SABOTAGE – Bundesstart 10.04.2014
Dieser zweite Film für den Hauptdarsteller nach der Polit-Pause, unterscheidet sich nur unwesentlich vom Ersten THE LAST STAND. Zumindest wie er als Vehikel für Arnold Schwarzenegger inszeniert ist. Auf der anderen Seite haben Regisseur David Ayer und Skip Woods hier ein Drehbuch ersonnen, dass den Hauch von Thriller spüren lässt, diesen aber nie wirklich atmet. Es bleibt ein bodenständiger Action-Film, welcher der Zeit angemessen, auch mit ordentlich Blut angereichert ist. Einer Spezialeinheit der Drogenfahndung kommen bei einem Einsatz zehn Millionen Dollar abhanden. Eigentlich sind sie eine Familie, eingefleischte Partner, wo jeder auf jeden zählen kann, und jeder einen coolen Spitznamen hat, wie Breacher, Tripod, Neck, oder Grinder. Doch der Zusammenhalt beginnt Risse zu zeigen, weil sich das Team gegenseitig verdächtigt, die Dollars eingesackt zu haben. Doch John ‚Breacher‘ Wharton kennt seine Truppe, und er hat sie im Griff. Die Streitereien sind so schnell beigelegt, und der Dienst kann nach einer kurzen Suspendierungsphase weitergehen. Doch das Geld bleibt verschwunden, dazu wird plötzlich einer nach dem anderen aus dem Team Opfer von blutigen Anschlägen.
Ein Blick auf die Vita von Regisseur Ayer ist beeindruckend, nicht nur hat er END OF WATCH inszeniert und geschrieben, sondern auch TRAINING DAY verfasst. Was einen packenden Thriller ausmacht, hat er also im Blut. Sein Co-Autor Skip Woods hat zuletzt A-TEAM, X-MEN ORIGINS: WOLVERINE, und A GOOD DAY TO DIE HARD geschrieben. Filme, denen allgemein eine gewisse Originalität abgesprochen wird. Das diese Paarung also zustande kam, hat SABOTAGE nicht geholfen. Aber auch Ayer schlüpft einmal die Inszenierung aus den Händen. Ist Anfang und Mittelteil solide und dem Publikum gefällig in Szene gesetzt, zeigt sich ausgerechnet der Showdown um das Team als hanebüchene Inszenierung. Zwei Elitepolizisten die im Dauerfeuer bei nur wenigen Metern Abstand keine Kugel ins Ziel bringen, das ist vollkommener Unsinn, gerade wenn man die neunzig Minuten vorher immer wieder von deren Schießkünsten überzeugt wurde. Da wäre dringender Nachholbedarf gewesen.
Trotz allem kann und darf man SABOTAGE nicht seinen Unterhaltungswert absprechen. Die technischen Abteilungen holen das Beste aus dem mageren Budget von 35 Millionen Dollar. Man bekommt, was man erwartet. Leider nicht mehr, aber es steht ja groß genug Arnold Schwarzenegger auf der Verpackung, da dürfte niemand enttäuscht sein. Und in der deutschen Synchronisation bleibt einem wenigstens dieser fürchterliche Akzent erspart, mit dem sich der Österreicher noch immer selbst zum stolpern bringt. Freunde der gepflegten Männerabende bekommen einen sehr ansehnlichen und nicht langweiligen Action-Abend geboten, der über seinen Makeln steht. Aber es wäre mehr möglich gewesen. Das ist nicht ärgerlich, aber schade um die Überraschung.
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Sam Worthington, Joe Manganiello, Josh Holloway, Terrence Howard, Max Martini, Kevin Vance u.a.
Regie: David Ayer
Drehbuch: David Ayer, Skip Woods
Kamera: Bruce McCleery
Bildschnitt: Dody Dorn
Musik: David Sardy
Produktionsdesign: Devorah Herbert
USA / 2014
zirka 109 Minuten