FIGHTING WITH MY FAMILY

Fighting with my Family 1, Copyright METRO GOLDWYN MAYER / UNIVERSAL PICTURES INTERNATIONALFIGHTING WITH MY FAMILY
Bundesstart 01.05.2019

Da ist er wieder: Mister Rock! Wie er im Film von aufgeregten Fans genannt wird. Dwayne Johnson macht wie immer eine gute Figur, ist merklich glücklich bei seiner Arbeit, und beherrscht das Komödiantische, ohne zu übertreiben. Und im Wrestling-Zirkus noch immer fest verwurzelt, war es längst überfällig, dass ‚The Rock‘ Johnson seine filmische Karriere nutzten würde, um diesen Sport noch weiter nach draußen zu tragen. In Saraya-Jade Bevis fand er eine adäquate Inspiration. Die Wrestling Fans kennen sie hauptsächlich unter ihrem Pseudonym für den Ring, Paige. Die Jüngste aus einer ganzen Familie von Wrestlern, und in dieser die erfolgreichste Kämpferin. Man sagt, sie hätte das Frauen-Wrestling entscheidend geprägt. Man wagt es kaum zu sagen, aber es ist tatsächlich eine Geschichte nach wahren Begebenheiten.


Wer den Werdegang von Paige nachvollzieht wird sich nicht sonderlich wundern. Stephen Merchant hat ein sehr kompaktes Drehbuch geschrieben, das in jeder Szene mit flotten und passenden Einzeilern gespickt ist. Der Unterhaltungswert ist in Sachen Humor garantiert. Das sich Merchant mit den wahren Begebenheit wirklich sehr viel Freiraum nahm, ist dafür umso ärgerlicher. Eine derartige Geschichte in einen angemessenen Zeitrahmen zu pressen, ist selten möglich. Allerdings will FIGHTING WITH THE FAMILY auch den dramaturgischen Faktor sehr hoch halten, was die Veränderungen von den wirklichen Ereignissen zur Filmhandlung deutlich werden lässt. Höhepunkte werden hochstilisiert und Tiefschläge überzogen. Wo es möglich ist, wird emotional nach oben oder unten ausgereizt. Das tut dem Film nur selten gut.

Als Ideengeber und Produzent war es unvermeidlich, dass Dwayne Johnson selbst eine Rolle in FIGHTING WITH THE FAMILY übernehmen würde. Und er spielt, kaum eine Überraschung, sich selbst. Der prominente Name wird natürlich gut beworben. Die Fans unter den Zuschauern seien aber gewarnt, dass sich seine Rolle auf nur wenige Szenen beschränkt. Nick Frost und Lena Headey sind als Elternpaar und selbst ehemalige Wrestler eine Freude, werden aber nie in den Vordergrund gedrängt. Auch der überragende Vince Vaughn wird immer wieder im richtigen Moment zurück gehalten. Dieser Film gehört Florence Pugh, die als Saraya Knight wirklich überzeugt, aber leider immer wieder von der Regie im Drang nach Emotionen, aus ihrer Ecke nicht ausbrechen kann. Pughs äußere Erscheinung mag der von Saraya-Jade Bevis nur bedingt gerecht werden, aber ihre Präsenz kommt dem Vorbild unglaublich nahe.

In der Kürze liegt nicht immer die Würze. Viele neue Fans wird Wrestling durch FIGHTING WITH THE FAMILY nicht gewinnen. Außer dialoglastige Beteuerungen über die Liebe zu dieser Sportart, kann Stephen Merchant keine spürbare und sichtliche Faszination dafür aufbauen. Im Grunde bleibt es nur ein gefälliger Film. Einer, der mit Humor seinen stärksten Kämpfer in den Ring schickt.

Fighting with my Family 2, Copyright METRO GOLDWYN MAYER / UNIVERSAL PICTURES INTERNATIONAL

Darsteller: Florence Pugh, Nick Frost, Lena Headey, Jack Lowden, Vince Vaughn, Dwayne Johnson u.a.
Regie & Drehbuch: Stephen Merchant
Kamera: Remi Adefarasin
Bildschnitt: Nancy Richardson
Musik: Vik Sharma
Produktionsdesign: Nick Palmer
Großbritannien – USA / 2019
108 Minuten

Bildrechte: METRO GOLDWYN MAYER / UNIVERSAL PICTURES INTERNATIONAL
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