Melanie Griffith hatte 2012 Gastauftritte in zwei Folgen der Sitcom RAISING HOPE. Eine perfekte Gelegenheit, vielleicht auch einmal Mama Tippi Hedren wieder vor die Kamera zu bekommen. So begab es sich natürlich, dass sich Melanie am Set nach ihrer Mutter umsah. Beide umarmten und küssten sich, wechselten ein paar unverfängliche Wort. Bis der Tochter schlagartig klar wurde, dass Tippi Hedren in einem für ihre Rolle bestimmten Sarg lag. „Und das,“ erklärte sie in einem Interview, „war verdammt gruselig.“
Genauso unvermittelt wurde sie an eine sehr unschöne Geschichte in ihrer Kindheit erinnert, für die Regisseur Alfred Hitchcock maßgeblich verantwortlich war. Talkshowhost Jimmy Kimmel gegenüber, bezeichnete Melanie den Filmemacher als „sehr kranken Typen“.
Die manischen Beziehungen von Alfred Hitchcock zu seinen vornehmlich blonden Hauptdarstellerinnen, sind hinlänglich bekannt. Und so war auch Tippi Hedren bei den Dreharbeiten von DIE VÖGEL extrem eingebunden und beansprucht. Selbstredend übertrug sich das auf die ohnehin sehr geringe Zeit, welche Hedren für ihre sechsjährige Melanie während des Drehs aufbringen konnte. Als kleine Wiedergutmachung, schenkte der Regisseur nach dem Ende der Arbeiten dem Mädchen eine Puppe. Später kam Melanie Griffith zur Überzeugung, dass die Puppe von Studioarbeiter gefertigt worden sein musste. Sehr detailgetreu war es ein Abbild ihrer Mutter, sogar in einem Kostüm, wie es ihr Charakter in DIE VÖGEL trug.
Das eigentliche Problem war, dass Hitchcock der kleinen Melanie die Puppe in einer Holzkiste überreichte. Und diese Holzkiste hatte die Form eines Sarges. Ein nicht unüblicher Scherz für den schrägen Mann aus England. Melanie Griffith hingegen findet die Episode bis heute nicht lustig. „Können sie sich vorstellen, was das für einen psychologischen Effekt so etwas hat,“ meint die nachtragende Schauspielerin. Außerhalb der sittsamen Ordnung eines Fernsehstudios, wird Melanie in Interviews sogar noch deutlicher, als bei Jimmy Kimmel. „[Hitchcock] … war ein richtiger Scheißkerl. Zitieren sie mich bitte.“