel Casseus u.v.a. Regie: Ridley Scott; Drehbuch: Ken Nolan, Steve Zailian; Kamera: Slawomir Idziak; Musik: Hans Zimmer; Filmschnitt: Pietro Scalia; Production Design: Arthur Max USA / 2001 ; circa 144 Minuten Aufgrund der 11. September Ereignisse, wurde der Deutschland-Start von Black Hawk Down vom Verleih erst verschoben und schliesslich ganz aufgehoben. Ein neuer Starttermin ist nicht bekannt. Der Auftrag ist denkbar einfach und unkompliziert. 1993 müssen ein paar Soldaten der amerikanischen Rangers und Delta Force zwei Kollaborateure des Kriegsherrn Aidid aus Mogadishu herausholen, um das blutige Regime in Somalia zu beendet das bis dahin schon 300.000 unschuldige Leben gekostet hat. Tatsächlich beginnt die Aktion planmässig und scheint im Zeitrahmen beendet zu sein. Dann aber wird ein Soldat schwer verwundet und die Order ist eindeutig: "Kein Mann wird zurückgelassen". Die Dinge entwickeln sich zunehmend katastrophal als während der Rettungsaktion für den einen Mann, zwei Black Hawk Helikopter von Strassenmilizen abgeschossen werden. Innerhalb der Zeit der eigentlichen Aktion "Iris" sehen sich die Eliteeinheiten plötzlich am Boden mit drei verschiedenen Kampfplätzen den zahlenmässig weit überlegenen Somalis gegenübergestellt, ohne die Chance von ihren Kameraden aus den Kampfzonen gerettet werden zu können. Was mit 'Saving Private Ryan' begann, führt Ridley Scott als grausames Ritual einen Schritt weiter. Charakteren werden nur wage eingeführt, vielmehr konzentriert sich der Film auf den blanken Selbsterhaltungstrieb der eingeschlossenen Soldaten im Gesamten. Das gibt dem Zuschauer keine Möglichkeit mit den Figuren zu sympathisieren, auf der anderen Seite bleibt dadurch auch alles offen. Jederzeit kann Jedermann den gegnerischen Milizen zum Opfer fallen. Scott verzichtet vollständig darauf Emotionen aufzubauen. Das macht 'Black Hawk Down' zu einem nüchternen Streifen der einzig die brutale Kälte des Krieges beleuchtet. Das hat genauso viele positive wie negative Aspekte. Mut, Loyalität und Erfahrung stehen wie ein großes Ausrufezeichen über der ganzen Szenerie. Doch nach und nach demontiert der Regisseur diese Eigenschaften, aber nicht über seine Figuren, als vielmehr über das Maß des Erträglichen für den Zuschauer. Keine Zeit zur Entspannung, kein Moment der Ruhe. Unablässig Gefechte, gehetzte Gesichter und die bedrohlichen Schatten der anonymen Angreifen. Krieg ist eben die Hölle. Erstaunlich wie der Film das Chaos für den Zuschauer übersichtlich hält. Pietro Scalias Schnitt wechselt mit atemberaubender Präzision von einer Kampfzone zur anderen, ohne den Überblick zu verlieren. Der Zuschauer kann die logistischen Bewegegungen und Abläufe sehr gut nachvollziehen. Die einzelnen Handlungsorte wurden, trotz ihrer äusserlichen Ähnlichkeit charakteristisch sehr gut differenziert. Slawomir Idziaks Kamera tut eindrucksvoll ihr übriges, mit verwaschenen Farben und intensiv eingesetzten Close-ups Angst und Schwächen bildlich umzusetzen. Das sich der Film nur auf die amerikanische Seite der Geschichte konzentriert bleibt anfänglich verständlich, wennauch Kritiker gerade hier die entscheidente Schwäche von 'Black Hawk Down' ausfindig machen. Ganz offensichtlich geht es um die Ereignisse ansich, als um die politischen Aspekte, welche derartige Handlungen voraussetzen. 'Black Hawk Down' ist im Grunde eine einzige Wiedersprüchlichkeit, der trotzt der packenden, an die Substanz gehenden Struktur nie die ehernen Absichten der Amerikaner in Frage stellt. 19 Soldaten starben und mehr als 70 wurden verwundet, von den 500 getöteten Somalis ist aber nur kurz im Abspann zu lesen. Wie in allen Kriegsfilmen der letzten Jahren wurde es versäumt ein allgemein gültiges Bild der zynischen Vernichtungsmaschinerie zu zeichnen, welche der Krieg immer mit sich bringt. Mogadishu war eine herbe Niederlage für die amerikanischen Truppen und danach zogen sie sich vollständig aus dem afrikanischen Land zurück. Ridley Scott hat ein atemberaubendes, durchweg fesselndes Werk inszeniert, das die Fans des Regisseurs und Freunde von Kriegsfilmen in seiner düsteren, unbehaglichen Atmosphäre voll und ganz zufrieden gefallen wird. Aber man muss auch bereit sein die politischen Absichten des Filmes ansich und der gezeigten Geschichte in Frage stellen zu können. .
The Body: Darsteller: Antonio Banderas, Olivia Williams, John Shrabpnel, Derek Jacobi, Jason Flemyng, John Wood u.a. Drehbuch & Regie: Jonas McCord nach dem Roman von Richard Ben Sapir; Kamera: Vilmos Zsigmond; Musik: Serge Colbert; Filmschnitt: Alain Jakubowicz USA / 2001 ; circa 109 Minuten The Body ist ein raffinierter Thriller mit geradezu beängstigendem Drang zur Realität. Aber viele kleine unausgegorene Handlungs- und Inszenierungsteile lassen das Endprodukt dann doch als ein halbherzig geschriebenes Drama erscheinen, das tiefergreifenden Erklärungen und Aussagen konsequent aus dem Weg geht. Der Vatikan sendet Pater Matt Gutierrez (Banderas) nach Jerusalem, um die Analysierung einer 2000 Jahre alten Grabstätte zu untersuchen und das, obwohl Gutierrez alles andere als ein Archäologe ist. Die Israelin Sharon Golban (Williams) empfängt den Abgesandten mit wenig Begeisterung. Ihre Entdeckung eines menschlichen Skelettes in jener Grabkammer, könnte sich nämlich als die Gebeine Jesu Christi heraus stellen. Und die katholische Kirche kann alles gebrauchen, nur nicht die sterblichen Überreste ihres Kreuzsymboles. In Jerusalem, der Stadt aller drei großen Weltreligionen interessieren sich besonders die islamistischen Gruppierungen für den Fund, während die jüdischen Fundamentalisten sich durch ihren Glauben gezwungen sehen, die Kammer zu zerstören, damit die Totenruhe gewahrt bleibt. Je weiter die Untersuchungen fortschreiten, sich Pater Gutierrez und Sharon Goblan näher kommen und der Druck durch die Besonderheit des Stadt Statuses von Jerusalem wächst, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, das es sich bei den Gebeinen tatsächlich um die Knochen von Jesus Christus handelt. Anders als die okkulten Thriller wie Stigmata, oder zuletzt Lost Souls, bleibt The Body immer schön auf dem Boden der Tatsachen und präsentiert sich nicht als überweltliches Epos, vielmehr als überzeugendes Gedankenspiel. Überzeugend soweit, wenn man ausser Acht lässt, welche Chancen sich das Drehbuch entgehen lässt, um sich tiefschürfender mit der heutigen Situation der Weltreligionen auseinander zu setzen. So bleiben leider die orthodoxen Juden ebenso nur eine Episode, wie die Fundamentalisten der Islam, denen eine Erschütterung des Christentumes ganz gelegen komen würde. So konzentriert sich McCords Regie auf die innere Auseinandersetzung zwischen Glauben und Rationalsmus von Pater Gutierrez mit der gegebenen Situation. Ausgerechnet in diesem sehr wenig beachteten Film, hat Banderas einen seiner besten Auftritte seit 'Mask of Zorro'. So gut lässt das Drehbuch, ebenfalls von McCord, leider Olivia Williams nicht weg kommen. Etwas schlampig abgehandelt, kann sie ihren Charakter nur schwerlich aus dem Sumpf von Klischee und Unglaubwürdigkeit retten. Dank der hervorragenden Photographie von Vilmos Zsigmond und den leiseren Tönen in der Inszenierung gelingt dem Film doch eine spannende Grundstimmung, die vielen gleichgeartete Thrillern weit voraus ist. Doch nach wie vor bleibt es ärgerlich, das sich die Qualitäten des Thrillers auf diesen beschränken. Wieviel eängstigender hätte The Body werden können, wenn man unerschrockener an die Substanz der Religionen ansich gegangen wäre. .
Blood Diamond .
Book of Shadows: Blair Witch 2: Darsteller: Kim Director, Jeffrey Donovan, Erica Leerhsen, Tristen Skyler, Stephen Turner u.a. Regie: Joe Berlinger; Drehbuch: Dick Beebe, Joe Berlinger; Musik: Carter Burwell; Kamera: Nancy Schreiber; Filmschnitt: Sarah Flack USA / 2000; ca. 95 Minuten Es gibt viele, verschiedene Gründe, warum man sich 'Blair Witch 2' einfach ansehen muss: 1. Er ist das absolute Gegenteil seines Vorgängers. 2. Es macht wahnsinnig viel Spaß im Film den Zusammenhang zum eigenen Titel 'Book of Shadows' zu suchen, auch wenn niemand fündig wird. Da diese Spielvariante kein Ergebnis liefern kann, hat man nach dem Film unheimlich viele Möglichkeiten seine eigene Interpretation zum Titel zu gestalten. 3. Bereits nach 15 Minuten amüsiert man sich königlich über das vollkommene Nichtvorhandensein schauspielerischer Qualitäten und nicht identifizierbarer Charakterisierungen. 4. ist eine intellektuell gesteigerte Variante von Punkt 3, in der man versuchen sollte, irgend einen Sinn in dem wirren Drehbuch zu finden, welches überhaupt keine Geschichte aufweisen kann. 5. In einer Gruppe empfehlen sich Diskussionen darüber, wie in einem Multi-Millionen Dollar Kinofilm, eine 10 minütige, nachgestellte Dokumentation so absolut mies ausfallen kann, während eine fürs Fernsehen gemachte 90 minütige Pseudo-Doku, um die Geschehnisse zum Vorgänger, so realistisch gemacht war, das sie den Mythos noch weiter belebte. 6. Wie schon 'DerPate' bietet 'BW2' einen unergründlichen Schatz an lebensbegleitenden Dialogen, wie "etwas ist uns gefolgt...etwas Böses", oder Schmankerl wie "du bist eine Hexe, du bist eine böse Hexe". Nicht schlecht kommt auch der immer wiederkehrende Satz, "wie ist das möglich, das war doch vorher noch nicht da." 7. Überhaupt bietet diese völlig neue Form eines Horrorfilms genug, was anderen misslingt. Keine Schockmomente, keinerlei Spannung, keine Action, kein Rhythmus. Und wenn auch nichts funktioniert, so probiert er sich in allem: Alle Bildformate von 35mm zu Video, Farbe und Schwarz/Weiß, alle Arten modernster Schnitttechniken, fahle Insider-Witze, uninteressante Blut-Effekte, jede Möglichkeit atmosphärischer Inszenierungen. 8. Für angehende Film- und Theaterwissenschaft eröffnet sich die Möglichkeit folgender Dissertationen: a) Welche Fortsetzungen erfolgreicher Filme sind wirklich schlechter als BW2. b) Helfen Vorblenden zur Auflösung der Geschichte, um eine nicht vorhandene Handlung spannender zu machen? c) Können chaotische Filmschnitt-Orgien das Schlimmste verhindern? 9. Der gelungenste Partyspaß für 'Blair Witch Project' Fans ist sicherlich die Erörterung, wie ein Mann, der in der als echt dargestellten Hintergrundgeschichte von Teil eins 1945 hingerichtet wurde, als Schauspieler in Teil zwei auftauchen kann. Viel Spaß im Kino. .
BOUNCE - Eine Chance für die Liebe: Darsteller: Ben Affleck, Gwyneth Paltrow, Tony Goldwyn, Alex D. Linz, David Dorfman, Joe Morton, Jennifer Grey, Natasha Henstridge u.a. Regie: Don Roos; Drehbuch: Don Roos; Kamera: Robert Elswit; Filmschnitt: David Codron; Musik: Mychael Danna USA / 2000 ; circa 110 Minuten Als tragische Komödie ist Bounce immer dann am besten, wenn er nicht versucht tragisch zu sein, sondern ehrlich. Das dies funktioniert, beweist Regisseur und Autor Don Roos in vielen kleinen und unscheinbaren Szenen. Die Eingangssequence, wenn Buddy Amaral (Affleck) mit ein paar Passagieren (Goldwyn, Henstridge), die ebenfalls wegen Schneefall Verspätung haben, einen über den Durst trinkt. Das erste Date mit Abby (Paltrow), deren Mann Buddy mehr oder weniger auf dem Gewissen hat und Abby einer Restaurant Besucherin so ganz nebenbei das Toilettenpapier am Schuh entfernt. Wenn die frisch Verliebten samt Abbys Kindern einen Ausflug machen, um deren Flugangst zu bekämpfen. Das sind die Momente, welche Roos hervorragend beherrscht und die bittersüße Romanze glaubhaft gestaltet. Die ein Jahr währende Trunksucht Buddys, oder der Weg auf dem Abby heraus findet, wer ihr neuer Freund tatsächlich ist, das sind dann wieder Sequenzen, die besser nicht den Weg ins Drehbuch gefunden hätten. So wird aus einer durchweg überzeugenden Geschichte, eine ganz Nette. Affleck hat sichtlich Mühe, den Film die erste halbe Stunde alleine zu tragen. Spannend und wesentlich gelöster, wird Affleck erst mit dem vollen Leinwand-Einsatz von Gwyneth Paltrow. Die versprüht wieder soviel zuckersüße Eleganz, das sie selbst als taubstumme Querschnittsgelähmte den Hamlet alleine Aufführen könnte. Ihre Rolle legt ihr soviel emotionalen Zündstoff zu Füßen, das sie sich nach Herzenslust und dabei noch reichlich überzeugend verausgaben kann. Afflecks Leistungen sollten nicht so boshaft gemindert werden, aber Paltrow ist es, in der sich die wirkliche Verwirrung, und die verzerrten Gefühle im tragisch, romantischen Showdown wiederfinden und diesen interessanter und auch ehrlicher wirken lassen, als er es im Grunde verdient hat. Das Anliegen von Regie-Autor Roos nach seinem spektakulär verruchten und bitterbösen Opposite of Sex etwas völlig anderes zu machen, bleibt allgegenwärtig, denn ab und an scheint er in der Inszenierung nur schwer die Kurve zu bekommen und da schleichen sich dann unschöne Längen ein, die er durchaus hätte vermeiden können. Wie auch die unterschwellige Gegenüberstellung des Fliegens mit der Liebe zeigt. Auf der einen Seite ist das Fliegen Abbys, wie Buddys unabwendbares Schicksal, aber gleichzeitig die Symbolik für das emotionale Verwirrspiel, dem sich beide aussetzen. Und das ineinander flechten beider Ebenen ist wiederum Grundlage für das Handeln und die unumstößliche Bestimmung der beiden Hauptpersonen. Um wirklich etwas ganz besonderes zu sein, fehlt Bounce der wahre Mut die Konventionen hinter sich zu lassen, aber ist bei weitem Herzerreißender und schöner an zu sehen, als Werke der vergangenen Monate ähnlicher Bauart.
Bourne Ultimatum
BOWLING FOR COLOMBINE Wie beurteilt man einen Film tatsächlich objektiv, wenn er so subjektiv den Zuschauer überfällt? Michael Moore möchte gerne das Gewissen Amerikas aufrütteln. Er möchte, und so scheint es nicht selten in allem was er tut, gerne selbst das Gewissen Amerikas sein. Michael Moore ist eine seltene Spezies des Egozentrikers, denn was ihn betrifft, was ihn berührt und was ihn stinksauer macht, das geht alle an. Und das Michael Moore wütend ist, merkt man schnell. Und das etwas in unserer Gesellschaft nicht in Ordnung ist, weiß selbst der unbedarfte Zuschauer schon längst. Aber reichen dafür CNN und die Tagesschau wirklich aus? Nachrichten heute, sind alles andere als objektiv, weder an ausgeglichener Berichterstattung interessiert, noch ehrlich in ihren Absichten. Und auch das weiß der unbedarfte Zuschauer längst und der flüchtet getrieben von Sensationslust und Langeweile zu Schundprogrammen und Schmutzjournalismus. Und Michael Moore wütet in diesen Themenfelder ohne den Anspruch eines fairen Journalisten, sondern als besorgter Bürger, als betrogener Wähler und sogar als Humanist. Und in diesem Umfeld kann niemand wirklich fair bleiben. Was entsteht also für ein Eindruck von einem Mann, der wild um sich schlägt und austeilt bis einem das Gesehene oft unwirklich erscheint? Ich als bekennender Pro-Amerikaner kann einen Film wie Bowling for Colombine alles andere als objektiv ansehen, darüber nachdenken und schon gar nicht fair bewerten. Man fragt sich nicht, so wie ich das auch nur ansatzweiße versuchte zu erklären, woher diese Gewalt, die Gewaltbereitschaft und das eingebildete Recht auf Gewalt eigentlich herrührt, welches die Nation aus Gottes Gnaden eigentlich beherrscht. Nun, das können nicht einmal langjährig studierte Soziologen und Michael Moore schon gleich gar nicht. Aber im Ansatz scheint es doch eine Vielzahl von möglichen Antworten zu geben und eine davon heißt Ohnmacht. In einer, wie vielen Sequenzen reiner Selbstdarstellung, wandert Moore in Los Angeles durch den so berüchtigten Stadtteil Watts und bemerkt, das er das Hollywood-Zeichen gar nicht sehen kann, auf einer Entfernung, die in allen anderen Städten kein Problem wäre. Also geht er einen Polizeibeamten an, der offensichtlich wenig zu tun hat und bleibt hartnäckig im Nachfragen, warum er nicht jemanden festnimmt, der für den Smog in der Stadt verantwortlich ist. Eine Antwort bleibt der Polizist dem Filmemacher und dem Zuschauer schuldig. Was also tut ein Mensch wie Michael Moore mit seiner Kamera, selbst Republikaner und lebenslanges Mitglied in der NRA, der National Rifle Association? Er stellt all die Fragen noch einmal, die keiner bisher zu beantworten vermochte, und dieses aber mal den richtigen Leuten. Nicht den Leuten die eine Antwort parat hätten, sondern denjenigen, die eine Mitschuld am Dilemma der Nation tragen. Moore macht das, was wirklich weh tut, er stellt Personen, wie Firmen bloß, er stellt die Medien an den Pranger und sein eigenes Gewissen in Frage. Der heftigsten Kritikpunke an dieser sogenannten Dokumentation, mußte Moore wegen Charlton Heston einstecken, wie er den nun an Alzheimer erkrankten Waffennarren vor der Kamera beispiellos fertig macht, ihn herunter holt vom stolzen Ross des falsch verstandenen Patriotismus. Heston muß herhalten, für all die Unbelehrbaren und es hat tatsächlich den Eindruck der Niederträchtigkeit von Seitens Moore. Na und? Wenige Tage nach dem Schul-Massaker in Littleton/Colombine führte Heston als Vorsitzender der NRA eine Veranstaltung derselbigen in Littleton, trotz des Bittens und Flehens trauernder Betroffener und Angehöriger diese Veranstaltung abzusagen. Als ein sechsjähriger Schüler eine sechsjährige Mitschülerin im Klassenzimmer erschoß dauerte es nur wenige Tage, bis die NRA wieder eine Verantstaltung mit Heston als Frontmann abhielt, wieder am Ort des Geschehens und wieder gegen das ausdrückliche Bitten und Flehen der Betroffenen. Hat dies mit Alzheimer zu tun? Trifft den Verantwortlichen deswegen weniger Schuld? Noch vor der gnadenlosen Kamera versucht sich der alternde Knochen in Ausflüchten eines falsch ausgelegten Grundrechtes. Wenn Michael Moore den ehemaligen Moses mit dem Bild des erschossenen Mädchens konfrontiert, hat dies nichts mit Fairness zu tun und auch nicht damit, das ein kranker Mann nun wehrlos der Kamera gegenüber steht, sondern es beweißt, das ein verärgerter Bürger, ein betrogener Wähler und auch ein Humanist die richtigen Schritte unternimmt. Das Charlton Heston, auf den so viele Menschen soviel geben, als lächerliche Figur endet, hat er selbst zu verantworten. Und letztendlich trifft es wenigstens auch die, welche so fanatisch hinter ihrem Recht herhecheln, eine Waffe zu besitzen und diese auch benutzen zu dürfen. Als bekennender Pro-Amerikaner bleibt mir das Lachen im Hals stecken. Bowling for Colombine ist erschreckend, humorvoll und ganz schön bitter. Und das schlimmste daran ist, das Moore gar nicht viel dazu beiträgt, sondern die Interview-Partner sich in aller Konsequenz selbst die Blöße geben, mit Aussagen, die einen schwindelig werden lassen. Oder wie antwortet ein Waffenfetischist auf die Frage, warum es nicht versuchen wie einst Ghandi, der ohne Gewalt das britische Empire in die Knie zwang: Ich kenne diese Vorgänge nicht. Richtig schlimm wird es immer wieder, wenn Menschen versuchen sich, die Gesellschaft, oder ein Lebensgefühl zu erklären. Es endet stets iin der Lächerlichkeit der Personen und ist auch ein Teil des Erklärungsversuches von Moore, wie er die Mißstände in seinem Land versteht. Mit wunderbaren Nachrichten-Collagen führt der Filmemacher auch gerne die Medien vor, wie es immer und immer wieder heißt gesucht wird ein männlicher Schwarzer, während Moore lakonisch anführt und auch belegen kann, das die meisten Verbrechen prozentual umgerechnet auf den Bevölkerungsanteil von Weißen verübt werden. Das ist eben Moores traurig stimmende Stärke, er behauptet nicht einfach, er kann es auch belegen. Traurig ist daran, das erst ein Mann wie er kommen muss um einen die Augen zu öffnen und noch viel trauriger stimmt, das einer wie Moore gerne überhört wird. Michael Moore ist wirklich kein fairer Beobachter seines Landes. Er ist gemein und heimtückisch, witzig und voller Scharfsinn. Als Dokumentation hat Bowling for Colombine seine Längen, ist zeitweise sehr sprunghaft und viel zu sehr in einzelne Episoden unterteilt. Aber hier ist das Thema entscheidend und damit trifft der patriotische Querulant ins Schwarze, durchweg. Und Langeweile kommt schon gar nicht auf. Wirklich alle Fakten zu erfassen fällt bei dem über zwei Stunden langen Film sehr schwer, aber am Ende hat sich bei mir etwas wirklich eingebrannt, nämlich wie viel Mut Michael Moore hatte, dieses Dokument so gnaden- und schonungslos umzusetzen. Und es ist einer der ganz seltenen Film die etwas bewirken können, wenn nur genug Leute den Mut besitzen, sich auf diese zwei Stunden einzulassen. .
Bridget Jones, Schokolade zum Frühstück - Bridget Jones Diary Darsteller: Renee Zellweger, Colin Firth, Hugh Grant, Gemma Jones, Embeth Davidtz, Jim Broadbent u.v.a. Regie: Sharon Maguire; Drehbuch: Helen Fielding, Andrew Davies, Richard Curtis nach dem Roman von Fielding; Kamera: Stuart Dryburgh; Musik: Patrick Doyle, Supervisor Nick Angel; Filmschnitt: Martin Walsh USA/UK / 2001 ; circa 97 Minuten 106 Kg; Alkoholeinheiten, 0 (da früher Morgen); Zigaretten beim schreiben der Besprechung, 7; Kalorien, 700 (weil hoher Zuckergehalt im Kaffee); Der dämmliche deutsche Titel leidet sich schlichtweg vom dämmlichen deutschen Buchtitel ab, wo ein wahrscheinlich ebenso gefrusteter Lektor, wie Titelheldin Bridget Jones, in Einsamkeit und Trunkenheit witzig sein wollte und nebenbei den Roman gar nicht gelesen hatte. Diese ausufernde Tirade hat weniger mit dem Film zu tun, als mit dem befremden gegenüber überbezahlter Schwachköpfe die 'Bridget Jones' Tagebücher' viel zu verwirrend als Titel für die deutsche Leserschaft finden. Aber nur so nebenbei bemerkt, hat 'Schokolade zum Frühstück' nicht das geringste mit dem Film zu tun. Davon abgesehen, das auch in Deutschland die tragik-komische Figur der Heldin und eben der Film als solches mit einem vertraut, persönlichen "Bridget" gehandelt wird. Es ist immer provozierend für Filmemacher, wenn man die Adaption dem Original des Roman gegenüber stellt. Es ist sogar wunderbar provozierend, weil sich der Drehbuchautor niemals wirklich zur Wehr setzen kann. Das bringt der Unterschied von Roman zu einer filmischen Erzähl-Struktur schon immer mit sich. Grundsätzlich. Jetzt kann man sich selbstgefällig zurück lehnen und behaupten 'Bridget Jones's Diary', oder halten wir uns an die Regel, "Bridget" ist die beste Adaption, die einem Roman jemals wiederfahren ist. Soetwas könnte einen Aufschrei der Empörung von Roman Liebhabern auslösen, als auch von überkritischen Cineasten. Fest steht, Helen Fielding hätte ihren Episodenroman gar nicht besser für die Leinwand adaptieren können. Struktur, Wortwitz und Gefühl sind ebenso erhalten geblieben, wie die selbstzerstörerische Eigengeiselung von "Bridget" als Sorgen und Speckfalten beladene Mittdreissigerin, ohne feste Beziehung. Ein derartiges Unterfangen steht und fällt natürlich nicht nur mit der Inszenierung. Eine Romanfigur, die Millionen von Leserinnen ans mitfühlende Herz gewachsen ist, kann nicht einfach nur gespielt, sondern muß gelebt werden. Da löste die Wahl der Amerikanerin Renee Zellweger, die eine Britin spielen sollte ähnliche Reaktionen aus, wie die Entscheidung für die Britin Vivian Leigh als Südstaaten-Bürste Scarlett O'Hara. Nun wird Zellweger wahrscheinlich das selbe Schicksal ereilen. Für immer als "Bridget" verdammt, eine Identifikationsfigur für alle die sich ständig lächerlich machen und doch über den Dingen stehen, jedenfalls oberflächlich. Denn wie es im Inneren einer Frau aussieht, die mit Dutzenden von Vorsätzen durchs Leben geht, ohne wirklich was an ihrem leben zu ändern, das bringt Bridget Zellweger in jedem einzelnen Bild des Filmes dem Zuschauer nahe. Was die Romanfiur in fantastisch geschriebenen Wortwitz kleiden kann, muß die Schauspielerin in Mimik und Gestik ausdrücken. Oft ist es nur ein Augenaufschlag, oder ein Zucken mit dem Mundwinkel, aber eine Momenaufnahme Bridgets vermittelt mehr Gefühl, als manch andere Schauspielerin in einem ganzen Film zeigen kann. Mittlerweile sind schon 15 Kilo von den 10 Kilo extra für die Rolle angefutterten Pfunde wieder unten. Zellweger wird knochig, um Tanz- und Gesangstechnisch für Fosse's Musical-Adaption 'Chicago' gerüstet zu sein. Aber wie sie unserer Bridget Leben eingehaucht hat, wird sie so schnell nicht wiederholen können. Noch heute muß die Mehrzahl von Kritikern bei ihrem Anblick verschähmt zu Boden sehen, als man in ihrem Spielfilm-Debut 'Jerry Maguire' gegen die seltsam hässliche, gegen jedes Ideal verstossende Ding an Tom Cruise' Seite zu Felde zog, noch bevor eben jene den Film gesehen hatten. Besonderen Spaß trieben Autorin und Produzenten auch mit der Besetzung von Colin Firth. Der Name für die Romanfigur Darcy kam lediglich von Fieldings Bewunderung für die BBC-Serie 'Stolz und Vorurteil'. Genüsslich zieht Fielding ihre Vergleiche zwischen dem Serien-Darcy und dem Schauspieler Colin Firth und lässt wiederrum ihre Heldin Bridget von beiden träumen. Was lag da eigentlich näher, als die Rolle des eigentlich geklauten Darcys nicht ebenfalls von Firth spielen zu lassen. Aber da kann Firth noch so sehr gegen jeden bekannten Typus des vermeintlichen Verehrers anspielen, neben Zellweger schrumpfen alle zu unbedeutenden Nebenfiguren. Was wiederrum durch den perfekten Schnitt und Rhytmus einigen Nebenfiguren grundsätzlich wiederfahren ist. Mit seiner Ideal-Länge von 92 Minuten, schrumpfen viele ansich wichtige Personen in "Bridgets" Leben zu Randerscheinungen. Was auf der einen Seite traurig erscheint, tut dem Film wiederrum sehr gut. Was unweigerlich dazu führt, wie denn das Endprodukt geworden ist: Rasant witzig, mit ebenso gelungenen Slapstick ähnlichen einlagen, wie unterschwelligem Humor. Eine unaufhörliche Tour de Force für das Zwerchfell, in dem die Titelheldin, eben unsere "Bridget" von Minute zu Minute allen Arten von Peinlichkeiten ausgesetzt ist. Doch "Bridget" bleibt dabei unentwegt so unerhört charmant, das sich das ununterbrochene Amüsement als mitfühlende und verständnisvolle Heiterkeit entpuppt. Wenn auch 80 Prozent des Publikums aus Frauen bestehen wird, sollte man sich hüten "Bridget" als Frauen-Film zu bezeichnen. Weitaus witziger und wesentlich origineller als alles andere, das versucht den Zuschauer als Komödie zu überzeugen, stimmt bei den 'Tagebüchern der Bridget Jones' von den Schauspielern, über das Drehbuch, bis hin zum Timing einfach rundherum alles. Und letztendlich entdecken wir hier alle irgendwo etwas von uns selbst. So einfach ist das (im Gegensatz zu Bridgets Leben). .
Brokeback Mountain
Bandit .
Brokedown Palace: Darsteller: CLAIRE DANES, KATE BECKINSALE, BILL PULLMAN, JAQUELINE KIM; Drehbuch: DAVID ARATA; Musik: DAVID NEWMAN; Kamera: NEWTON THOMAS SIEGEL; Regie: JONATHAN KAPLAN; 100 Minuten Handlung wird im zweiten Absatz besprochen! Langsam scheint sich ein gesondertes Genre daraus zu entwickeln, unschuldige Amerikaner der harten Justiz in einem fremden, exotischen Land auszusetzen. Doch seit der brutalen und schonungslos wahren Geschichte von Billy Hayes in 'Midnight Express' konnte kein Film die Einsamkeit, den Wahnsinn und die psychische Gewalt wahrhaftig vermitteln, denen Menschen in solchen Situationen ausgesetzt sein müssen. Selbst die Star-Power von Richard Gere in 'Red Corner', oder Anne Heche und Vince Vaughn in 'Return to Paradise' versagten mit eingewobenen Unwahrscheinlichkeiten, die mehr Hollywood als Aufklärungsfilm vermitteln sollten. Vielleicht scheint es angebracht bestimmte Praktiken, Engstirnigkeiten und die Unmenschlichkeit bestimmter Länder nicht einfach nur aufzudecken, sondern auch bloß zu stellen. Aber um ein vielfaches mutiger gibt sich da zum Beispiel Tim Robbins mit 'Dead Man Walking', der erst einmal im eigenen Vorgarten nach Recht und Unrecht gräbt. Die Schwierigkeiten und die plakativen Vorwürfe, die durch solch einen Film entstehen können, scheinen Drehbuchautor David Arata und Regisseur Jonathan Kaplan durchaus bewußt gewesen zu sein. Alice Marano (Danes) und Darlene Davis (Beckinsale) feiern ihren College-Abschluß nicht etwa mit einer Reise nach Hawaii, wie sie ihren Eltern vormachen, sondern verbringen eine Woche im viel aufregenderen Thailand. Außer aufsehenerregenden Besichtigungstouren, gesellt sich noch ein kleines sexuelles Erlebnis mit dem Australier Nick Parks (Daniel Lapaine) dazu. Im Taumel des perfekten Urlaubes, lädt Parks die beiden Frauen noch zu einem Kurztrip nach Hongkong ein, wo sie den Charmeur treffen sollten. Doch Darlene und Alice schaffen es gerade zum Flughafen und werden dort bei der Gepäckkontrolle wegen Drogenschmuggels festgenommen. Keine der Frauen kann sich erklären, wie sechs Kilo allerbesten Stoffes in ihre Tasche kam, zu allem Überfluß unterschreibt Darlene ihre in Thai übersetzte Aussage, welche allerdings etwas komplett anderes beinhaltet, als Darlene die Vorkommnisse geschildert hat. Da in Thailand der Drogengebrauch eher Gang und Gebe ist, geht das Gesetz mit Schmugglern umso härter um. Darlene und Alice werden zu 33 Jahren verurteilt. Da das Drehbuch versucht nicht den erhobenen Zeigefinger auf die Justiz Thailands zu richten, konzentriert sich der Film in eindringlichen Bildern und Sequenzen auf die Psyche und den charakterlichen Auswirkungen dieser Situation der beiden jungen Frauen. Es ist fraglich, ob sich ein jüngeres Publikum an einem Thema dieser Art erwärmen kann. Mit Claire Danes und Kate Beckinsale wären allerdings die besten Voraussetzungen geschaffen. Die in ihren sonstigen Rollen so extrovertierte Beckinsale verkörpert eine wirklich gelungene, ergreifende Darlene Davis, die bisher unsicher und zurückhaltend durchs Leben ging. Wenn man glaubt sie schafft es ein wenig aus dem selbst errichteten Schneckenhaus auszubrechen, werfen die Ereignisse sie weit zurück und offenbaren eine sehr labile und anlehnungsbedürftige Frau. Ihre Verzweiflung spiegelt sich auch in fast kindlicher Unbeholfenheit aus und Regisseur Kaplan schaffte es wunderbar diese Zerbrechlichkeit dem Zuschauer mit treffenden Bildern zu vermitteln. Im krassen Gegensatz darf dieses mal Claire Danes die Laute und Schnoddrige des Duos geben. In ihrem oftmals undurchsichtigen Gehabe hält die Geschichte einige Überraschungen parat, die sehr viel im Unklaren lassen und einem mit hübschen Wendungen überfallen können. Es liegt an Danes Leistungen und Kaplans Gefühl für seine Schauspieler, das durch ihre zur Schau gestellten Härte immer wieder die Fassade zu bröckeln beginnt. Leider gingen die Macher mit Bill Pullmans anfangs gegen den Strich gebürsteten Charakter des Anwaltes Hank Greene weniger gefühlvoll um. Offenkundig läßt er keinen Zweifel daran, das im an der Verteidigung der Frauen nur der finanzielle Aspekt interessiert. Was als genial, verschobener charakterlicher Schachzug beginnt, endet im Mainstream-Sumpf, das es immer wieder eine gute Seele gibt, die erst freigelegt werden muß. Trotz der außerordentlichen Leistungen, welche von den Schauspielern getragen wird, kann Kaplan die Geschichte an sich nie richtig zusammen halten und inszeniert mehr episodenhaft, anstatt dem Fluß einer komplexen Geschichte zu folgen. Dabei stellt sich immer wieder der Gebrauch bekannter Pop-Stücke als emotionale Stützen in den Weg. Eingestreute Handlungsteile, die ein wenig Thriller-Atmosphäre erzeugen sollen, sind der Gruindgeschichte dabei nicht sehr dienlich. Von der Ausstattung des auf den Philippinen als Thailand Ersatz gedrehten Filmes, bis zu der wundervollen Kameraarbeit, kann man nur von 'überzeugend' sprechen, worin sich Dans und Beckinsale exzellent einfügen. Hätte sich nur die Geschichte intensivere Kontraste zu anderen gleichgesinnten Filmen gegönnt und der Regisseur einer sich mehr entwickelnden, einheitlichen Struktur bedacht, wäre ein wirklich packendes menschliches Drama entstanden, welches ohne weiteres auf Krimi-Elemente verzichten könnte. 'Brokedown Palace' ist ergreifendes und auch spannendes Kino, aber ihm fehlt der Zusammenhalt zur durchweg überzeugenden Geschichte im großen Stil. .
THE BROTHERS GRIMM Darsteller: Heath
Ledger, Matt Damon, Lena Headey, Jonathan Pryce, Peter
Stormare und Monica Bellucci u.a. Wenn der
Macher von JABBERWOCKY, oder TIME BANDITS dran geht die
Geschichte und Geschichten der Gebrüder Grimm in
Augenschein zu nehmen, dann sollten dem Cineasten die
Augen tränen. Dem Cineasten und Freund des wohl
außergewöhnlichsten Regisseurs jenseits von Hollywood
tränen auch die Augen, er weint. Was sich wie ein
Paradefeuerwerk der fantastischen Sinne ausnimmt,
verpufft in einem Tischknaller von billigstem Zauber.
Dabei taugt der Film nicht einmal zur niederen
Unterhaltung für genügsame Kinder, zu oft prahlt die
sonst unterbeschäftigte Leinwand mit brutalen Bildern.
Erwachsenen hingegen dürstet derart nach den
Bildexplosionen und verqueren Visionen des gewohnten
Gilliam, das man letztendlich nur noch resignierend das
Ende erwartet. .
Bruce Allmächtig - Bruce Almighty Darsteller: Jim Carrey, Morgan Freeman, Jennifer Aniston, Philip Baker Hall, Catherine Bell, Lisa Ann Walter u.a. Regie: Tom Shadyac; Drehbuch: Steven Koren, Mark O'Keefe, Steve Oedekerk; Kamera: Dean Semler; Bildschnitt: Scott Hill; Original Musik: John Debney USA / 2003 ; circa 101 Minuten Diese dritte Zusammenarbeit von Regisseur Tom Shadyac und der Grimasse von Jim Carrey ist sogar noch enttäuschender als es sich die erklärten Gegner des begehrten Blödlers wünschen könnten. Mit einer eigentlich originellen und im Grunde romantischen Idee verkaspern sich der Mann vor und der Mann hinter der Kamera jeden Bezug zum Publikum. Frank Capra hätte so einen Film machen können, vielleicht mit Joel McCrae, oder einem jungen Gary Cooper. Lasse Hallström wäre heute ein guter Kandidat, da würde sich sogar Johnny Depp wieder einmal gut machen. Aber Tom Shadyac der einen aufstrebenden Fernsehmoderator die Urlaubsvertretung für Gott spielen lässt hat schon mal grundsätzlich mit so einem Thema seine Schwierigkeiten, und gesellt sich auch noch Carrey dazu, dann kann nicht einmal Morgan Freeman die Sache ausbügeln. Auch Jennifer Aniston kann niedlich aussehen wie immer, es hilft einfach nichts. Eine wunderbare Idee verliert sich in dämlichen Slapstick und unerträglichen Grimassen. Vielleicht ist der Vergleich mit Capra auch zu hoch gegriffen, aber Jim Carrey kann so etwas eigentlich, schließlich hat er in dem gefloppten 'Majestic' doch überzeugt. Und man zweifelt ob Peter Weir einen besseren für die 'Truman Show' gefunden hätte. Ausgerechnet in 'Bruce Almighty' muss der Grinch zu seinen unlustigen Wurzeln zurückkehren und die so herrlich altmodisch moralisierende Geschichte zur Farce machen. Als Regisseur macht Shadyac den Eindruck er hätte sich nicht gegen die übermächtige Präsenz des Clowns wehren können. Einziger Lichtblick sind die im Hintergrund angespielten Nachrichten, welche die Auswirkungen des Unfuges des Ersatz-Allmächtigen dokumentieren. Ansonsten tote Hose, wenig gestreute Witze und immer wieder dieses Gummi-Gesicht, das einfach nicht mehr lustig ist. Schade um die Zeit und das Geld.
Burn
after Reading
Lasset, die ihr ins Kino geht, lasst
alle Hoffnung fahren. Verkauft sich der Film selbst als
durchwachsene Komödie mit Slapstick-Einlagen, entpuppt er sich in
Wahrheit als erstklassiger Thriller.
Es beginnt mit der Entlassung des CIA Analysten Osborne Cox, der seinen Job verliert und daraufhin seine Memoiren schreiben möchte. Aber eigentlich beginnt der Film mit Linda Litzke, die ihre Versicherung quält, damit diese Lindas gewünschte kosmetische Operationen bezahlt. Vielleicht beginnt der Film aber auch erst so richtig mit Chad Feldheimer, der im Fitnesscenter eine CD mit Daten finden, die nach richtig geheimem Scheißzeug aussehen (Zitat). Wichtig ist jede einzelne Figur und jedem ist es in den Charakter gelegt das Puzzle um ein paar Stücke zu vergrößern, bevor sich im Endspurt alles zu einem atemberaubenden Finale zusammen setzt. Was die Brüder schon immer auszeichnete, haben sie hier in Vollendung von der Feder gelassen. Und die phänomenalen Darsteller machen daraus erstklassiges Ensemble-Kino, das in seiner skurrilen Art nicht überraschender sein könnte. Es sind Figuren, wo keiner der anderen auch nur im Ansatz ähnelt. Wahre Charaktere die trotz aller humorigen Einlagen und mancher Überzeichnung einfach greifbar real bleiben, so absurd ihre Launen auch erscheinen mögen. Und genau in dieses Kostüm von aberwitzigen Dialogen, genialer Schauspielkunst und exakter szenischer Abfolge, steckt ein Thriller wie er äußerst selten zu sehen ist. Wer mit wem? Und wieso? Langsam baut sich ein sich selbst einreißendes Gerüst auf. Scheinbar wahllos einfließende Informationen verdichten sich langsam zu einer Paranoia, an dem der Zuschauer seine wahre Freude hat. Nach und nach zerbricht das Vertrauen zu den überdrehten, aber liebgewonnenen Charakteren, und doch kann man sich nie sicher sein, was die Geschichte letztlich für Überraschungen noch bereit hält. Und wenn die ‚Oceans‘-Haudegen Clooney und Pitt aufeinander treffen, ist das ein echter Knaller. Mein Wort darauf. Optisch sind Emmanuel Lubezkis Bilder weit entfernt von den sonst in die Handlung einfließenden Spielereien der Coen-Brüder. Aber man gewinnt sehr schnell den Eindruck, dass sie dieses Mal bewusst auf Roger Deakins verzichtet haben, um genau diesen Effekt zu erzielen. Das filmische Gesamtkonzept verschiebt sich im Laufe der Handlung von der Entwicklung der immer überspitzter agierenden Personen, hin zu den sich immer mehr verdichtenden Thriller-Elementen. In einem regelrecht schockierenden Finale löst sich am Ende auf, was keiner vorhersehen konnte. Niemanden ist mehr zu trauen, keiner hält am Ende das, was seine Vorgeschichte versprochen hat. Und das ist trotz aller Komik, Spannungsschule aller ersten Güte. Und das nicht einmal ein Jahr nach dem großen Gewinner ‚No Country for Old Men‘. In seiner nur scheinbar bescheideneren Art wird sich ‚Burn After Reading‘ nicht so überzeugend präsentieren können. Doch wer immer sich auf diesen Film einlässt, wird den zweifellos Besseren erleben.
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