THE INTERVIEW

THE INTERVIEW – Bundesstart 05.02.2015

Interview-1, Copyright Sony Pictures ReleasingEin Film der die Welt ins Chaos stürzt. Jetzt können sich egoistische Imperialisten dieses miese Propagandawerk also auch in Deutschland ansehen. Und degenerierte Kino-Bonzen werden auch noch genug von dummen Zuschauern finden, die sich nicht zu blöd ist, diese einzige amerikanische Hetzparole auch noch zu bejubeln. Ist Japan schon so tief in den Schoß des westlichen Ausbeutertums gerutscht, dass Sony als eines seiner größten Firmen, unreflektiert ein ganzes Volk und einen souveränen Staat denunziert, und es mit Schmutz bewerfen muss? Es ist an der Zeit, mit allen Mitteln gegen die verleumderischen Stimmen vor zu gehen, welche Lügengebilde wie dieses entwerfen, nur damit sich unmenschliche Individuen daran erfreuen können, die Demokratische Volksrepublik Korea und ihre aufrechten Bürger gedemütigt und misshandelt zu sehen. Da muss man dankbar sein, für aufrechte Computerspezialisten, die wegen ihres Kampfes auch noch kriminell genannt werden, weil sie  diesem diktatorischen Denunziantentum des Westens einen Riegel vorschieben wollten. Zum Leid der stolzen Nation von Nordkorea, waren die gerechtfertigten Abfragen von Sonys elektronischen Speicher- und Rechenmedien nur leidlich erfolgreich. Hass schürende Weltmachtstrebende veröffentlichten das Schundwerk des gegenüber der amerikanischen Diktatur unterwürfigen Seth Rogen trotzdem. Aber durch selbst auferlegte, restriktive Maßnahmen, mit weit weniger finanziellen Erfolg. Ein heldenhafter Sieg für die stolze Nation der Demokratischen Volksrepublik Korea, die mit diesem Film begonnen hat, einen zitternden Westen langsam in die Knie zu zwingen.

Tatsächlich hat es zuerst so ausgesehen, als ob die sogenannte westliche Welt einer Art von Totenstarre verfallen wäre. Als die fünf größten amerikanischen Kinoketten THE INTERVIEW wegen obskurer Drohungen nicht zeigen wollten, nahm Sony Pictures das umstrittene Objekt komplett aus dem Verleih. In Amerika. Vorerst. Denn unvermittelt war der ursprüngliche Starttermin in Deutschland, ohne Ankündigung, ohne Erklärung verschwunden. Beim Verband der Filmverleiher gab es den Film nicht mehr. Und als ob nichts gewesen wäre, ist THE INTERVIEW auf einmal wieder im Programm, mit seinem alten Termin des 5. Februars. Auch hierzu gab es keine klärende Ankündigung. Jetzt können der träge Fernsehjournalist Aaron und sein Kumpel, der aufgedrehte Moderator Dave, ihre Sendung Skylark Tonight auf deutschen Leinwänden präsentieren. In dieser Sendung gibt es allerlei Enthüllungen, die mit wirklichem Journalismus nichts zu tun haben, aber hohe Quoten bescheren. Da hat Eminem einen überraschenden Auftritt, entblößt sich Rob Lowe auf sehr spezielle Weise, oder zeigt sich Joseph Gordon-Levitt sehr verspielt. Als Produzent sieht sich Aaron nicht sehr bestätigt, er würde sehr gerne eine viel tiefgreifendere Sendung machen, etwas mit politischem Anspruch. Das der sehr arglose Dave mit der Nachricht hereinplatzt, Nordkoreas Oberster Führer wäre ein großer Fan von Margaritas und Skylark Tonight, bringt Aaron seinen Träumen ein Stück näher.

Immer wieder hört man von der ‚Satire‘ THE INTERVIEW. Betrachtet man die Gastauftritte zu Anfang, ist das Potential durchaus gegeben. Doch darf man sich nichts vormachen, wenn die Schauspieler und der Regisseur von PINEAPPLE EXPRESS und THIS IS THE END federführend sind. Natürlich können Rogen und Franco auch anders, aber eine ernsthafte Satire, ein tiefgreifenderer Film, etwas mit politischem Anspruch, wie Aaron seine Sendung gerne sehen würde, das wäre eine wirkliche Überraschung gewesen. Für Dave und Aaron ist die Überraschung, dass sich Vertreter Nordkoreas melden, weil ihr Oberster Führer einem Interview zustimmen würde. In Pjöngjang, mit Fragen, welche Kim Jong-un selbst diktiert. Dennoch sagen die beiden zu, und haben umgehend die CIA im Haus. Aaron und Dave sollen Nordkoreas Oberhaupt eliminieren, und dies auf eine Weise, dass keine Verbindung mit den Vereinigten Staaten hergestellt werden kann.

Man darf durchaus gespaltener Meinung darüber sein, wie angebracht es sein mag, in einer Komödie die Ermordung eines Staatsoberhauptes zu zelebrieren. Taktvoll ist es sicherlich nicht. Auf der anderen Seite, geht es hier um Kim Jong-un. Also kann man sich mit dem Aufschrei von politischer Korrektheit auch einmal zurückhalten. In der Serie HOMELAND wird immer wieder der Iran als solcher, mit einer fiktiven Terrorwelle in Verbindung gebracht. Auch nicht sehr taktvoll, aber es verläuft ohne künstliche Aufregung. Warum auch, diese Staaten wissen, dass sie sich mit so etwas nur selbst in Verlegenheit bringen. Die Führung der  Demokratischen Volksrepublik Korea weiß das nicht, und gibt sich mit Aktionen von Drohgebärden und Beschimpfungen immer wieder der Lächerlichkeit preis. Ein nüchterner Blick auf THE INTERVIEW hingegen zeigt, dass man den Film als politisches Statement genauso wenig verstehen kann, wie als ernsthafte Demontage des Diktators Kim Jong-un. Aaron und Dave begeben sich beherzt auf die Reise nach Pjöngjang, um den Obersten Führer zu ermorden. Doch nach einer ersten Begegnung mit diesem, stellen sich bei Dave erste Zweifel ein, ob dieses übergewichtige Kind tatsächlich der ist, wie er immer dargestellt wird. Während Aaron davon überzeugt ist, Kim Jong-un spiele nur Charade, beginnt Dave sich zu weigern, den Plan auszuführen.

Für einen 45 Millionen Dollar Etat, beweist THE INTERVIEW ein erstaunlich hohes Produktionsniveau. Die wenigen Spezialeffekte sind sehr wirksam umgesetzt, und machen nie den Eindruck, dass die Macher mehr zeigen wollten, als es ihr Budget zuließ. Brandon Trost Kameraarbeit kann man als solide bezeichnen, eine geschmeichelte Variante von nichts Besonderes, aber tadellos. Das haben Zene Baker und Evan Henke alles in einen kaum stockenden Fluss gebracht, der mit einem tatsächlich ansteigenden Spannungsbogen einhergeht. Soweit es bei einer funktionierenden Komödie möglich ist. Denn auf eines haben sie die Regisseure Evan Goldberg und Seth Rogen nicht eingelassen, nämlich den Versuch von ohnehin zum Scheitern verurteilten Thriller-Momenten. Der Film behält durchweg seinen ausgelassenen, und keinen Augenblick ernst zu nehmen Ton. Aber ist es denn wenigstens ein witziger Film? Er beinhaltet die komplette Palette von Humor, die im Kino möglich ist. Da ist Hintersinn genauso vertreten, wie aufdringlichster Fäkalhumor, absehbare Schenkelklopfer und, man mag es nicht sagen, satirische Anleihen. Das alles bringen die drei Autoren immer schön ausgewogen, dass die breitmöglichste Schicht von Zuschauern angesprochen wird. Trotz allem mag es nicht jedermanns Geschmack sein, unterhaltsam ist es aber immer wieder.

Diese imperialistischen Marionetten sind eben wirkliche Profis. Die mit ihrer herablassenden Art versuchen, ein durch Fehlinformationen manipuliertes Publikum gegen das friedvolle Volk der Demokratischen Volksrepublik Korea aufzubringen. Nicht eine Spur von politischer Korrektheit zeigt dieser lächerliche Versuch, selbstständig denkende Menschen davon abzubringen, dass gefühlvolle Wesen des souveränen  Obersten Führer zu erkennen. Es wird diesen Kriegstreibern nicht gelingen, die niederen Instinkte von verabscheuungswürdigen Speichelleckern der westlichen Diktaturen länger zu beeinflussen. Die Ereignisse, welche drei Monate vor dem Deutschlandstart ihren Anfang nahmen, haben gezeigt, dass es nur sehr wenig bedarf, die denunziantischen Aggressoren in die Knie zu zwingen.

Interview-2

Darsteller: Seth Rogen, James Franco, Lizzy Kaplan, Randall Park, Diana Bang, Timothy Simons, Reese Alexander u.a.
Regie: Evan Goldberg, Seth Rogen
Drehbuch: Dan Sterling, nach Rogen, Goldberg und Sterling
Kamera: Brandon Trost
Bildschnitt: Zene Baker, Evan Henke
Musik: Henry Jackman
Produktionsdesign: Jon Billington
USA / 2014
112 Minuten

Bildrechte: Sony Pictures Releasing
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