Langsam dürften sich die Aufregungen um Adela Dazeem gelegt haben. Die Sängerin, von John Travolta vollmundig angekündigt, die „Let it Go“ aus dem FROZEN – DIE EISKÖNIGIN bei den Academy Awards vorgetragen hatte, konnte noch immer nicht ausfindig gemacht werden.
Es gibt nichts mehr zu sagen, was nicht schon über die unstimmige Show gesagt worden wäre. Und langsam trägt sich der peinliche Namensverzerrer von John Travolta auch auf. Allesamt unterhaltsam, und doch nicht rund. Die Musik, welche die Gewinner oder Repräsentatoren auf die Bühnen begleiteten war wahllos zusammengestellte Filmklassiker, und standen selten mit der jeweiligen Person in Verbindung. Altstars wie Kim Novak und Sidney Portier wirkten hilflos, überfordert und auch eine kleine Spur peinlich. Ellen DeGeneres hat angenehm unaufgesetzt unterhalten, sie durfte einfach machen, und das hatte kaum etwas mit Film und der Industrie zu tun. Ihr Rekord brechendes Twitterbild ist mittlerweile auch abgetragen (wenngleich sehr nett). Und Standing Ovations gab es dieses Jahr wohl im Familienpack, und waren alles andere als eine besondere Auszeichnung. Also nicht wirklich alles geschlossen, aber nett anzusehen.
Viele einstudierte Reden wurden geschwungen, wenige sprachen emotional an, und eine ging im Spektakel fast ganz unter. Mit dem Goldjungen für BLUE JASMINE waren Cate Blamchetts erste Worte: „Setzt euch hin, ihr seit zu alt zum stehen.“ Das hat natürlich etwas herrlich respektloses, doch später folgten weise Worte, von denen kaum einer Notiz nahm. Es sind Worte, bei denen bestimmte Leute hinhören sollten, wenn sie etwas aus diesem Abend mitnehmen möchten.
„… an jene von uns in der Industrie, die töricht an der Vorstellung festhalten, dass Frauenfilme mit Frauen im Zentrum der Geschichte, nur Nischenerscheinungn wären. Das sind sie nicht. Das Publikum will sie sehen, und Fakt ist, SIE MACHEN GELD. Die Welt ist rund, Leute.“