SAFE HAVEN – Bundesstart 07.03.2013
Nach dem LEUCHTEN DER STILLE vor noch nicht einmal drei Jahren ist dies Lasse Hallströms zweite Verfilmung eines Romans von Nicholas Sparks. Das ist der Mann, der Irving kongenial umsetzte und Annie Proulx zum Leben erweckte. Warum es Hallström zuerst und dann erneut in die Untiefen von Sparks drängt, bleibt deswegen ein Rätsel. SAFE HAVEN – WIE EIN LICHT IN DER NACHT beginnt wie ein Thriller, entwickelt sich zu einer Romanze und wird dann zu etwas Undefinierbarem, das man nicht versuchen sollte zu beschreiben, wenn man nichts vorwegnehmen will. Des Rätsels Lösung und der Weg dahin sind in der Geschichte dann doch etwas zu einfach gestrickt, was in den Händen dieses eigentlich hervorragenden Schauspieler-Regisseurs kein Thema sein sollte. Aber die Figuren der vor einer dunklen Vergangenheit fliehenden Katie und des ihren Weg kreuzenden Witwer-Vaters Alex sind keine schrulligen Charakteren eines GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG oder tiefenpsychologische Realitäten aus SCHIFFSMELDUNGEN. Zudem sind Julianne Hough und Josh Duhamel einfach nur zu schön, um real zu sein. Sie sind zu perfekt, um glaubhaft zu werden. Was sich wie eine Wiederholung der ersten Hallström-Verfilmung von Sparks LEUCHTEN DER STILLE mit den gehypten Neulingen Channing Tatum und Amanda Seyfried ausnimmt.
Dieser technisch einwandfrei umgesetzte Film wird dem Talent des Schauspiel-Regisseurs nicht gerecht. Was er sich allerdings durch Casting-Fehler und Drehbuch-Schwächen selbst zuzuschreiben hat. Aber Hallström hat auch einen ernstgemeinten, monogamen CASANOVA inszeniert. Es hätte also schlimmer kommen können. Von GILBERT GRAPE allerdings ist weit und breit keine Spur.
Darsteller: Julianne Hough, Josh Duhamel, Irene Ziegler, Cobie Smulders, Mimi Kirkland, Noah Lomax, David Lyons u.v.a.
Regie: Lasse Hallström
Drehbuch: Leslie Bohem, Dana Stevens, nach dem Roman von Nicholas Sparks
Kamera: Terry Stacey
Bildschnitt: Andrew Mondsheim
Musik: Deborah Lurie
Produktionsdesign: Kara Lindstrom
USA / 2013
zirka 114 Minuten