MONSTERS UNIVERSITY – Bundesstart 20.06.2013
Mike Glotzkowski möchte das erschreckendste Monster werden, das seine Welt je erlebt hat. Mit der Aufnahme auf die Monster-Universität sieht er seinen Traum eigentlich schon erfüllt. Doch da kommt ihm James „Sully“ Sullivan in die Quere, ein behaartes und überhebliches Monster aus einer Reihe von Sullivans die als Universitätslegenden gelten. Der eine ein unverbesserlicher Streber, der andere ein selbstverliebter Tunichtgut. Einer gesunden Rivalität steht demnach nichts im Wege. Doch es wird schnell klar, das der eine wegen seines Aussehens nicht gruselig ist, und der andere trotz schrecklichen Aussehens keine Ahnung vom Erschrecken hat. Entgegen ihrer Sympathien, müssen sich die Rivalen etwas einfallen lassen. Schließlich hat jeder von ihnen einen Traum. Der eine will einen perfekten Abschluss, der andere die beste Zeit seiner jungen Jahre. Beide werden dazu lernen müssen.
Stolze zwölf Jahre hat es gedauert, bis sich Pixar dazu entschloss, das erste Prequel zu einem ihrer Filme zu produzieren. In dieser lange Zeit hat Pixar, unter der neuen Führung von Disney, viele originelle und extrem unterhaltende Filme produziert. MONSTERS UNIVERSITY reiht sich da leider nicht ein, in die lange Reihe dieser überaus erfolgreichen, weil so originellen Filme. Aber es ist ein witziges, unterhaltsames Abenteuer, das einen Kinobesuch durchaus rechtfertigt. Angereichert mit allerlei Versatzstücken des bekannten Universitätslebens, hält MONSTERS UNIVERISTY sein Publikum durchaus bei Laune. Und hier liegt das eigentliche Problem im Konzept, welches thematisch Jugendliche anspricht, aber für unter Zehnjährige umgesetzt wurde. Denn eines ist MONSTERS UNIVERSITY ganz bestimmt nicht, nämlich ein Film, der seinen Humor und seine Ausgestaltung für alle Altersklassen gleichermaßen aufgeteilt hat. Dies ist ganz klar und ohne Umschweife ein Kinderfilm. Mit etwas Rücksicht auf den etwas simpleren Humor und leichter vorhersehbaren Handlungsablauf, ist es aber auch für Erwachsene nicht schwer, sich auf der MONSTER UNI einzuschreiben.
Viele der im Trailer angedeuteten Szenen, fanden im eigentlichen Film keine Verwendung. Und das war gar kein schlechter Schachzug gewesen. So gaben die Appetithappen ausreichend Grund zur Vorfreude, ohne das sie im fertigen Film erneut wiedergekäut werden müssen. Das ist erfreulich, in Zeiten, wo die besten Gags normalerweise schon unentwegt in den Trailern breit getreten werden. Auch so ist die MONSTER UNI noch mit genug pointierten Details in Ausstattung und Handlungsteilen. Selbst in Nebensächlichkeiten zeigen die Macher noch genug Einfallsreichtum, wie den verschiedenen Aktiv-Gruppen auf dem Campus. Den Autoren gebührt großer Respekt, dass sie den Weg in die Vergangenheit von Mike und Sully gewählt haben. Wie leicht machen es sich die meisten Fortsetzungen, in dem sie versuchen eine Geschichte weiter zu erzählen, die bereits zu Ende erzählt war. DIE MONSTER UNI ist nicht der große Wurf in der erfolgreichen Linie von Pixar-Produktionen, aber erfrischend unverbraucht, und überhaupt nicht aufgesetzt, wie manche andere Fortsetzungen. DIE MONSTER UNI kann durchaus Spaß machen, wenn man seine erwachsenen Einstellungen auf ein kindliches Niveau herunter zu schrauben versteht.
Sprecher:
Mike: Billy Crystal / Ilja Richter
Sully: John Goodman / Reinhard Brock
Randy: Steve Buscemi / Tim Sander
Dekanin: Helen Mirren / Kerstin Sanders-Dornseif
Squibbles: Peter Sohn / Axel Stein
Professor: Alfred Molina / Bernd Rumpf
u.a.
Regie: Dan Scanlon
Drehbuch: Dan Scanlon, Robert L. Baird, Daniel Gerson
Bildschnitt: Greg Snyder
Musik: Randy Newman
Produktionsdesign: Ricky Nierva
USA / 2013
zirka 110 Minuten