Zwei befreundete Pärchen ziehen in die Bronx. Jedes Paar in ein separates Appartement. Die Frauen, zwei Schauspielerinnen am Beginn ihrer Karrieren. Wie es ein wildes Studenten- und Schauspielerleben will, die Beziehungen gehen in die Brüche. So ziehen die beiden jungen Damen circa 1982 zusammen in eines der Appartements. Holly Hunter hatte gerade ihr ersten Engagement am Broadway, und Frances McDormand machte ihren Abschluss an der Yale School of Drama. „We had a blast,“ wie sich Holly erinnert. Nicht die einzige Paarung von zukünftigen Berühmtheiten, die sich Räumlichkeiten teilten. Das geschah unter anderem wegen knapper Kassen, doch in erster Linie wegen der seelischen und moralischen Unterstützung von Gleichgesinnten in einem vertrauten Umfeld. Gerade als noch unbekannter Künstler, waren verlässliche Freunde wegen finanzieller und nervlicher Stolpersteine schon immer eine markante Stütze.
In jener Zeit von Hollys und Frances‘ Wohngemeinschaft, bereiteten die Coen-Brüder ihren ersten Film vor. Ihnen war Holly Hunter aufgefallen, die lehnte allerdings ab, weil sie bereits für ein weiteres Bühnenstück zugesagt hatte. Sie bedrängte Frances McDormand bei den Coens vorzusprechen, und diese bekam für ihr Schauspieldebut glatt die weibliche Hauptrolle in dem Filmdebut BLOOD SIMPLE. Gleichzeitig bekam die Holly-Frances-Residenz Zuwachs, weil Joel Coen mit einzog, der eine zukunftsträchtige Beziehung mit Frances begonnen hatte. Das nennt man einmal eine namhafte Wohngemeinschaft, die allerdings noch aufregender wurde.
Ethan und Joel Coen gingen nach Los Angeles, um BLOOD SIMPLE zu bewerben. Frances folgte ihrer Liebe nach, und die drei wohnten bei keinem Geringeren als Sam Raimi. Joel hatte mit Sam an EVIL DEAD als Assistant Film Editor gearbeitet. Da wurde es in dem Appartement mit nur einem Schlafzimmer ziemlich eng. Frances besorgte ihnen eine neue Bleibe mit zumindest 3 Schlafzimmern. Was auch schon wieder knapp bemessen war, denn Holly kam ebenfalls nach Los Angeles. Ethan und Joel hatten sie nicht vergessen, und beschlossen ihren zweiten Film um Holly Hunter herum aufzubauen. Der erste Gedanke zu diesem Film war, „was könnte man Holly spaßiges tun lassen?“ Das war dann RAISING ARIZONA – ARIZONA JUNIOR. Und tatsächlich macht dieser Film den Eindruck, als wäre er unter diesem Einfluss von komprimierter künstlerischer Kreativität in einem kleinen Dreizimmer Appartement entstanden. Das beflügelt nicht nur die Phantasie des Filmenthusiasten, sondern man wäre auch zu gerne dabei gewesen.