Sie ist eine jener erfolgreichen Menschen, die gerne zurückgeben. Deswegen gab die renommierte Schauspielerin Phylicia Rashād an der Howard University in Washington D.C. regelmäßigen Unterricht. Die Älteren unter uns kennen sie aus der COSBY SHOW, die Jüngeren unter uns als Adonis CREEDs Mutter. Rashād erkannte, förderte und ermutigte in ihren Drama-Kursen vielversprechende Talente, den eigenen Weg intensiver zu bestreiten. Ende der 1990er waren das zum Beispiel neun Studenten, die sich für ein prestigeträchtiges Austauschprogramm mit der Oxford University bewarben, um an der einflussreichen British American Drama Academy ein begehrtes Sommersemester zu belegen. Sie wurden akzeptiert, was allerdings mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden war, den sich die Studenten einfach nicht leisten konnten. Aber auch da wurde Rashād umtriebig und forderte überzeugend und erfolgreich Kollegen aus der Filmbranche auf, jeweils für einen Studenten die gesamten Kosten für das Auslandssemester zu übernehmen.
Im Jahre 2000 hat Chadwick Boseman sein Studium an der Howard University abgeschlossen. Später würde er die Hauptrolle übernehmen in dem finanzstärksten Film der von Schwarzen mit Schwarzen und mit einem streng afrikanischem Hintergrund gemacht wurde, BLACK PANTHER. Erst als Boseman wieder erfolgreich von der British American Drama Academy aus London in Howard zurück kam, hat er durch einen Brief des Austauschprogramms erfahren, wer für seinen Aufenthalt und das Programm aufgekommen war. Über die Jahre, wo Chadwick Boseman seine Karriere zielstrebig und mit wachsendem Erfolg aufbaute, behielt er den Namen jenes großzügigen Prominenten für sich. Zum einen wollte er sich in der Branche keinen Vorteil durch dessen Bekanntheitsgrad verschaffen, aber in erster Linie wollte er seinem Wohltäter zuerst persönlich seinen Dank ausdrücken.
Zu der Premierenfeier von BLACK PANTHER war auch Denzel Washington nebst Gattin geladen. Dies sollte Bosemans Gelegenheit werden, Washington endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu treten, und dem edlen Spender für dessen uneigennützige Unterstützung danken. Bereits ein paar Tage vorher gab der aufstrebende Hollywood-Stern dem ‚Rolling Stone Magazin‘ ein ausgedehntes Interview, bei dem es Boseman dann entgegen allen Vorsätzen überkam, und er mit der Geschichte von Denzel Washington herausplatzte. Zum Wohle aller guten Absichten, sollte die Ausgabe des Magazins erst nach der BLACK PANTHER Premiere erscheinen. So konnte an jenem Abend dieser dankbare junge Mann seinem Gönner endlich den lange überfälligen Dank erbringen.
Beide Schauspieler geben die Reaktion seitens Washingtons, nachdem sich Boseman vorgestellt hatte, leicht unterschiedlich wieder. In Chadwicks Erinnerung meinte sein Gegenüber: „Oh, das ist es weswegen ich hier bin, … du schuldest mir Geld. Ich bin hier um es einzutreiben.“
Denzel erinnert sich gesagt zu haben: „Ja, deswegen bin ich hier, nicht um zu schauen. Ich mag den Film, Black Panther, ja, gut. Wakanda forever, … aber wo ist mein Geld?“
Beide sind so gut und typisch Washington, dass man es einfach so stehen lassen muss.